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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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jedoch ersatzlos. Ich erkannte plötzlich die Hoffnungslosigkeit der gesamten Situation. Es waren nicht nur die dienstlich verordneten polizei-typischen Scheuklappen, nein – Basquiat befand sich auf einem moralischen Kreuzzug. Sie wollte um jeden Preis, dass jemand für die Ermordung Abbie Torringtons bezahlte, und sie hatte bereits entschieden, dass ich derjenige sein würde.
    Aber vielleicht war genau das der Punkt, an dem ich meinen Hebel ansetzen musste. Wenn ich sie dazu bringen könnte, nur für einen winzigen Augenblick die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass jemand anderer Abbie getötet haben könnte, dann schaffte ich es vielleicht, diesen gnadenlosen Arbeitseifer etwas Positives bewirken zu lassen.
    »Die zweite Pistole«, sagte ich und zielte mit einem Finger auf Basquiat. Sie konnte sich mit diesem Finger absolut nicht anfreunden und gab Fields mit einem Kopfnicken ein Zeichen, woraufhin er meine Hand nahm und mit Nachdruck – vielleicht mit ein wenig zu viel Nachdruck – auf den Tisch legte. »Die Pistole, die Melanie Torrington getötet hat«, wiederholte ich und lehnte mich zur Seite, um an Fields’ wenig attraktiver Figur vorbei den Blickkontakt mit dem weiblichen Detective Sergeant zu erhalten.
    »Was ist damit?«
    »Mittlerweile müssten sich die Kriminaltechniker eingehend damit befasst haben. Vergleichen Sie sie. Vergleichen Sie sie mit den Kugeln, die im Oriflamme verschossen wurden.«
    »Was soll das beweisen?«, fragte Basquiat kühl.
    »Das beweist verdammt noch mal gar nichts. Aber Peaces Pistole wird sich als die Waffe entpuppen, die Steve Torrington getötet hat. Ich wette, dass die zweite Waffe im Oriflamme zum Einsatz kam, und dass Sie Kugeln aus ihrem Lauf in der Wand hinter Peace finden werden. Oder vielleicht im Boden. Ich möchte nur, dass Sie mal darüber nachdenken. Mehr nicht. Lassen Sie sich meine Version des Geschehens nur mal durch den Kopf gehen. Okay, Sie werden mich unter Anklage stellen, ganz gleich, was ich sage. Aber sehen Sie sich die Ergebnisse der ballistischen Untersuchung an, und wenn sie zu dem passen, was ich beschrieben habe, dann überlegen Sie mal, ob ich wie ein Revolverheld im Wilden Westen mit zwei Pistolen auf Peace geschossen habe. Oder ob möglicherweise noch jemand anderer beteiligt war, und zwar sowohl im Haus der Torringtons als auch im Oriflamme, als Peace getötet wurde.
    Und wenn Sie schon dabei sind, dann ziehen Sie doch gleich auch Erkundigungen über Anton Fanke ein. Bringen Sie in Erfahrung, ob er mit einem amerikanischen Pass eingereist ist. Er hat Abbie Torringtons Geist, und wenn Sie Ihren Job nicht richtig machen, wird er sie abermals töten – nur diesmal um einiges gründlicher. Diesmal hat er es auf ihre Seele abgesehen. Allein um die geht es in diesem Fall, Detective Sergeant. Also – denken Sie nur einmal darüber nach.«
    Basquiat fixierte mich ein oder zwei Sekunden lang schweigend. Ich wartete. Es gab nichts mehr, was ich hätte tun oder sagen können.
    »Detective Constable Fields?«, sagte sie schließlich.
    »Ja, Sergeant?«
    »Ich beschuldige diesen Mann – Felix Castor – des Mordes an Dennis Peace. Lesen Sie ihm seine Rechte vor.«
    »Jawohl, Sergeant.«
    Nun, mein Versuch hatte wenig Aussicht auf Erfolg gehabt. Richtig überrascht war ich nicht, sondern ich fühlte mich als totaler Versager und absolut hilflos. Basquiat stand auf, sammelte ihre Siebensachen ein und steckte den Kugelschreiber zurück in ihre Handtasche.
    »Was ist mit meinem Telefonanruf?«, fragte ich ihren Rücken.
    Sie drehte sich kurz um. »Dies ist ein Krankenhaus, Castor. Sie verfügen nur über ein einziges dieser mobilen Münztelefone auf Rädern, das sie durch die Abteilungen schieben. Ich sage einem der diensthabenden Polizisten Bescheid, dass sie darauf achten, wenn es in diese Richtung kommt. Sie kriegen Ihren Ihnen gesetzlich zustehenden Telefonanruf.«
    »Denken Sie über meine Version des Tathergangs nach«, wiederholte ich noch einmal.
    Das war ein Tick zu viel. Basquiat ließ die Aktenmappe, die sie sich gerade unter den Arm geklemmt hatte, wieder auf den Tisch fallen, wirbelte zu mir herum und raffte den dünnen Stoff meines Krankenhausnachthemds mit den Fäusten zusammen. Ihr Gesicht näherte sich meinem bis auf höchstens einen Zentimeter – was unter anderen Umständen vielleicht durchaus reizvoll hätte sein können, in diesem Moment jedoch nichts anderes als eine nackte Drohung war.
    »Sagen Sie mir nicht, was ich zu tun

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