Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
Vom Netzwerk:
die ich je gehört hatte«, fuhr er fort. »Ich werde das nie vergessen. Vierzigtausend Menschen, und man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
    Sie war unsere Heldin.« Sie habe von ihrer Zeit in der Résistance gesprochen, von der maßgeblichen Mitwirkung der Arbeiter und der Partei und davon, dass ausgerechnet sie nach 1945 verraten worden seien. Und sie habe ihre Tochter vorgestellt, eine Studentin an der Sorbonne, und gesagt, die Arbeiter sollten sich schämen, die Studenten ganz allein der französischen Polizei die Stirn bieten zu lassen.
    »Das hat sie gesagt. Und es war unser großer Moment, unser 1789, unsere Chance, diesem korrupten System ein Ende zu machen und die Bastille ein zweites Mal zu stürmen…«
    An den Nachbartischen drehten sich Gäste zu ihnen um, und Ivan steckte den Kopf durch die Tür, als er Montsouris reden hörte, dessen feucht glänzende Augen auf einen Zeitpunkt vor vier Jahrzehnten zurückzublicken schienen.
    »War das das einzige Mal, dass Sie die Rote Komtesse gesehen haben?«, wollte Gilles wissen.
    Montsouris ignorierte die Frage. »Für sie hätte ich mein Leben geopfert«, sagte er, stand auf und ging, ohne sein Glas leerzutrinken.
    »Was unser Freund da erzählt hat, war mir neu«, sagte Bruno. Er kippte sein Bier hinunter, schaute auf die Uhr und verabschiedete sich. Hector und Balzac warteten, und er brauchte ein bisschen Ruhe, um nachzudenken.
    »Dieses Mädchen aus Santa Barbara«, sagte Gilles und winkte ab, als Bruno ein paar Münzen aus der Tasche holte. »Angeblich studiert sie an einem College in Montreal. Einer unserer New Yorker Korrespondenten wird zu ihr hinfliegen.«
    Bruno nickte dem Reporter zu und machte sich auf den Weg. Es galt, zwei Tötungsdelikte aufzuklären, doch bislang hatte er keine Ahnung, welches Motiv hinter dem einen oder anderen Fall stecken mochte. Es gab ein paar Spuren, Hinweise und eine Reihe Verdächtiger, aber nichts, was den Tod von Athénaïs oder Junot erklärt hätte. Auch die Frage, ob und inwiefern beide Todesfälle miteinander in Beziehung standen, blieb vorläufig offen. Hatte Athénaïs freiwillig an einem satanischen Ritual teilgenommen, das ihr schließlich zum Verhängnis wurde? War die makabre Kahnpartie inszeniert worden, um die Mordtat zu verschleiern?
    Wenige Meter vor seinem Transporter blieb Bruno plötzlich stehen. Wenn es sich um eine Inszenierung handelte, wie war man an die Kerzen herangekommen? Er schlug sein Notizbuch auf und las noch einmal, was er auf seiner Suche nach Francette im Supermarkt aufgeschrieben hatte. Ihm waren Kerzenlieferanten genannt worden, unter anderem der Name einer Pariser Firma, die mit Theaterbedarf handelte und auch solche großen schwarzen Kerzen im Angebot hatte, wie sie in dem Kahn gefunden worden waren. Gallotin. Bruno blätterte weiter bis zu der Seite, auf der er mehrere Namen des Familienstammbaums aufgelistet hatte. Der Eintrag davor bezog sich auf einen ungeöffneten Brief, den er im Foyer auf dem Tisch liegen gesehen hatte. Seine Stichworte dazu lauteten: »Umschlag, Graf, Gallotin, Paris.« Es war ein Umschlag mit Fenster gewesen, in denen in der Regel Rechnungen verschickt wurden.
    Als er den Transporter bestieg und losfuhr, vibrierte sein Handy, und er sah im Display, dass Lemontin ihn zu erreichen versuchte. Er fuhr rechts ran, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Ich habe etwas über Antin Investissements in Erfahrung gebracht«, sagte Lemontin und erklärte, seine neue Filiale in Sarlat führe eine sehr umfangreiche Akte über Antin, da diese Firma eine Hypothek für den Kauf der auberge und die Renovierungskosten bei ihr aufgenommen habe. Antin sei eine Tochter der Immobiliengesellschaft SCI , der viele Liegenschaften in der Umgebung gehörten. Der Kreditvertrag sei von den Direktoren Antins unterzeichnet worden – César und Hélöise de la Gorce – und werde pünktlich jeden Monat bedient.
    »Die ganze Sache ist ein bisschen unübersichtlich«, sagte Lemontin. »Die monatlichen Zahlungen kommen von der SCI , an der Hélöise de la Gorce beteiligt ist, wenn auch nur mit einem geringen Anteil.«
    »Wissen Sie mehr über diese Gesellschaft?«
    »Sie nennt sich Société Civile Immobilière Châteauroux-Vaillant «, antwortete Lemontin. »Dahinter steckt die Rote Komtesse. Châteauroux ist der Name ihres Châteaus, Vaillant der ihrer Mutter.«
    »Wie werden die monatlichen Zahlungen geleistet? Per Scheck?«
    »Nein, per Überweisung. Es gibt einen

Weitere Kostenlose Bücher