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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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hatte noch eine Frage. »War das die einzige Störung an jenem Abend? Könnte es sein, dass Ihr Vater noch einmal zurückgekommen ist?«
    Francette zuckte die Schultern. »Nicht dass ich wüsste. Aber es ging in dieser Nacht hoch her. Männer aus Paris, deren Security-Leute draußen warteten. Wir waren angewiesen, drinnen zu bleiben.«
    Die Security-Leute des Verteidigungsministeriums hatten draußen Wache gehalten, und an diesem Abend wollte der Graf keine weiteren Störungen durch Junot. Hatte dieser sich etwa durch die Hintertür Eintritt verschafft? Und genügte das als Motiv, ihn zu töten? Oder ihn so zusammenzuschlagen, dass sie ihn letztlich töten und den Unfall vortäuschen mussten? Lionel (oder vielmehr Léo, wie Francette ihn nannte) war dies durchaus zuzutrauen. Bruno hatte noch eine allerletzte Frage.
    »Ist Ihnen jemals eine junge Frau namens Eugénie über den Weg gelaufen? Groß, dunkle Haare und sehr lange Beine?«
    »Kann es sein, dass sie sich Gina nennt? Sie war in Begleitung des Grafen auf der Party in Paris und dann mit ihm auch in der Höhle. Eine wunderschöne Frau.«
    »Ist Ihnen jemand aus der auberge begegnet, seit Sie wieder bei Ihrer Mutter sind?«
    »Gestern Abend kam Léo vorbei und fragte, ob ich zurückkäme. Er hatte Blumen für maman dabei und hat ihr sein Beileid ausgesprochen, doch er bestand darauf, dass ich so schnell wie möglich wieder arbeiten komme. Es war die Art, wie er es gesagt hat, die mir Angst machte. Und als mir dann maman von der toten Frau im Kahn erzählte, wusste ich, dass wir verschwinden müssen. Heute Morgen fuhr Richard in seinem Auto vor. Er blieb am Steuer sitzen und hat nur aufs Haus gestarrt. Das war richtig unheimlich.«
    »Sie meinen den Libanesen? Wohnt er eigentlich auch in Saint-Philippon?«, fragte Bruno.
    Sie nickte. »Ja, abwechselnd in der auberge und drüben im Château. Er ist ein Freund des Grafen. Ich kann ihn nicht leiden. Er war derjenige, der mich geschlagen hat, als er nicht auf Touren kam.«
    »Wie sind Sie vom Hof Ihres Vaters in die Kirche gekommen?«
    »Zu Fuß durch den Wald und dann am Fluss entlang. Ich muss Sie warnen, Bruno. Seien Sie vorsichtig. Diese Leute sind stinksauer auf Sie. Léo hat ständig gefragt, ob Sie mich zu Hause besucht haben.«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen«, erwiderte er und bat sie, aufzuschreiben, was sie ihm gesagt hatte, mit allen Einzelheiten. Er werde ihre Erklärung später abholen. Dann gab er ihr sein neues Handy und richtete es so ein, dass sie ihn über eine einzige Wahltaste erreichen konnte.
    Mutter und Tochter hielten sich an den Händen, als er die beiden verließ und Sabine aufsuchte, um ihr zu sagen, dass Francette von einem gewalttätigen Exfreund belästigt werde. Dann ließ er sich ein Blatt Papier und einen Stift für Francette geben, und während das Mädchen ihre Erklärung zu schreiben begann, ging er zu Maurice in den Entenstall hinüber.
    »Ich glaube zwar nicht, dass ihr Exfreund sie hier aufstöbert, aber wenn du einen weißen Sportwagen aufkreuzen siehst, ruf mich bitte sofort an.«
    »Ich habe eine Flinte«, entgegnete Maurice. Bruno verzog das Gesicht in Erinnerung daran, dass Maurice einmal mit ebendieser Flinte auf Tierschützer angelegt hatte, die nachts auf seinen Hof eingedrungen waren, um seine Enten und Gänse zu befreien. »Keine Waffen«, sagte er und fuhr zurück auf den Markt, wo er von Jolliot, der sich mächtig wunderte, ein weiteres Handy kaufte.
    Als er sich von ihm verabschiedete, summte sein altes Handy am Gürtel. Es war Lemontin, der anrief und sagte, dass der Kreditvertrag im Mai vergangenen Jahres von der Roten Komtesse unterzeichnet worden sei. Dabei hatte ihre Schwester behauptet, sie wäre schon seit Jahren nicht mehr ansprechbar. Es lag also ein schwerer Fall von Urkundenfälschung und Betrug vor, und sein Vorschlag, die auberge als Sicherheit für die städtischen Investitionen in das Bauvorhaben zu überschreiben, kam nun nicht mehr in Frage. Der Graf würde über das Hotel nicht verfügen können.
    In der Gendarmerie war Sergeant Jules sichtlich zufrieden mit sich. Madame de la Gorce hatte zu Protokoll gegeben, dass Eugénie Bruno des Diebstahls bezichtigt habe. In einem zweiten Verhörzimmer bestand Foucher immer noch darauf, dass alles ein Missverständnis sei. Er hatte aus dem Wasserglas getrunken, das Yves von der Spurensicherung nun abholen konnte. Weniger erfreulich war, dass sich Mademoiselle Ballotin nicht im Roten Château aufhielt

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