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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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er Gilles nicht nach dem Namen des Mädchens gefragt hatte. Er rief ihn wieder an, entschuldigte sich für seinen Ausbruch und ließ sich den Namen und weitere Einzelheiten durchgeben, die er in sein Notizbuch kritzelte.
    Jean-Jacques telefonierte bereits mit dem Sicherheitsbüro des Flughafens Charles-de-Gaulle und wiederholte den Namen des Mädchens: Marie-Françoise Bourbon Marrilees. Der zweite Name musste der ihres Vaters sein. Gilles hatte Bruno dessen Telefonnummer genannt wie auch die Handynummer des Mädchens und darauf hingewiesen, dass sie sowohl einen französischen als auch einen amerikanischen Pass hatte. Der Vater kannte vielleicht die Passnummern. Nur wer in Saint-Denis konnte gut genug Englisch, um sich mit ihm zu verständigen? Gilles’ Handy war besetzt, also rief Bruno spontan Pamela in Schottland an, erklärte kurz, worum es ging, und bat sie, mit dem Vater Kontakt aufzunehmen und ihm einzuschärfen, falls seine Tochter sich bei ihm melde, müsse er dafür sorgen, dass sie sofort die nächste Polizeistation aufsuchte und darauf bestand, dass man ihn oder Jean-Jacques verständigte.
    »Sie ist mit Air France geflogen und von Paris aus weiter nach Bordeaux. Die Maschine dürfte soeben gelandet sein«, sagte Jean-Jacques. Er telefonierte schon mit dem Sicherheitsbüro des Flughafens Bordeaux-Mérignac.
    »Lassen Sie bitte feststellen, ob ein Hubschrauber in Mérignac gelandet ist«, sagte Bruno und las die Registriernummer der Maschine des Grafen aus seinem Notizbuch ab. Jean-Jacques gab sie durch. Angestrengt dachte Bruno darüber nach, welche nützlichen Informationen er sonst noch anzubieten hatte. Er konnte vor Nervosität nicht stillstehen, weil Jean-Jacques erst lange warten und sich dann mit Namen und Dienstnummer ausweisen musste, ehe er erklären konnte, worum es ging.
    »Sie werden an der Gepäckausgabe einen Posten aufstellen«, sagte Jean-Jacques, den Hörer am Ohr. »Eine Zollabfertigung gibt’s nicht, weil der Flug aus Paris kommt. Ich höre gerade, dass man sie über Lautsprecher ausruft.«
    Brunos Handy brummte wieder. Das muss Pamela sein, dachte er und riss den Apparat aus dem Etui am Gürtel, doch es war Fabiola.
    »Ich habe gerade von der Staatsanwaltschaft die Erlaubnis bekommen, die Rote Komtesse zu untersuchen«, berichtete sie. »Würden Sie gern dabei sein?«
    Bruno realisierte plötzlich, dass die Patientin mutterseelenallein war. Die Schwester und Foucher saßen in der Gendarmerie, Eugénie war verschwunden, und der Graf suchte nach der unbekannten Tochter seiner Cousine.
    »Ja, gern«, antwortete er. »Holen Sie mich bitte vor der Gendarmerie ab.«
    Jean-Jacques hatte sein Gespräch beendet. »Das Mädchen ist ihnen durch die Lappen gegangen. Sie hatte offenbar nur Bordgepäck bei sich. Ein Hubschrauber ist nicht gelandet. Aber sie fragen bei anderen Flughäfen nach und melden sich wieder. Ich rufe jetzt den Polizeichef von Bordeaux an und informiere den Staatsanwalt. Wer holt Sie ab?«
    »Von Dr.   Fabiola Stern. Wir fahren zum Château, um nach der Roten Komtesse zu sehen. Übrigens, es gibt da wahrscheinlich noch einen Betrugsfall, um den Sie sich werden kümmern müssen. Die Komtesse ist angeblich nicht ansprechbar, hat aber einen Kreditvertrag bei der Bank unterschrieben.«
    »Die Suche nach dem Mädchen hat Vorrang. Auf geht’s. Ich fahre jetzt mit Sergeant Jules los und werde von unterwegs anrufen. Sie warten hier auf die Ärztin.«
    »Wir sollten auch Jofflin warnen. Er leitet die Hausdurchsuchung in der auberge. Vielleicht landet dort der Hubschrauber.«

30
     
    Fabiolas altes Auto quälte sich bereits den Anstieg zum Château hinauf, als Bruno sein Handy endlich zuklappte. Isabelle war gebrieft worden, was bedeutete, dass das Innenministerium jetzt mit dem Verteidigungsministerium reden konnte. Bruno schwirrte der Kopf. Trotzdem behielt er den westlichen Horizont im Blick für den Fall, dass ein Hubschrauber aufkreuzte.
    »Ich weiß jetzt, wer Ihr Privatpatient ist«, sagte er.
    »War ja klar, dass Sie dahinterkommen«, erwiderte Fabiola. »Mich wundert nur, wie lange es gedauert hat. Und dass Sie geglaubt haben, ich täte es für Geld, wundert mich noch mehr.«
    »Haben Sie von Béatrice denn kein Geld dafür bekommen, dass Sie die Mädchen in der auberge medizinisch betreuen?«
    »Nein. Stattdessen hat sie dem Frauenhaus in Bergerac eine sehr großzügige Spende zukommen lassen. Aber weitere Zuschüsse dieser Art fallen jetzt wohl flach.«
    Bruno zuckte

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