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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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der Graf hat nicht nachtanken müssen.«
    »Aber hier in der Nähe gibt es keine Möglichkeit zu tanken. Er wird also nicht mit vollem Tank losgeflogen sein«, entgegnete Bruno, der die Maschine jetzt aus westlicher Richtung ins Tal fliegen und aus etwa tausend Metern Höhe langsam absinken sah. Ob sie direkt auf das Château zusteuerte, war noch nicht zu erkennen. Aber dann drehte sie plötzlich ab und flog auf das gegenüberliegende Flussufer zu.
    Jean-Jacques rief Jofflin an und warnte ihn vor dem Hubschrauber, der wenig später über der auberge kreiste und landen zu wollen schien. Aber vielleicht wollte der Graf seinem Passagier das Hotel auch nur zeigen, denn nach einer letzten Schleife drehte die Maschine wieder ab und kam über den Fluss zurück zum Château geflogen.
    »Er landet hier«, sagte Bruno. Das Knattern der Maschine schwoll an, als sie in weniger als hundert Metern Höhe über dem Château kreiste. Alle drei liefen in den langen Salon, der an den Wintergarten grenzte, um den Hubschrauber im Auge behalten zu können.
    »Mist«, stöhnte Jean-Jacques, als er Sergeant Jules erblickte, der in voller Uniform mitten auf dem Hof stand und sein Käppi mit der Hand festhielt.
    »Das ist mein Fehler. Ich hätte ihm sagen müssen, dass er sich bedeckt halten soll«, meinte Bruno, als sich das Motorengeräusch wieder hörbar änderte. Der Helikopter stieg auf und entfernte sich wieder Richtung Fluss.
    »Wie wird er dem Mädchen erklären, dass er wieder wegfliegt?«, fragte Fabiola.
    »Die Frage ist, ob Foucher ihn hat warnen können«, sagte Bruno.
    Als er sich in die Lage des Grafen zu versetzen versuchte und verschiedene Optionen durchdachte, kam ihm eine Idee. Falls die Treibstoffreserven zur Neige gingen, hatte der Graf nur eine Chance. Der Hubschrauber stand jetzt über der auberge, aber statt zur Landung anzusetzen, stieg er weiter auf und folgte dann der Straße, die hinauf zur verlassenen Ortschaft und zu der Kapellenruine von Saint-Philippon führte.
    »Ich glaube, er will durch den Geheimgang in die Grotte fliehen. Vielleicht wartet Foucher mit seinem Wagen vorm Eingang«, dachte Bruno laut. Jean-Jacques und Fabiola starrten ihn an. Rasch erklärte Bruno ihnen, was es mit dem geheimen Tunnel auf sich hatte.
    »Lotsen Sie die Gendarmes Mobiles bitte dorthin. Sie sollen den Eingang abriegeln und auch den Einstieg von oben, sofern die Winde und der Korb bereits repariert sind. Ich fahre inzwischen zum alten Friedhof, und zwar mit dem Transporter der Gendarmerie; der ist geländegängig. Ich folge dem Grafen dann durch den Schacht, und er sitzt in der Falle. Rufen Sie bitte in der Teufelshöhle an. Die Grotte muss evakuiert werden.«
    »Schauen Sie, ich glaube, er landet«, sagte Fabiola, die immer noch am Fenster stand.
    »Wie ich vermutet habe. Direkt über der Ruine und dem Einstieg in den Tunnel«, bemerkte Bruno.
    »Sie sind nicht bewaffnet«, sagte Jean-Jacques. »Ich begleite Sie, und Sergeant Jules kommt auch mit.«
    »Ich muss bei der Patientin bleiben«, sagte Fabiola.
    »Aber wenn einer von den Kerlen zurückkommt, sind Sie in Schwierigkeiten«, gab Jean-Jacques zu bedenken.
    »Wir holen Verstärkung«, entgegnete Bruno. Er rief Montsouris an und bat ihn, so schnell wie möglich zum Roten Château zu kommen und der Komtesse beizustehen; er solle auch ein paar kräftige Freunde mitbringen.
    Gefolgt von Jules eilten Bruno und Jean-Jacques zur Scheune. Sie sprangen in den Transporter und fuhren zum Fluss hinunter, um über die Furt auf die andere Seite zu gelangen. Jean-Jacques saß hinten und telefonierte, zuerst mit den Mobiles, dann mit der Teufelshöhle, mit Inspektor Jofflin und schließlich mit dem Staatsanwalt. Bruno lenkte und versuchte Sergeant Jules zu erklären, was er vorhatte. Sie erreichten die Furt und sahen, dass der Pegel bedenklich hoch und die Strömung stark waren.
    »Das schaffen wir«, meinte Jules. Bruno war weniger zuversichtlich, als er das Allradgetriebe einschaltete.
    »Sie sollten Schwung nehmen«, riet Jean-Jacques von hinten.
    »Aber wir wollen doch keine Bugwelle vor uns herschieben«, entgegnete Bruno, der sich an seine Fahrstunden beim Militär erinnerte. Vorsichtig fuhr er die Uferböschung hinunter und bat Jules, seine Tür zu öffnen, damit Wasser ins Innere eindringen und mit seinem Gewicht den Wagen aufs Flussbett drücken konnte. Damit der Auspuff freiblieb, gab er Gas und ließ die Kupplung schleifen. Als sie die tiefste Stelle der Furt erreichten,

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