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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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hundert Absolventen hervorbrachte, waren fast alle Vorstandsvorsitzenden größerer Unternehmen Énarques, wie die Ehemaligen genannt wurden, außerdem zwei Präsidenten und ein halbes Dutzend Premierminister. Der Graf war nach dem Abschluss seines Studiums der Inspection Générale des Finances beigetreten, anschließend nach Deutschland gegangen, um für den europäischen Luft- und Raumfahrtskonzern EADS zu arbeiten, und hatte schließlich ein eigenes Finanzunternehmen gegründet.
    »In dem Zusammenhang habe ich von ihm gehört«, führte Isabelle weiter aus. »Er steht auf der Liste bedeutender Persönlichkeiten meines Ministeriums, und zwar nicht wegen seines Geldes, sondern weil er ein Fachmann für Verteidigungsfragen ist. Er hat sich in etliche kleinere Rüstungsbetriebe und Elektronikfirmen in ganz Europa eingekauft, sie rationalisiert, zusammengelegt und an die Börse gebracht. Schließlich hat er sie für eine astronomische Summe verkauft.«
    »Wieso engagiert er sich dann für ein Bauprojekt in der Provinz?«
    »Tja, jetzt wird’s interessant«, antwortete sie. »Der Graf hatte 2006 einen Hedgefonds gegründet, mit dem er anfangs sehr erfolgreich Immobiliengeschäfte in Paris, London und Brüssel finanzierte. Doch dann verließ ihn das Glück. Schon im Jahr darauf geriet der amerikanische Hypothekenmarkt in Schwierigkeiten. Er brach bald zusammen, und der Graf verlor eine Menge Geld. Anschließend versuchte er es wieder mit dem, was er am besten konnte, mit Beteiligungsgeschäften in der Rüstungsindustrie. Nebenbei spekulierte er weiter mit Immobilien.«
    »Diese Ferienanlage ist doch Kleinkram für jemanden wie ihn«, sagte Bruno.
    »Vergiss nicht das Rote Château und die Großmutter«, entgegnete Isabelle und erinnerte daran, dass sich Vexin in der Gegend gut auskannte. Mit dem Hotel, in das man sie am Vorabend nicht hineingelassen hatte, verfolgte Vexin das Ziel, seine Beziehungen zu Wirtschaft und Politik zu pflegen und mit Geschäftspartnern ein diskretes Gläschen zu trinken.
    »Für mich ist das plausibel«, sagte Isabelle. »Ich habe ein paar Unterlagen zusammengestellt. Eigentlich wollte ich sie dir gleich mailen, aber dann fiel mir ein, dass es ratsam wäre, vorher noch ein paar Nachforschungen anzustellen. Wenn sein Name in unseren Unterlagen und auf den Listen sicherheitsgeprüfter Personen des Verteidigungsministers auftaucht, will der Brigadier wissen wollen, warum ich Informationen über ihn sammle.«
    »Sind deine Informationen für jedermann im Internet zugänglich?«
    »Zum großen Teil, ja. Das hier zum Beispiel findest du über Google.« Sie öffnete ein weiteres Fenster und rief eine Seite aus dem Magazin Gala mit Fotos von berühmten Persönlichkeiten auf.
    »Hier haben wir unseren Grafen. Du hast recht, er sieht gut aus, und die beiden Damen an seiner Seite schmücken ihn zusätzlich. Aber schau dir den da an, der ihm seinen Arm um die Schultern legt.«
    Bruno stieß einen Pfiff aus. »Das ist doch der Sohn des Präsidenten!« Sein Blick aber blieb an einer der beiden Frauen hängen. Es war Eugénie in einem tief ausgeschnittenen Kleid, die nicht namentlich genannt, sondern nur als »Freundin« bezeichnet wurde.
    »Sein Sohn aus erster Ehe. Sie feiern den neuen Airbus, was wiederum belegt, dass der Graf mit der EADS verbandelt ist. Und jetzt sieh dir das an…«
    »Augenblick«, sagte Bruno und zeigte auf Eugénie. »Ist das nicht die Krankenschwester aus dem Roten Château?«
    Isabelle schmunzelte zufrieden. »Doch, doch. Ich wollte dich nur auf die Probe stellen. Du hast sie bestanden.«
    »Und was wolltest du mir noch zeigen?« Er spürte, dass er rot geworden war.
    »Erinnerst du dich an die Limousine mit dem Diplomatenkennzeichen aus dem Libanon? Ich habe nach einer Verbindung zum Grafen gesucht und herausgefunden, dass er im Libanon ein Haus hat. Und eine weitere Investmentfirma. Sein Partner in dieser Firma ist – ta-da! – der Sohn des libanesischen Verteidigungsministers. Das Foto ist aus dem OK! Magazine für die Golfregion, aufgenommen auf einer Party in Dubai.«
    »Hättest du nicht im Bett liegen und heiße Zitrone trinken und ein Aspirin nehmen sollen?«, fragte er.
    »Ich musste aufstehen. Die Laken und das Rugbytrikot waren durchgeschwitzt und mussten in die Waschmaschine. Ich glaube, ich habe mein Fieber ausgeschwitzt. Ich habe deinen ganzen Orangensaft und jede Menge Mineralwasser getrunken.«
    »Wie komme ich an nähere Informationen über seine

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