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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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im Nirgendwo gelegenen Parkplatz, der vielleicht für die Waldarbeiter einer Papierfabrik angelegt worden war, hielt er an. Mitlangsamen Bewegungen, fast wie in Trance, drehte er den Zündschlüssel und brachte den Motor zum Verstummen. Danach schaltete Lundquist die Scheinwerfer aus, verschränkte die Arme vor dem Lenkrad und ließ seinen Kopf darauf sinken.
    Seine Schultern begannen zu zucken und Verzweiflung ließ ihn trocken aufschluchzen.
    Sven Lundquist weinte.
    Später stieg er schwerfällig aus und folgte einem Pfad, der ihn auf die eindrucksvolle Brücke über den Sund führte. Tief unter ihm war in der Dunkelheit das Wasser nur zu ahnen. Bestimmt war es schon sehr kalt zu dieser Jahreszeit. Ein steifer Wind zerrte an seiner Jacke und Lundquist umklammerte den Handlauf, bis er kein Gefühl mehr in den Händen hatte. Unter ihm sah er die Positionslampen eines Kleinen Schiffes, das unter der Brücke durchfuhr. Motorengeräusche hörte er nicht.
    Weil der Wind so heult, dachte er.
    Der Mensch war letztlich ein sehr verletzliches Wesen, überlegte er nüchtern, wenn er in der geeigneten Situation die Initiative ergriff, konnte er all seine Sorgen einfach so ins Wasser werfen. Lundquists Hände fassten noch ein wenig fester zu, sein Körper straffte sich, und er versuchte den Schwung aufzubringen, der nötig wäre, um das Geländer zu überwinden.

»He, hat jemand den Zeitplan gesehen?«, krächzte Britta heiser und streckte ihren zurzeit kupferrot gefärbten Krauskopf in das Büro von Lundquist und Knyst.
    »Den hat sich gerade Bernt geholt! Er telefoniert, glaube ich, mit den dänischen Kollegen in Aarhus«, gab Knyst grinsend Auskunft. »Na, hast du denn noch genug Viren intus, um sie gerecht an uns zu verteilen?«
    »Keine Sorge. Für dich habe ich extra welche von den gemeinsten aufgehoben!« Sie strahlte ihren Kollegen an, als habe sie mitgeteilt, er sei der Hauptgewinner einer Lotterie. Nach einem Blick auf das Chaos auf Lundquists Schreibtisch setzte sie hinzu: »Wo ist denn Sven?«
    »Weiß nicht. Er schläft wohl mal aus. Gestern war er noch lange unterwegs. Oder du hast ihn angesteckt«, antwortete Knyst vorwurfsvoll.
    »Nein, das glaube ich nicht. Meine Viren sind wohlerzogen, die vergreifen sich nicht an Familienvätern. Sie stürzen sich nur auf Junggesellen. Aber bei denen sind sie von unglaublich verheerender Wirkung«, gab Britta gut gelaunt zurück und sagte dann in sachlicherem Ton: »Dann lege ich die bisherigen Berichte eben einfach zu all dem anderen Papierkram auf seinen Schreibtisch.« Schwungvoll ließ sie den Aktenstapel, den sie bisher unter dem Arm getragen hatte, auf Lundquist Schreibtisch fallen.
    »Ist da auch der neue Patho-Bericht dabei?«
    »Ja.«
    »Gibst du mir den bitte mal gleich rüber?« Knyst streckte seine Hand aus und Britta suchte ihm aus dem Stapel einen blassroten Aktenordner heraus und reichte ihn hinüber.
    »Tja ja, Sie wurden gerade Zeuge, wie der einzige weibliche Mitarbeiter dieser Abteilung eine Tätigkeit ausübte, die seiner Rolle in Beruf und Gesellschaft entspricht – Handlangertätigkeit!«, sie seufzte in gespielter Resignation und fuchtelte theatralisch mit den Händen in der Luft herum. Knyst grinste, schlug den Pappdeckel auf und überflog eilig die ersten Zeilen des Befundes.
    »Mist!«, fluchte er dann laut. »Nach dem Bericht hier sind ja alle Familien verdächtig. Jede Einzelne! Die Tote ist schon vor circa ein bis vier Monaten gestorben. Dr. Mohl schreibt, der Fundort sei nicht der Tatort. Das ist ja klar! Er kann den Todeszeitraum nicht genauer eingrenzen, weil auf diesem Dachboden so eine Art Wüstenklima mit heftigen Schauern geherrscht hatte. In diesem Sommer hatten wir längere Phasen mit windigem, sehr trockenem Wetter, dann wieder Regen und angenehme Kühle. Auf dem Dachboden herrschte durch die permanent geöffneten Fenster ständiger Durchzug. Du erinnerst dich doch, oder? Gunnar Hilmarström fürchtet nichts so sehr wie seine energische Frau, und Schimmel auf dem Dach oder an den Wänden. Dieses wechselhafte Wetter, gepaart mit dem Dauerluftzug, hat nun bewirkt, dass einige Körperteile der Leiche eher getrocknet und andere dann, während der Regentage in der Feuchtigkeit, verwest sind. Er kann sich nicht genauer festlegen. Dafür seien noch spezifischere Untersuchungen notwendig, die er so schnell nicht durchführen kann.« Knyst stöhnte.
    »Also war sie eventuell sogar schon dort, bevor die erste Familie angereist ist«, stellte

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