Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele
abschweifen. Bringen Sie vielmehr sanft Ihre Aufmerksamkeit wieder zurück, und beobachten Sie Ihren Atem, während Sie gehen. Nach einiger Zeit werden Sie Ihren persönlichen Rhythmus und eine Zahl gefunden haben.
Nun beginnen Sie mit der Übung. Ein Atemzyklus besteht aus einer Einatmung und einer Ausatmung. Nehmen wir an, Sie brauchen für eine Ausatmung und für eine Einatmung jeweils 4 Schritte. Gehen Sie erst einmal für 16 Atemzyklen in Ihrem Grundrhythmus: 4 Schritte einatmen, 4 Schritte ausatmen. Dann lassen Sie Ihre Einatmung gleich, steigern aber die Schrittzahl pro Ausatmung. Die nächste Stufe ist in unserem Beispiel also, für 16 Atemzyklen 4 Schritte einzuatmen, dann aber 5 Schritte lang auszuatmen. Gelingt Ihnen dies mühelos, gehen Sie zur nächsten Stufe über: Sie atmen immer noch 4 Schritte ein, atmen nun aber 6 Schritte lang aus, wieder für 16 Atemzyklen. Achten Sie darauf, nicht aus der Puste zu kommen. Wenn das der Fall ist, reduzieren Sie die Zahl der Schritte pro Ausatmung, bis Sie sich wohl fühlen. Am besten setzen Sie fest, wie lange der Spaziergang dauern soll, beispielsweise 30 Minuten. Sie schaffen vielleicht bis zu 7 Schritte pro Ausatmung, ohne aus der Puste zu kommen. Dabei bleiben Sie dann, bis die 30 Minuten vorbei sind. Vergleichen Sie: Wie haben Sie sich zu Beginn des Spaziergangs gefühlt, wie geht es Ihnen jetzt?
Diese Bewegungsmeditation ist hervorragend für den Holz-Typ, aber auch für den Erde- und den Metall-Typ geeignet. Wenn im Test in zwei dieser Elemente Ihre Schwerpunkte liegen, ist sie ideal für Sie.
Bewegung, Bewegung, Bewegung
Der Holz-Typ profitiert am meisten von Bewegung. Finden Sie EINE sportliche Betätigung, die Ihnen gefällt und die Sie gut durchführen können. Nun gilt: Vereinbaren Sie mit sich selbst, diesen Sport auch regelmäßig durchzuführen, am besten dreimal die Woche. Finden Sie ein gutes und realistisches Maß, zum Beispiel jeweils 30 Minuten, es darf auch mehr sein. Es ist aber nicht notwendig, zwei Stunden zu rennen, bis Sie nicht mehr können. Das Ziel ist nicht die Erschöpfung, sondern ein guter Qi-Fluss. Wenn Sie sich nach dem Sport nicht völlig ausgepowert, aber energetisch frisch fühlen, haben Sie es richtig gemacht.
Welche Sportart Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Boxen, Kampfsport, Taiji und Qigong wie auch sportliches Tanzen sind wunderbar geeignet, um den Holz-Typ in Bewegung zu bringen und sein Qi zu lösen. Joggen und Nordic Walking sinddurch die Rhythmik, die ihnen gegeben ist, ebenfalls sehr gute Sportarten. Gut für den Holz-Typ sind auch alle Wettkampf- und Mannschaftssportarten. So lernen Sie, mit Wettkampf und Konkurrenz konstruktiv umzugehen und Ihre Kraft auf ein Ziel auszurichten.
Tipps für die Seele
Ärger, Wut, Zorn – diese Gefühle werden der Wandlungsphase Holz zugeordnet. Bei der Therapie geht es daher auch darum, konstruktiv mit diesen Gefühlen umzugehen.
Trauer löscht Ärger
Ärger durch Traurigkeit überwinden – diese Empfehlung stammt aus dem »Huangdi Neijing«, einer der ersten großen Abhandlungen über Chinesische Medizin. Schon vor fast 2000 Jahren, als dieses Buch entstand, waren also die Emotionen und ihre Behandlung von Bedeutung. Der »Gelbe Kaiser« bedient sich hierbei der Fünf-Elemente-Lehre und rät uns, den Kontrollzyklus zu Hilfe zu nehmen, um unseren Ärger zu bändigen. Denn die Wandlungsphase Metall (Trauer) kontrolliert Holz (Wut, Ärger). In unserer Zeit würden wir nicht auf die Idee kommen, eine traurige Geschichte anzusehen oder zu lesen, um unseren Ärger zu bekämpfen. Aber wenn Sie Ihren Ärger mit wahrem, tiefen Leid vergleichen, wie sieht es dann aus? Wenn Sie zum Beispiel an die Opfer eines Erdbebens oder eines Krieges denken – ist Ihr Ärger in diesem Zusammenhang aufrechtzuerhalten?
Ansprüche und Erwartungen
Wollen Sie auch etwas gegen die Entstehung von Ärger tun? Beobachten Sie sich ein paar Tage in Ihrem Alltag und in Ihrem emotionalen Befinden. Versuchen Sie herauszufinden, wann Sie sich ärgern und was möglicherweise diesen Ärger ausgelöst hat.
Die meisten Menschen ärgern sich, weil ihnen jemand Unrecht getan hat oder die Umstände ungerecht gegen sie waren. So werden auch Sie vielleicht grantig, weil Sie zu einem wichtigen Termin müssen und sich in Schale geworfen haben, aber das Wetter schlägt um, es beginnt zu regnen und Sie haben keinen Regenschirm mitgenommen. Aber hat Sie das Wetter absichtlich »angegriffen« und Regentropfen geschickt?
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