Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele
testweise verwenden können. Doch nehmen Sie Enzianwurzel nur kurzfristig und in niedriger Dosierung – der galllebittere Geschmack wird Sie aber wahrscheinlich ohnehin vor einem Zuviel bewahren.
¼ Teelöffel Enzianwurzel mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Abgießen und schluckweise trinken.
Das »Pulver der heiteren Ungebundenheit«
9 g Hasenohrwurzel (Radix Bupleuri)
9 g Weiße Pfingstrosenwurzel (Radix Paeoniae lactiflora)
9 g Angelikawurzel (Radix Angelicae sinensis)
6 g Atractylodiswurzel (Radix Atractylodis macrocephalae)
6 g Poriapilz (Poria)
3 g Süßholzwurzel (Radix Glycyrrhizae)
3 g Getrocknete Ingwerwurzel (Rhizoma Zingiberis)
3 g Minze (Herba Menthae)
Lassen Sie sich den Tee in einer TCMApotheke mischen, und trinken Sie ihn testweise eine Woche lang. Sie werden überrascht sein!
Info: Die wichtigste Rezeptur für Stauungen und Disharmonie im Holz-Element ist das »Pulver der heiteren Ungebundenheit«. Der Name ist Programm: Anspannung, die im Funktionskreis Leber entstanden ist, soll gelöst und eine heiter-gelassene Stimmung erzielt werden.
Tipp: Falls zusätzlich zur Stagnation auch Zeichen von Hitze bestehen (siehe Tabelle auf → Seite 93 ) wird diese Rezeptur durch zwei kühlende Heilkräuter, nämlich 6 Gramm Jasminglanzbeeren (Fructus Gardeniae) und 6 Gramm Strauchpaeonienwurzelrinde (Cortex Moutan) ergänzt.
Störungen im Qi-Fluss des Holz-Elements
Lebertee aus heimischen Kräutern
Zutaten
10 g Löwenzahnkraut
2 g Beifuß
5 g Fenchel
4 Scheiben frischer Ingwer
5 g Mariendistel
Die Zutaten mit 1 Liter Wasser in einen Topf geben und alles 15 Minuten einweichen lassen.
Dann erhitzen und 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. – Die Kräuter müssen stets mit Wasser bedeckt sein, gegebenenfalls heißes Wasser nachgießen.
Zum Schluss den Tee abseihen und in eine saubere Flasche füllen.
Info:
3-mal täglich 60 Milliliter trinken, dazu erwärmen. Bei Bedarf mit Honig süßen oder mit Wasser verdünnen. Maximal 14 Tage lang trinken.
Info:
Der Lebertee enthält viele Bitterstoffe, die die Leber reinigen und entgiften. Die Holz-Energie wird so geklärt, Reizbarkeit und Unruhe lassen nach. Fenchel und Ingwer aktivieren den Qi-Fluss und stützen die Mitte, so dass Stimmungstiefs ausgeglichen werden.
Bewegung und Meditation
Bambus ist ein wunderbares Bild für das Element Holz. Die Blätter sind von leuchtendem Grün, das Holz ist von so hoher Festigkeit, dass in Asien sogar ganze Baugerüste daraus gebaut werden. Doch bei all seiner Festigkeit ist Bambus auch flexibel und biegsam. Vermeintlich kräftigere Bäume brechen bei einem Sturm. Bambus jedoch übersteht den Sturm unbeschadet, er biegt sich und gibt federnd nach. Lernen Sie vom Bambus, und tanken Sie mit Qigong seine Energie!
Qigong
Nehmen Sie zuerst die Grundstellung (Reiterstand) ein. Dazu stellen Sie sich bequem hin, die Füße schulterbreit auseinander, Knie und Hüften leicht gebeugt. Ziehen Sie Ihr Kinn ganz sanft zurück, so kann sich Ihre Halswirbelsäule aufrichten. Stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge vor, an Ihrem Scheitel wäre ein Gummiband befestigt, das Sie sanft nach oben zieht. Am unteren Ende Ihrer Wirbelsäule ist ein Faden mit einem kleinen Gewicht befestigt und so haben Sie das Gefühl, als würden Sie sich jeden Moment hinsetzen. Die Arme hängen entspannt herunter. Atmen Sie ruhig und tief ein und aus.
Nun stellen Sie sich vor, Sie sind ein kraftvoller Bambus, der fest in der Erde wurzelt und seine zarten Blätter der Sonne entgegenstreckt. Spüren Sie, wie ein leichter Wind durch Ihre Blätter fährt, und beginnen Sie, sanft hin und her zu schwanken. Sie sind ein Bambus, der sich im Wind wiegt. Lassen Sie Ihr Schwingen zu und finden Sie Ihren Rhythmus. Genießen Sie die sanfte Bewegung und das Gefühl von Harmonie.
Machen Sie diese Übung mindestens 15 Minuten lang, 30 Minuten sind optimal.
Atmen und Gehen
Diese Gehmeditation wird draußen an der frischen Luft durchgeführt. Suchen Sie sich eine schöne Spazierstrecke im Grünen, und gehen Sie in normalem, bequemem Tempo los. Lassen Sie Ihren Atem natürlich fließen, und beobachten Sie zu Beginn nur, wie viele Schritte Sie für das Ein- und wie viele Sie für das Ausatmen brauchen. Lassen Sie sich dafür ruhig Zeit; es ist oft gar nicht so einfach, seine persönliche Schrittzahl pro Atemzug zu ermitteln, ohne dass man seine Atemfrequenz verändert. Strengen Sie sich nicht an, wenn Sie in Gedanken
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