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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Personalbüro hat mich gründlich durchleuchtet, als ich mich für diesen Posten bewarb.“
    „Interessant dabei ist aber“, murmelte Max, „dass bei Praktikanten sonst nur die grundlegendsten Fakten abgeklopft werden.“
    Sophia legte ihren Organizer auf den Tisch. „Der Detective versteht das nicht, Ryan“, sagte sie ganz ruhig.
    „Was denn?“, fragte Max und hob eine Augenbraue.
    „Wenn jemand von uns einer Rekonditionierung unterzogen wird“, antwortete Sophia, „gilt er nicht als verantwortlich für die Verbrechen, die er während der Zeit begangen hat, in der seine Konditionierung offensichtlich versagt hat.“
    Ryan nickte und sah Sophia an. „Ganz genau. Wenn ich Ihnen von diesem Vorfall erzählt hätte, dann hätten Sie Ihr Augenmerk doch sofort auf mich gerichtet, und der wahre Mörder wäre nicht gefasst worden.“
    „Aber Sie begreifen doch wohl, dass Sie damit jetzt im Zentrum unserer Ermittlungen stehen“, sagte Sophia.
    Ryan sah auf die Tischplatte hinunter, dann wieder hoch und schwieg.
    Sophia trat Max fast im selben Augenblick auf den Fuß. Er begriff sofort und stand auf. „Ich werde eine Flasche Wasser holen, dann hat Ryan Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Was meinen Sie, Sophia?“
    „Vielen Dank, etwas Wasser wäre wunderbar.“
    Sophia wartete, bis sich die Tür hinter Max geschlossen hatte, dann wandte sie sich wieder dem Jungen zu, der vor ihr saß. Denn er war wirklich ein Junge. Der sich irgendwo tief im Innern vor seinen Fähigkeiten fürchtete. „Was wollten Sie nicht vor Detective Shannon sagen?“
    „Werden Sie es vertraulich behandeln?“
    In diesem Moment nahm Sophia etwas in seinem Blick wahr, das sie nie erwartet hätte. „Solange es nicht die Sicherheit von Ratsfrau Duncan betrifft, wird kein Wort diesen Raum verlassen.“
    „Zum Zeitpunkt des Mordes an Edward Chan hatte ich mich in einem der Besprechungszimmer eingeschlossen, um zu meditieren.“
    „Haben Sie immer noch Schwierigkeiten, in Silentium zu bleiben?“
    „Ja.“
    Dieses Geständnis konnte den Jungen direkt ins Zentrum befördern, deshalb schenkte Sophia ihm Glauben. „Und warum erzählen Sie mir das?“
    Dunkelgraue Augen sahen tief in sie hinein. „Sie sind eine J-Mediale. Wenn irgendjemand versteht, was für ein Druck das ist, dann Sie.“
    Sophia fragte sich, ob sie nur einen geschickten Schauspieler vor sich hatte. „Wo liegt dieses Besprechungszimmer?“
    Ohne Zögern wartete Ryan mit Einzelheiten auf. „Und ich kann nicht teleportieren“, sagte er und bestätigte damit, was sie schon herausgefunden hatten. „Das gehört nicht zu meinen Fähigkeiten.“
    „Vielen Dank.“
    Ryan öffnete den Mund, zögerte und sagte dann: „Niemand achtet auf einen Praktikanten.“
    „Was haben Sie mitbekommen?“
    „In der Stadt machen Gerüchte die Runde, dass Nikita denselben Defekt wie ihre Tochter habe.“ Ryan hatte die Stimme gesenkt. „Zuerst dachte ich, das sei einfach nur Gerede, aber die Stimmen mehren sich und werden immer lauter – und das geschieht immer nur dann, wenn etwas oder jemand dem Gerücht Nahrung gibt.“
    „Haben Sie eine Vermutung, wer dahinterstecken könnte?“
    „Marsha jedenfalls nicht“, antwortete Ryan. „Sie hat keine Nachkommen. Meiner Meinung nach ist sie der Ratsfrau gegenüber vollkommen loyal. Weiter kann ich es nicht eingrenzen.“
    Die Tür ging auf, und Max kam herein. Sophia wandte sich an Ryan. „Halten Sie Augen und Ohren offen und lassen Sie mich wissen, wenn Sie etwas erfahren.“
    „Das werde ich.“ Ryan stand auf und sah Max mit einem nichtssagenden Ausdruck ein, seine Kleidung war makellos – er war der perfekte Mediale … jedenfalls äußerlich. „Haben Sie noch weitere Fragen an mich, Detective?“
    Als Max den Kopf schüttelte, verabschiedete sich Ryan. „Ich glaube ihm“, sagte Sophia, nachdem sie Max in Kenntnis gesetzt hatte. „Ich vermute, Sascha war der Grund, warum er sich um den Job bemüht hat.“
    Max kippelte auf seinem Stuhl nach hinten. „Erklär mir das.“
    „Offensichtlich wirkt die Rekonditionierung bei ihm nicht so gut, wie alle glauben.“ Automatisch griff sie nach dem Stuhl und zog ihn wieder zurück auf alle vier Beine. „Ich glaube, er hofft darauf, dass Nikita Milde walten lässt, wenn die Wahrheit ans Licht kommt, weil sie eine Tochter hat, die Gefühle empfindet.“
    „Nikita hat nicht mehr Herz als ein verdammter Stein, und damit tue ich dem Stein noch unrecht.“
    Sophia kannte die Gerüchte darüber, wie

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