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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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möglicherweise hatte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, und sie hatte vergessen, sie wegzuräumen.
    Im Wohnzimmer war nichts Auffälliges. Ihr Organizer lag auf dem Tisch.
    Und als er ins Schlafzimmer zurückging –
    Ihr Organizer… Es war möglich, dass Sophia ihr Handy vergaß, aber ohne den kleinen Computer würde sie nirgendwo hingehen. Alles in ihm zog sich zusammen, doch er musste die Angst, die sich in ihm ausbreiten wollte, erst einmal verdrängen, sonst würde er handlungsunfähig werden. Er rannte aus der Wohnung und begab sich zum Wachdienst im Innern des Gebäudes.
    Nikita hatte den Zugangscode auf seiner Karte einprogrammiert, er ließ den medialen Wachposten das Band der Videokamera auf dem Flur zu ihren Wohnungen zurückspulen. „Anhalten! Wer sind die beiden?“
    Der Wachposten zoomte das Bild heran. „Die Gesichtserkennung identifiziert die Frau als M-Mediale des lokalen Rehabilitationszentrums und den Mann als Sicherheitsbeamten.“
    Max bekämpfte mit aller Macht seine immer stärker werdende Sorge und konzentrierte sich ausschließlich auf seine Wut. „Warum wurden sie zu ihr gelassen?“, fragte er schneidend. „Verdammt noch mal, ich habe doch deutlich genug gesagt, Ms Russo könnte Ziel eines Angriffs sein.“
    Der Wachposten sah bereits im Dienstbuch nach. „Den Eintragungen zufolge hatten sie eine Genehmigung, die unsere – “
    „Her damit“, unterbrach ihn Max. „Zeigen Sie mir die Genehmigung!“, blaffte er den Mann an, als er nicht sofort reagierte.
    Auf dem Bildschirm erschien ein Dokument, in dem verfügt wurde, dass die J-Mediale Sophia Russo sofort dem Berkeley Rehabilitationszentrum zu übergeben sei.
    Heißer Zorn entbrannte in Max, aber sein Verstand blieb eiskalt. „Und was ist das da?“ Er zeigte auf etwas am unteren Ende des Dokuments, das wie ein Wappen oder ein Emblem aussah – ein schwarzes Quadrat, über dem ein Spinnenetz lag.
    Der Wachposten wurde völlig starr. „Das neue Emblem von Ratsherrn Henry Scott.“
    Max gab Nikitas Nummer in sein Handy ein und bat den Wachposten gleichzeitig, ihm die Adresse des Rehabilitationszentrums auf sein Handy zu schicken. „Nikita, Henry Scott will Sophia rehabilitieren lassen“, sagte er, sobald Nikita sich meldete, denn er wusste, dass Henrys Beteiligung Nikita zur Mitarbeit veranlassen würde. Ratsmitglieder waren genauso eigen wie Gestaltwandler, was ihr Territorium anging. „Man hat sie vor einer Stunde abgeholt.“
    Nikita stellte keinen unnützen Fragen. „Welche Zweigstelle?“
    „Berkeley.“
    „Warten Sie.“
    Er saß schon im Wagen und brüllte seine Wut in die regenschwarze Stadt, als Nikita wieder in der Leitung war. „Sie sind noch nicht angekommen.“ Kurzes Schweigen. „Wenn die Zeit stimmt, die Sie angegeben haben, hätten sie längst dort sein müssen.“
    Er zwang sich dazu, ruhig nachzudenken. Der Regen hatte sich erst vor zwanzig Minuten zum Sturm ausgewachsen – Nikita hatte recht, sie hätten das Zentrum schon vor einiger Zeit erreichen müssen. Dann fiel ihm ein, dass Nikita Sophie über das Medialnet erreichen konnte. Die Welt blieb stehen, als er sich zwang, die entscheidende Frage zu stellen: „Ist sie noch am Leben?“

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    „Sie befindet sich noch im Medialnet“, sagte Nikita, „antwortet aber nicht auf telepathische Anfragen.“
    Erleichterung und Zorn, der diesmal eiskalt war. Wenn die Scheißkerle ihr etwas getan hatten – „Ich brauche Marke und Modell des Fahrzeugs, mit dem die Leute vom Zentrum unterwegs sind, damit ich die Polizei informieren kann.“
    „In ein paar Minuten bekommen Sie alles. Ich habe dem Zentrum schon Anweisung gegeben, keinesfalls mit der Rehabilitation zu beginnen.“
    Er dankte Nikita und legte auf. Ihre Unterstützung würde allerdings kaum eine Hilfe sein, wenn Sophia an einen anderen Ort gebracht worden war. Sie könnten schon – Nein! „Halt durch, Sophie. Halt durch.“ Er klappte das Handy wieder auf und gab eine andere Nummer ein. „Clay, ich brauche deine Hilfe.“
    Es stellte sich heraus, dass der Gestaltwandler in einer Trainingshalle war, die zwanzig Minuten näher am Zentrum lag. „Hab Soldaten hier“, sagte Clay, der an Max’ Stimme gehört hatte, wie sehr dieser unter Stress stand. Aus Erfahrung wusste er, dass Max kein Mitgefühl, sondern praktische Hilfe wollte. „Sind schon unterwegs.“ Er legte auf, stellte ein Team zusammen und stürzte in den immer noch strömenden Regen hinaus.
    „Ziemlich einsame

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