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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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bittet, werde ich sie ihr nicht verweigern.“
    „Warst du schon so ein Sturkopf, als ich dein Gefährte wurde?“ Aus seiner Kehle stieg ein tiefes Knurren auf.
    „Nein, aber ich werde langsam erwachsen.“
    „Dann lass das mal schön wieder sein.“ Trotz der Neckerei sah er die Furcht in ihren Augen. „Mach dir keine Sorgen, Kätzchen. Der Polizist weiß schon, was er tut.“ Max Shannon mit seinem lässigen Lächeln sah zwar nicht weiter bedrohlich aus, aber das täuschte – die Raubkatze in ihm hatte die Wahrheit erfasst, den Jäger unter den menschlichen Haut gespürt. „Der ruht nicht eher, bis er seine Beute erlegt hat.“

19
    Niemand rechnet damit, betrogen zu werden. Wirklich niemand.
    – aus den privaten Fallaufzeichnungen
von Detective Max Shannon
    Um fünf waren Max und Sophia wieder im Duncan-Tower und hatten die restlichen vier Leute zusammengetrommelt, die auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras zu sehen gewesen waren.
    Ryan Asquith, der Praktikant, konnte nichts sagen, was ihnen weitergeholfen hätte. Marsha Langholm war wesentlich entgegenkommender. „Detective“, sagte sie, „um gleich zur Sache zu kommen: Ich habe Edward zwar heute Morgen kurz getroffen, weil er einen Vertrag unterzeichnen musste, war aber zum Zeitpunkt des Mordes in einem Privatgespräch und würde es vorziehen – “
    Max hob die Hand. „Sascha hat uns bereits erzählt, dass sie bei Ihnen war.“
    Marsha nickte. „Dann verstehen Sie sicher, wie wichtig Diskretion in diesem Fall ist.“
    „Ratsfrau Duncan wusste nicht, dass sich Sascha im Gebäude befand?“
    „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“
    Geschickt ausgewichen, es war klar, dass Marsha Langholm loyal zu den Duncans stand – und sogar eine Abtrünnige schützte. „Sie gehören zum engsten Beraterkreis Nikitas“, sagte Max. „Können Sie uns vielleicht etwas mitteilen, das uns helfen würde, den Drahtzieher hinter den Morden zu finden?“
    Marsha tat nicht so, als wüsste sie nichts von den Vorgängen. „Ich wusste, dass Vale keinen Selbstmord begangen hat – das passt einfach nicht zu seinem psychologischen Profil.“ Sie schwieg kurz. „Ich kann Ihnen nicht mit Namen oder Einzelheiten dienen, aber seit Sascha das Medialnet verlassen hat, gab es immer wieder … Unruhen.“
    Sophia trat Max unter dem Tisch auf den Fuß und legte den Organizer aus der Hand. „Es macht doch wohl niemand Ratsfrau Duncan für den sogenannten ‚Defekt ‘ ihrer Tochter verantwortlich? Ich dachte, es sei allgemein bekannt, dass Nikita alle Brücken zu ihrer Tochter abgebrochen hat.“
    Marsha wandte sich direkt an sie. „Saschas Verhalten hat natürlich Fragen aufgeworfen, aber nachdem deutlich wurde, dass Ratsfrau Duncan sich weiter um ihre Geschäfte kümmerte, als sei nichts geschehen, versiegten sie. Nach und nach hielt man sogar ihre geschäftlichen Verbindungen zu den Gestaltwandlern für einen Gewinn, denn dieser Markt ist normalerweise besonders schwer zu erschließen.“
    Max lehnte sich zurück – Sophia stellte die richtigen Fragen. Er konnte nicht widerstehen und berührte ihren Fuß unter dem Tisch. In stiller Zurückweisung stellte sie ihren Absatz auf seinen Schuh. „Was hat sich geändert?“, fragte Sophia, deren Hände im Gegensatz zu ihren Füßen ganz ruhig auf dem Tisch lagen.
    Ihm fiel ein, wie diese Hände durch Morpheus’ Fell gefahren waren, und wie ihr Gesicht dabei ausgesehen hatte, als hätte sie nie zuvor etwas Lebendiges gestreichelt. Er wollte ihr noch tausend andere Dinge aus seiner Welt zeigen, aber dafür musste er ihre Geheimnisse aufdecken, alles erfahren, was der J-Medialen-Dienst unter Verschluss hielt. Denn er würde nicht zulassen, dass diese J-Mediale im Dunkel verschwand.
    „Das Geschäftsgebaren von Ratsfrau Duncan ist gleich geblieben“, unterbrach Marshas Stimme seine Gedanken. „Doch im Medialnet haben subtile Veränderungen stattgefunden.“
    „Politisch weht ein anderer Wind“, murmelte Sophia.
    „Nein“, sagte Marsha Langholm zu Max’ Überraschung. „Ich würde es eher eine Spaltung nennen. Noch kaum sichtbar, aber sie nimmt Formen an. Nikita steht auf der einen Seite, die Makellosen Medialen auf der anderen.“
    Max schaltete sich wieder in das Gespräch ein. „Erklären Sie mir das mit den Makellosen Medialen bitte genauer.“ Sophia hatte ihm bereits erzählt, was sie von dieser Gruppierung wusste – samt den Informationen, die Nikita ihr übermittelt hatte, aber hier bot sich die Gelegenheit,

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