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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Schulter, als täte sie ihm wirklich weh, und klagte. »Es gab auch vorher etwas zu behandeln, Lady.«
    »Ja, Ihr Sinn für Humor hätte eine Säuberung dringend nötig. Würden Sie mir jetzt den wirklichen Grund mitteilen, warum Sie noch im Bett liegen. Sind Sie gerade erst aufgewacht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mich in Geduld geübt, kleiner General. Ich habe einfach gewartet, bis Sie kommen und mich wegen meiner Faulheit züchtigen.«
    »Seien Sie doch einmal ernst.«
    »Das bin ich doch! Wäre es Ihnen lieber, ich käme nach unten und würde Sie ins Bett zurückzerren? Würden Ihre Damen da nicht gemeinsam die Augenbrauen hochziehen?«
    Ihre eigenen schwarzen Brauen zogen sich zusammen. »So … so rücksichtslos würden Sie doch nicht sein … « Doch sein schelmischer Blick verriet es, wenn die Erfahrungen der Vergangenheit es schon nicht taten.
    »Soll ich Ihnen danken?«
    »Das kann nie schaden.« Er lachte leise. »Wenn Sie mir nicht den Kopf abreißen, dann flüchten Sie sich in Spöttelei. Aber in diesem Fall sollten Sie mir vielleicht doch danken, kleiner General. Ich werde nicht immer so rücksichtsvoll sein. Es wird Vorkommen, daß ich es eilig habe und … «
    »Und irgendeine dunkle Ecke genügt Ihnen?«
    Als Strafe für diesen Hohn zog er sie auf das Bett. »Ja, dann ist mir jeder Platz recht, obwohl ich dieses weiche Bett vorziehe.«
    »Ist es besser als der Waldboden?«
    »Viel besser.«
    Sie verzichtete auf ein Grinsen, aber sie konnte ihm nicht länger böse sein, wenn er so heiter war. Sie hätte nie gedacht, daß eine spielerische Seite in diesem groben Riesen steckte, doch sie begann, an dieser Eigenschaft ihren Spaß zu haben. Und sie war auf dem Weg, sich seinem amourösen Trieb entgegenzuneigen, was in Zukunft ein Problem darstellen würde. Aber solange Ranulf sie begehrte, wollte sie es genießen – nur nicht gerade jetzt.
    Ehe das vorsichtige Knabbern an ihrem Hals, das Ranulf nun betrieb, sie alles vergessen ließ, rief sie: »Ranulf, das muß warten!«
    »Nur, wenn der Wohntrakt abbrennt.«
    Er hörte nicht auf, sanft an ihr zu nagen, und seine Hände waren ebenfalls sehr eifrig. »Ranulf, ich wollte Ihnen … etwas sagen … unten ist jemand … den Sie … Ranulf!« Sie stöhnte, als er an ihrem Ohrläppchen zupfte, und beschloß: »Er kann warten«, dann seufzte sie. »Nein, er kann nicht warten. Ranulf, es ist Ihr Vater.«
    Er wurde ganz still und reglos, doch dann lehnte er sich zurück und sah sie an. »Mein was?«
    »Ihr Vater ist unten und möchte Sie sehen.«
    Ranulf zeigte Überraschung und für eine flüchtige Sekunde so etwas wie Freude, aber dessen konnte Reina nicht sicher sein. Doch wie auch immer die ersten Reaktionen ausfielen, sie wurden schnell von dunkleren Gefühlen abgelöst.
    Ranulf stand auf, doch er kleidete sich nicht an. Er begann, auf und ab zu gehen – oder eher wie ein rastloses Tier herumzuschleichen. Das Nachthemd, das Reina für solche Gelegenheiten genäht hatte, lag unbeachtet auf der Truhe. Momentan kümmerte das die junge Frau wenig. Ranulf war wohl ein Mann mit geringem Schamgefühl, und das Nachtgewand würde vielleicht nie seinen Zweck erfüllen. Der Körper des Riesen war prächtig anzusehen. Seine rohe Männlichkeit rief in Reina völlig primitive Regungen wach, und sie wünschte, sie hätte den Mund gehalten.
    Aber jetzt war es zu spät, und obwohl sie Ranulfs Umhergehen ungern unterbrach, mußte sie fragen: »Wollen Sie ihn sehen?«
    »Wie, zum Teufel, hat er es so schnell herausgefunden?«
    Reina hatte das Gefühl, er spräche überhaupt nicht zu ihr, habe auch ihre Frage nicht gehört. Doch sie antwortete: »Falls Sie unsere Hochzeit meinen – davon wußte er nichts, bis ich es ihm sagte.«
    Das erregte schnell seine Aufmerksamkeit. »Warum ist er dann hier?«
    »Das ist kein großes Rätsel, Ranulf. Sein Gepäckkarren brach auf unserer Straße zusammen, sonst wäre Ihr Vater gar nicht nach Clydon gekommen. Gilbert brachte ihn zu mir und … «
    »Und Sie vermuteten, wer er war«, beendete Ranulf unwillig ihren Satz.
    »Vermuten? Da gab es kein Vermuten. Sie sagten mir nicht, daß er so jung ist – und Sie sein absolutes Ebenbild sind.«
    »Denken Sie, daß mich diese starke Ähnlichkeit freut? Sie glauben gar nicht, wie oft ich mit ihm verwechselt wurde. Es gab sogar Menschen, die mir nicht abnahmen, daß ich nicht er sei. Wissen Sie, was es heißt, mit einem Mann verwechselt zu werden, den Sie … «
    Er mochte den Gedanken

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