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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bis Sie verwitwet sind und wieder heiraten, und das auch nur, wenn seine große Familie bereit ist, etwas von Ihrem Erbe abzutreten, was ich bezweifle. Seine Verwandtschaft ist ebenso habgierig wie er. Was sein … «
    »Ich glaube, das reicht, Sir Walter«, unterbrach ihn Reina. Ihr Gesicht war blasser geworden. »Sagen sie mir nur, warum Kinder nicht möglich sind. Ist der Mann verkrüppelt oder aus anderen Gründen unfähig?«
    »Nein, nur alt, meine Lady, jedoch nicht zu alt, um nicht … ah … herumzuprobieren.«
    Sie war nun noch mehr erbleicht, was er gehofft hatte, doch ihre Augen rösteten ihn fast, als sie zischte: »Und an so einen wollen Sie mich verkaufen?«
    An diesem Punkt war es nicht leicht, gleichgültig zu bleiben. »Wenn man das Geld braucht, betrachtet man den Job nicht allzu kritisch, und es ist unser Lebensunterhalt, unsere Dienste zu veräußern. Falls wir die Aufgabe nicht übernommen hätten, wäre sie von einem anderen erledigt worden. Doch Rothwells Angebot war zu verführerisch, zumal es Ranulf ermöglicht, das Lehensgut zu kaufen, das er sich wünscht.«
    »Wenn er Land haben will, bekommt er es im Überfluß von mir, sobald er mich nach Clydon zurückbringt.«
    Walter stöhnte innerlich. Ranulf würde ihn umbringen, wenn er wüßte, daß sein Freund diesen Vorschlag in seinem Namen abzulehnen gedachte. »Viel mehr als das wäre nötig, um bei ihm einen Sinneswandel zu bewerkstelligen. Er muß seinen Ruf in Ehren halten, als ein Mann, der jeden Auftrag erledigt – und zwar erfolgreich erledigt.«
    »Ist das alles? Er hat sein Wort nicht gegeben und auch die Entlohnung noch nicht kassiert?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Ist das normal?«
    »Nein«, gab Walter zu. »Aber er mochte Rothwell ebensowenig, wie Sie ihn mögen werden.«
    »Dann gibt es kein Problem.«
    »Es gibt ein großes Problem«, widersprach er. »In unserem Beruf darf man sein Ansehen nicht aufs Spiel setzen.«
    »Auch nicht für zwei Landgüter?« fragte Reina.
    Walter verschluckte sich beinahe. Ranulf würde ihn tatsächlich töten, wenn er das erfuhr, und er, Walter, würde den Tod verdienen. Doch er war entschlossen, alles oder nichts zu fordern.
    »Sie scheinen Ihre momentane Situation zu vergessen, Lady Reina. Warum sollte Ranulf mit so wenig einverstanden sein, nachdem er Sie in seiner Gewalt hat und durch eine Heirat mit Ihnen alles bekommen könnte? Leider kann ich ihn nicht dazu überreden … Aber Sie werden doch auch der Meinung sein, daß er das kleinere von zwei Übeln ist.«
    In Reinas Wangen war die Farbe zurückgekehrt. »Vielleicht bin ich nicht der Meinung. Ihr Freund ist ein ungehobelter Flegel mit den Manieren des niedrigsten Bauern.«
    »Ja, das stimmt.« Walter grinste. »Aber er hatte auch nicht soviel Umgang mit Damen, die ihm gute Sitten beigebracht hätten. Hingegen ist er jung, stark und nicht mittellos. Er besitzt zwar kein Land, aber ein kleines erspartes Vermögen.«
    »Ein paar tausend Mark?« spottete sie.
    »Ungefähr fünfzehntausend«, erklärte Walter strahlend.
    »Woher kommt das Geld?« fragte sie argwöhnisch. »Söldner verdienen nicht so viel, ganz gleich, wie tüchtig sie sind. Und wieso war Rothwell bereit, eine solche Summe zu bezahlen?«
    »Rothwell wollte für den Job unbedingt Ranulf haben, da er dessen Ruf kannte. Zuerst bot er nur hundert Mark, da die Aufgabe leicht und schnell zu erledigen war. Ranulf lehnte ab, bis Rothwell fünfhundert bot. Was Ihre andere Frage betrifft – es stimmt, daß Söldnerarbeit nicht gut bezahlt wird. Nur die Aussicht auf Beute und Lösegeld macht sie attraktiv, und in diesem Punkt waren wir sehr erfolgreich. Bei einem Scharmützel vor einigen Jahren nahm Ranulf ohne fremde Hilfe vierzehn Ritter gefangen. Das Lösegeld für sie macht den Grundstock von Ranulfs Vermögen aus. Sie sehen also, daß er einer Frau nicht mit leeren Händen entgegentreten würde. Doch ich hätte das nicht erwähnen sollen. Wie gesagt, man kann ihn nicht überreden … «
    »Ihn, betonen Sie! Von meiner Warte aus bin ich diejenige, die überredet werden muß, wenn es nicht mit dem Segen des Grafen geschehen wird. Wenn ich die Bahn nicht freimache, indem ich behaupte, er sei der Auserwählte meines Vaters, befindet er sich in der gleichen Position wie Rothwell. Und wie kann er nicht in Versuchung geraten, nachdem seine fünfzehntausend nicht annähernd aufwiegen, was Clydon mit Zubehör wert ist.«
    »Ich glaube, er sieht das nicht so einfach, meine Lady. Er weiß, daß

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