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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Sie ihn nicht mögen … «
    »Ich mag ihn auch nicht«, erklärte Reina steif.
    »Na also! Er würde Sie nicht zwingen, ihn zu heiraten, deshalb steht er der Idee ablehnend gegenüber. Daß Sie ihn Rothwell vorziehen könnten, kommt ihm nicht in den Sinn.«
    »Was ich vorziehen würde, ist: keiner von den beiden, de Breaute, und das wissen Sie genau. Sie lassen auch die Tatsache außer acht, daß meine Vasallen mich suchen werden, und nicht in dem Schneckentempo, das wir hier vorlegen.«
    »Werden Ihre Vasallen Sie befreien wollen, auch wenn sie glauben, wir würden Sie bei einem derartigen Versuch töten?«
    Ihre Augen, die wie glühende blaue Kohlen wirkten, verengten sich. »Warum sollten sie das glauben?«
    »Weil es als Warnung in dem Brief stand, den Ranulf in Ihrem Zimmer zurückließ.«
    »Würden Sie mich töten?«
    »Nein, aber werden die Männer das Risiko eingehen?«
    Sie antwortete nicht, denn es verschlug ihr vor Wut die Sprache. Nach einer Weile stieß sie hervor: »Warum haben Sie angedeutet, ich hätte die Wahl, wenn Sie gleichzeitig erklären, ich hätte keine? Was bezwecken Sie, de Breaute?«
    »Vermutlich war es Neugierde, welche Wahl Sie treffen würden. Und ich habe überlegt, ob ich Ranulf nicht doch beeinflussen könnte. Wenn es überhaupt jemand fertigbringt, dann bin ich das, denn sonst wagt es niemand, ihm dreinzureden, und selbst ich halte mich zurück. Ein Versuch meinerseits hätte natürlich nur Sinn, wenn Sie einverstanden wären.«
    »Sie könnten mich anlügen, was Rothwell betrifft«, stellte sie bitter fest.
    »Stimmt, aber Sie bräuchten sich da nicht nur auf mein Wort zu verlassen. Die Männer, die uns begleiten, haben ihm das letzte Jahr gedient. Fragen Sie jeden von ihnen, und Sie werden die gleiche Auskunft bekommen. Ich bezweifle, daß sie raffiniert genug sind zu lügen, außerdem hätten sie keinen Grund dazu. Jeder haßt Rothwell wegen seiner Bosheit und Grausamkeiten.«
    »Ich habe einen Nachbarn, der in seinen Leuten dieselben Gefühle weckt. Sie haben gestern morgen mit einigen seiner Soldaten die Schwerter gekreuzt. Zu der Zeit war ich Ihnen dankbar.«
    »Jetzt sind Sie es nicht mehr?«
    Ihr Gesichtsausdruck verriet, daß er darauf keine Antwort verdiente. »Lassen Sie mich zusammenfassen, wie ich Sie verstanden habe: Wenn ich Ihnen sage, daß ich Fitz Hugh heiraten will und ihm den gleichen Vertrag anbiete, wie ich ihn dem Mann angeboten hätte, den mein Vater für mich ausgesucht hat, dann wollen Sie sich bemühen, Ranulf zu einer Heirat mit mir zu bewegen, und Rothwell würde ausgeschlossen.«
    »Genau.«
    »Wie lange kann ich mir das überlegen?«
    »Nur solange wir in diesen Wäldern lagern.« Er deutete in die nähere Umgebung. »Ich werde Zeit brauchen, um Ranulf zu beeinflussen, und falls er einverstanden ist, muß die Sache noch heute nacht über die Bühne gehen … «
    Reina hielt den Atem an. »Wie wäre das möglich?«
    »Diese Wälder hier gehören zu einem Kloster, das dort vorn liegt. Falls Ranulf ja sagt, könnte der Bischof Sie trauen, der ständig in der Abtei wohnt. Es müßte heute nacht geschehen, damit Ranulf keine Zeit zum Nachdenken hat, sonst wird er es sich wieder anders überlegen.«
    »Ich weiß, daß ich nicht schön bin, de Breaute, aber ich weiß auch, daß ich das Auge des Betrachters nicht gerade beleidige. Warum sollte Ranulf beim Nachdenken … «
    »Das hätte mit Ihnen persönlich nichts zu tun, Demoiselle, sondern mit Ranulfs Mißtrauen allen Damen gegenüber. In der Vergangenheit hat er schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht, und das sorgt bei ihm für eine nachhaltige Wirkung. Aus diesem Grund werde ich Clydon als Lockmittel benützen, verstehen Sie? Wenn Sie verheiratet sind, werden Sie genug Zeit haben, ihm beizubringen, daß er Ihnen vertrauen kann.«
    »Mit solchen Worten machen Sie mir Ihr Thema nicht schmackhaft, Sir Walter.«
    »Schon möglich, aber Sie müssen zugeben, daß Ranulf jung genug ist, sich zu ändern, Rothwell jedoch nicht.«
    »Dann gehen Sie, denn ich benötige jede Sekunde, um mir die Sache zu überlegen.«

13

    Walter war nahe daran, sich die Haare zu raufen. Seit fast einer Stunde bearbeitete er Ranulf, der die Geduld nicht verlor und den Argumenten seines Freundes zuhörte, aber auch seine Meinung nicht änderte.
    Sie saßen vor dem Feuer nahe Ranulfs Zelt und würgten das unappetitliche Lageressen hinunter, das rasch zubereitet worden war. Die Lady, um die es ging, befand sich an einem anderen

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