Fesseln der Unvergaenglichkeit
noch einmal entführt wirst.«
Aiyana schmiegte sich an ihn. Solange er sie berührte, fühlte sie sich stark. Sie schnaubte. »Diese Eikshe und Doktor Weser haben über meinen Tod diskutiert, als ob er etwas vollkommen Alltägliches sei. Nur wegen ihres Streites konnte ich entwischen.« Sie klammerte sich an Leonardo. »Sie schrecken vor nichts zurück.«
»Ich werde morgen mit Georg sprechen. Ich muss hier bleiben und euch überwachen. Wir müssen Georg ein Stück weit einweihen.«
»Ich bin so froh, dass du aus Irland zurück bist. Ich fühle mich so viel besser, wenn du in der Nähe bist.«
»Ja, mir geht es auch so. Ich habe mir ununterbrochen vorgestellt, in welcher Gefahr du schweben könntest.« Leonardo zog sie an sich, er zitterte leicht.
Aiyana starrte ihn entsetzt an. »Deine Augen«, sie stammelte und konnte nicht aussprechen, was sie sah. Es erschien ihr zu grauenhaft, die blutunterlaufenen Iriden zu beschreiben.
Leonardo sprang auf und ging zur Tür. »Ich kann nicht hierbleiben. Sobald meine Augen ganz rot sind, werde ich mich verwandelt haben und nicht mehr wissen, was ich tue.«
Aiyana erhob sich mit einem Satz und klammerte sich an ihn. »Ich lasse nicht zu, dass du gehst.«
Leonardo riss sie heftig an sich. Er bedeckte ihr Gesicht wie ein Verdurstender mit seinen Küssen, verharrte, als er zu ihrer Kehle kam.
Aiyana spürte sein Verlangen. »Du musst trinken, damit du Kraft bekommst«, flüsterte sie eindringlich. »Komm.« Sie zog ihn mit sich. Leonardo folgte ihr langsam die Treppe hoch, als ob er sich nicht sicher wäre, weiter zu gehen. Im Gang zog Aiyana ihn lautlos in das Gästezimmer, das sie seit ihrer Ankunft bewohnte. Leonardo ließ sich knurrend aufs Bett fallen, sein Blick war auf ihren Hals gerichtet. Aiyana zögerte. Sie erkannte ihn kaum wieder. Seine Nasenflügel blähten sich, als könnte er ihr Blut riechen. Sie ließ sich neben ihm nieder und legte ihre Arme um ihn. Er sank zurück und zog sie mit sich. Sie senkte ihre Kehle auf seine Lippen. Leonardo stöhnte auf und schlug ohne Vorwarnung seine Zähne in ihren Hals. Seine Kraft erwachte und mit einem eisernen Griff presste er ihren Hals an seinen Mund. Er trank ihr Blut mit tiefen Zügen. Aiyana konnte nicht anders. In ihr erwachte eine unglaubliche Lust. Leonardo schien ihr Begehren nicht zu bemerken. Er reagierte nicht auf ihre windenden Bewegungen. Aiyana stöhnte, wünschte sich, er würde sie berühren und mit seinen Händen ihr Verlangen befriedigen. Leonardos Hände lagen leblos auf ihrem Rücken. Er schien nicht zu verstehen, was seine saugenden Lippen in ihr auslösten. Er trank ohne Rücksicht. Aiyana blinzelte, Funken erschienen vor ihren Augen. Ihre Arme, die sich auf dem Bett abstützten, zitterten und gaben ganz langsam nach.
»Hör auf.« Sie konnte nur noch flüstern.
»Entschuldige.« Leonardo löste seine Lippen von ihrem Hals. »Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen.« Er zog sie an sich. »Du riechst einfach zu gut. Du hast mich verhext.«
Aiyana lächelte. »Wenn es dir hilft, gebe ich dir gern mein ganzes Blut.«
Leonardo antwortete mit einem Kuss. Seine Hände glitten unter ihren Pullover. Er stöhnte auf. »Ich könnte deine Haut stundenlang berühren, ohne genug davon zu bekommen.«
Aiyana küsste ihn auf die Stirn. »Du solltest öfters von mir trinken, das scheint dir gut zu tun.«
Leonardo gähnte und nickte. Er schloss seine Augen und bettete ihren Kopf auf seine Brust. »Lass uns ein wenig schlafen.«
Aiyana nickte. Die Wärme, die er ausstrahlte, entspannte sie. Leonardo schlief sofort ein. Sie hob ihren Kopf und beobachtete ihn überrascht. Sie hatte ihn noch nie schlafen gesehen. Sein Gesicht wirkte jung und die hohen Wangenknochen gaben ihm ein stolzes und unnahbares Aussehen, das sich verflüchtigte, sobald er seine bernsteinfarbenen Augen öffnete, die seinem Gesicht etwas Warmes, Einnehmbares gaben. Aiyana legte ihren Kopf wieder auf seine Brust und kuschelte sich an Leonardo. Sie konnte ihr Glück nicht fassen. Sie lag in seinen Armen. Sie schloss ihre Augen und döste.
Aiyana erwachte mit einem Schlag, als Leonardo unter ihr zitterte. Sein Körper vibrierte, als hätte er einen starken Schüttelfrost.
Er knurrte tief und grollend und stieß sie beiseite. Seine Glieder verrenkten sich bei einer erneuten Welle. Leonardo ächzte gequält. Sein starker Körper begann erneut zu vibrieren, als ob ein Innenrüttler ihn
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