Fesseln der Unvergaenglichkeit
gesehen haben. Die glänzende Bar stand in der Mitte des Raumes. Eikshe führte den jungen Mann, der sich linkisch benahm und ihr wie ein Hündchen folgte, zwischen den Stühlen hindurch und steuerte auf die schwarzen Ledersessel zu, die einladend neben der Wand standen. Falko versuchte sie zu belauschen, was für einen Vampir möglich gewesen wäre, aber Nina Simones Stimme übertönte das Gespräch. Sie setzten sich. Eine von Gregs blonden Kellnerinnen nahm die Bestellung auf. Falko drehte sich zur Bar und bestellte noch einen Doppelten. Eikshe wusste, dass er immer hierherkam. Sie war absichtlich mit dem jungen Mann hier, um ihm zu zeigen, dass sie ihn nicht brauchte.
Greg brachte ihm sein Glas. »Eikshe scheint sich in seichten Gewässern zu verlieren«, sagte er beiläufig und sah zu der schönen Vampirin hinüber.
Falko grinste. »Bei mir hat sie Angst unterzugehen. Du kennst ihre ausgeprägte Egozentrik.« Er war mit Eikshe ein paar Mal bei Greg gewesen und wusste, dass Greg Eikshe sehr bewunderte.
»Es muss einen speziellen Grund geben, warum sie sich mit dem jungen Mann abgibt.« Falko nahm einen Schluck.
»Ich bitte dich, schau ihn dir an.« Greg senkte kopfschüttelnd seinen Blick und trocknete ein Glas ab.
»Hallo Greg, noch zweimal Wodka für uns.«
Falko drehte sich erschrocken um. »Guten Abend Eikshe. Ich wusste nicht, dass du seit Neustem das Babysitten dem Arztberuf vorziehst.«
»Mein Leben geht dich nichts mehr an. Du kannst dir deine Sprüche sparen.«
»Ich bin nur überrascht. Ich habe dich seit einer Woche im Krankenhaus nicht mehr gesehen und hatte mir überlegt, eine Vermisstenmeldung aufzugeben.«
Eikshe schnaubte. »Während du im Dunkeln tappst und vergebens deine Gefährtin suchst, ergreife ich die Initiative.«
»Wenn du von Aiyana sprichst, tappe ich wirklich im Dunkeln. Aber das erklärt nicht, was du hier mit einem Baby tust.«
»Ich recherchiere, denn ich habe beschlossen, dass Aiyana und Moira zu viel wissen, um weiterzuleben. Und dieses Baby besitzt alle nötigen Informationen, die ich brauche. Ich muss sie ihm nur noch aus seinem süßen Kopf herausholen.«
Falko versteckte seine Erregung. Hatte sie etwas herausgefunden?
Eikshe lehnte sich an den Tresen. »Ich schätze, es kostet mich eine kurze Nacht mit dem jungen Mann, um herauszufinden, wo sich Moira mit deiner Aiyana verbirgt. Auch wenn sie so geschickt waren, es dem jungen Mann, er heißt übrigens Jamie, nicht mitzuteilen. Ich kann mir vorstellen, dass er ahnt, wo sie sind.«
Falko knurrte leise. »Ic h will nicht, dass du mit ihm die Nacht verbringst.«
Eikshe warf ihr Haar zurück. »Ich verbringe meine Nächte so, wie ich will, solange du mir nicht beweisen kannst, dass du keine Seelengefährtin mehr hast. Wir haben uns im Streit getrennt, schon vergessen?«
»Ich habe es nicht vergessen und es war ein Fehler.« Er unterdrückte seine Anspannung. Er musste herausfinden, was Eikshe wusste. Sie warf ihre Haare nach hinten, was sie immer tat, wenn sie sich überlegen fühlte. Sie ahnte nicht, dass er nur ihre Information wollte.
Eikshes glühender Blick verriet ihm ihre wahren Gefühle. »Wir haben uns getrennt, damit du deine Seelengefährtin beglücken kannst. Aber du schaffst es nicht einmal sie zu finden«, sagte sie schnippisch.
»Du bist krankhaft eifersüchtig. Lass mich dir zeigen, dass ich dich liebe.« Falko nahm ihre Hand und küsste sie.
»Wie genau willst du das tun?«
»Sobald ich Aiyana umgebracht habe, ist meine Seele frei. Heirate mich.«
»Du hast dich entschieden?«
»Ja. Ich möchte, dass du meine Frau wirst.« Falko sah sie wie ein Pokerspieler erwartungsvoll an. Sein Einsatz war sehr hoch und er erwartete, den Pot zu gewinnen.
»Du weißt, dass das Leben neben einer Priesterin auch Verantwortungen mit sich bringt?«
Falko nickte. »Nichts kann meinen Entschluss rückgängig machen.« Er zog Eikshe ganz dicht an sich heran. Ihr Kokosnussduft streifte ihn.
Sie entwand sich ihm. »Ich werde mir dein Angebot überlegen. Ruf mich morgen an. Dann gebe ich dir die Antwort und werde dir auch sagen können, wo sich deine Seelengefährtin befindet.« Sie strich sich durch ihre schwarzen schimmernden Haare.
»Ich habe dir ein Angebot gemacht, darum erwarte ich, dass du mich anrufst«, sagte Falko schärfer als beabsichtigt. Eikshe lächelte. Ihre grünen Augen glühten.
Falko spürte, dass er kurz vor dem großen Gewinn stand und das erregte ihn wie nie zuvor.
»Ich werde es mir
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