Fesseln der Unvergaenglichkeit
du ihm gesagt, wer sein Vater ist?«
Tsara nickte.
Grants Blick wechselte zu Leonardo. »Wussten Sie es?«
Leonardo nickte. »Ja, mein Vater hat es mir vor ein paar Tagen gesagt.«
»Sie scheinen keine Mühe zu scheuen, meinen Bruder in Ihre Galerie zu bekommen.« Er sah ihn kopfschüttelnd an. »Die Adresse meines Bruders haben Sie sich von meiner Mutter hinterhältig erschlichen. Gehen Sie zu Alden und machen Sie ihn glücklich, wenn Sie das schaffen.«
Sie sahen Leonardo an und warteten darauf, dass er verschwand. Er verabschiedete sich und verließ das Landhaus.
Die Sterne leuchteten hell in der Einsamkeit der Hügel. Die Lichter von Wicklow lagen unter ihm. Er konnte sein Glück nicht fassen. In seiner Hand hielt er die Adresse seines H albbruders. Er blickte in den Himmel. Die Sterne glitzerten wie ein Feuerwerk am Himmel. Die Ruhe, die über den Hügeln lag, senkte sich über ihn. Seine Anspannung löste sich wie der Morgennebel an einem sonnigen Tag auf. Er stieg in seinen Wagen und fuhr zum Flughafen. Wenn er sich beeilte, konnte er den Nachtflug bekommen. Aiyana wartete zu Hause auf ihn.
*
Aiyana blieb mit geschlossenen Augen zittrig und schwach liegen. Leonardo war um sechs Uhr gegangen. Sie hatte ihm verschwiegen, wie schlecht es ihr ging, sonst hätte er seine Reise verschoben. Der harzige Duft, den er auf ihrem Körper hinterlassen hatte, beruhigte sie. Alles in ihr sträubte sich dagegen, aufzuwachen. Sie wusste, dass die Wirklichkeit sie einholen würde und dass sie ihre Krankheit nicht länger würde leugnen können. Ein kalter Schauder durchfuhr sie, obwohl sie die dicke Decke über ihren Körper gezogen hatte. Sie musste hierbleiben unter dem Schutz von Leonardos Vater, auch wenn sie nicht verstand, warum jemand sie verfolgte.
Aiyana setzte sich auf, schwindelig sank sie zurück. Glühende Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie atmete tief durch, versuchte sich erneut aufzurichten. Nur mit großer Mühe schaffte sie es, aus dem Bett zu kriechen. Leonardos Vater hatte ihr am Abend gesagt, dass Joanne sie in der Küche erwartete, um ihr Frühstück zu machen. Vielleicht würde nach dem Essen ihre Kraft zurückkehren.
Mit wackeligen Beinen ging sie bis zur Tür. Vor ihr lag ein langer Flur. Dankbar sah sie die dicken Teppiche an. Sie würde weich landen, wenn sie hinfiel. Wo befand sich die Küche? Mit wackligen Beinen stützte sie sich an der Wand ab.
»Fühlen Sie sich nicht gut?« Joanne stand plötzlich neben ihr. Sie hatte sie nicht gehört.
»Es geht mir gut.«
Joanne schüttelte ihren Kopf. »Nein, definitiv nicht. Sie haben gestern Abend beinahe nichts gegessen. Das Frühstück wird Sie stärken, dann werden wir sehen, wie es Ihnen geht. Kommen Sie!«
Aiyana folgte ihr dankbar. In der Küche setzte sie sich an den Tisch. Der Duft von gebratenen Eiern mit Speck stieg ihr in die Nase.
Joanne stand vor dem Herd. Die dunklen Locken bedeckten den Hals. Aiyana versuchte, die Bissspuren zu entdecken, die Leonardo heute Morgen hinterlassen haben musste. Stellte sich vor, wie er seine Zähne in den Hals der Eingeweihten schlug und ihr Blut mit gierigen Zügen trank. Sie dachte an die Gefühle, die sie empfand, wenn Leonardo von ihr trank. Empfand Joanne dasselbe? Sie verwarf den Gedanken, versuchte ihre Eifersucht zu unterdrücken. Leonardo hatte ihr erklärt, dass ein Vampir sich bei den Eingeweihten nur nährte.
Joanne brachte ihr den Teller mit den Eiern und dem Speck und stellte ihn vor sie hin. Sie konnte nichts essen.
»Ich glaube, ich werde wieder ins Zimmer gehen und mich hinlegen.«
»Soll ich einen Arzt rufen?«
»Nein, ich benötige nur Schlaf.« Joanne folgte ihr.
»Ich finde das Zimmer allein, danke Joanne.«
»Rufen Sie mich, wenn Sie Hilfe brauchen.« Aiyana nickte und verließ die Küche. Sie fühlte sich matt.
»Ich sehe, Sie haben die Küche gefunden?« Leonardos Vater sah sie mit seinen kalten Augen an. »Ich hoffe, Sie haben gut gesch lafen.«
»Ja, danke.«
»Ich bin froh, dass Sie Leonardo allein gehen ließen. Ein Mensch ist im Leben eines Vampirs eine Bürde.«
Aiyana wurde wütend. Wie konnte er ihr sagen, sie wäre nur eine Bürde für Leonardo? »Leonardo musste noch nie Rücksicht auf mich nehmen.« Sie versuchte erfolglos, sich aufzurichten.
»Die Menschen sind so vielen Gefahren ausgesetzt, die wir nicht kennen, dass eine Liebesbeziehung zu ihnen unser ganzes Leben beherrscht und verändert.«
»Leonardo liebt mich, es macht ihm nichts aus,
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