Fesseln der Unvergaenglichkeit
stand ein Holztisch mit Bilderrahmen darauf. Er musste herauszufinden, ob auch ein Foto von Alden da stand.
»Meine Mutter hat gesagt, Sie kämen von den Visconti Galerien.« Grant sprach den Namen so aus, als ob er ihn schon oft gehört hätte.
»Ja, ich weiß nicht, ob Ihnen das etwas sagt.« Leonardo spielte das Spiel mit.
»Ich bin auch Maler, darum kenne ich natürlich den Namen Visconti. Reisen Sie immer so weit, um Bilder von unbekannten Künstlern zu betrachten? Das erscheint mir sehr aufwendig.«
Leonardo nahm einen Schluck von seinem Bier. Er musste eine gute Antwort finden. Grant schien zu spüren, dass seine Reise nicht der Norm entsprach. »Ich nehme oft weite Reisen auf mich, um gute Künstler zu finden. Das ist das Geheimnis meines Erfolges.« Die Antwort klang plausibel.
»Haben Sie Alden in Manhattan kennengelernt?«
Leonardo spürte Grants lauernden Blick. »Nein, Ihre Mutter hat uns auf ihn aufmerksam gemacht.«
Das Glas in Grants Hand zersprang. Er verbarg seinen Zorn unter einer undurchdringlichen Maske. Seine Mutter schien ihm nicht gesagt zu haben, dass sie die Viscontis kontaktiert hatte.
»Entschuldigen Sie.« Grant stand auf. »Die Gläser sind wohl eher für Menschenhände gemacht.« Er holte einen Besen und fegte die Scherben zusammen.
Leonardo hatte Mitleid mit ihm. Er schien eifersüchtig zu sein.
»Ich wusste nicht, dass meine Mutter die Visconti persönlich kennt.« Grants Blick funkelte zornig.
»Sie müssen Leonardo Visconti sein.«
Leonardo drehte sich um. Eine wunderschöne rothaarige Vampirin betrat den Raum und sah ihn lächelnd an.
»Guten Abend. Ich bin Tsara Bennett. Wir haben gemailt.« Sie lächelte und Leonardo verstand, warum sein Vater sich von ihr hatte verführen lassen. Jede Faser ihres Körpers verströmte Sinnlichkeit.
»Ich dachte, ihr kennt euch.« Grant sah zuerst Leonardo, dann seine Mutter an. »Leonardo hat mir gerade gesagt, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Visconti von Aldens unvergleichlichem Talent zu informieren.«
»Ich habe nur mit Zakhar Visconti gesprochen.« Tsara lächelte . »Mr. Visconti Junior und ich hatten leider noch nicht das Vergnügen.«
Grant schien nicht zu wissen, dass Zakhar Aldens Vater war. »Mutter, ich denke, wir sollten Leonardo jetzt die Bilder zeigen. Deswegen hat er die lange Reise gemacht.«
Tsara nickte und führte Leonardo an dem Holztisch vorbei. Leonardo sah mit einem Blick, dass alle Fotos entweder Grant oder Tsara zeigten. Alden musste ihnen befohlen haben, seine Fotos verschwinden zu lassen. Sie logen, sie wussten, wo sich Alden versteckte. Er betrachtete Aldens Bilder, die sein außergewöhnliches Talent bestätigten. Er musste Tsara aus ihrer Reserve locken. Wie konnte er sie dazu bringen, ihm Aldens Versteck zu verraten? Er wusste, dass sie sich sehnlichst wünschte, dass ihr Sohn bei den Viscontis ausstellte. Er betrachtete die Bilder und seufzte. »Ich könnte Alden mit nur einer Ausstellung zum neuen Shootingstar der Kunstszene machen. Er braucht sich wirklich nicht zu verstecken.«
»Sie meinen, er würde es ganz nach oben schaffen?«
»Zweifellos, wir würden ihm den Startschuss geben, daraufhin käme der Ruhm ins Rollen.«
»Ich würde ihn gern davon überzeugen, seine Bilder bei Ihnen auszustellen.«
Leonardo versteckte seine Erregung. Sie wusste, wo sich Alden befand.
»Mutter«, Grant legte seinen Arm um sie, »dürfte ich dich allein sprechen?«
Tsara sah ihn wütend an. »Ich weiß, dass er sagte, wir sollen ihn nicht verraten. Aber so eine Chance bekommt er nie wieder. Warum versteht er das nicht? Ich werde nicht länger akzeptieren, dass er sich feige versteckt. Er ist der Sohn von Zakhar Visconti. Er soll sich auch so benehmen.« Sie zog eine Visitenkarte hervor. »Hier ist Aldens neue Adresse. Überzeugen Sie ihn, seine Bilder bei Ihnen auszustellen.«
Grant starrte seine Mutter entsetzt an. »Du hast uns jahrelang verschwiegen, wer Aldens Vater ist. Warum?«
»Er hat mich, nachdem ich schwanger wurde, aus der Galerie hinausgeworfen. Ich wollte mich rächen. Er hatte kein Recht, seinen Sohn kennenzulernen, den er verstoßen hatte. Aber als ich Aldens Talent bemerkte, entschloss ich mich über meinen Schatten zu springen.«
»Nein Mutter, du hast immer davon geträumt in die Galerie zurückzukehren. Du benutzt Alden, um deinen Ehrgeiz zu befriedigen.«
»Alden wird sehr erfolgreich werden.«
»Ja, aber das ist ihm nicht wichtig. Er möchte nicht hintergangen werden. Hast
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