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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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wenn er sein Leben ändern muss.«
    »Er ist sehr rücksichtsvoll, er hat es Ihnen nie gezeigt.« Er sah sie abschätzig an. »Glauben Sie mir, Vampire und Menschen sind nicht füreinander geschaffen.«
    »Die ewige Liebe verbindet uns, da spielen die unterschiedlichen Herkünfte keine Rolle mehr.«
    Er sah sie spöttisch an. »Wir werden sehen, ob Sie recht behalten. Im Moment jedenfalls habe ich die Last übernommen, Sie zu beschützen, obwohl ich nicht daran glaube, dass es nötig ist. Aber ich möchte, dass Leonardo seine Aufgaben erfüllen kann, die das Vampirleben von ihm erfordern.« Er musterte sie kühl. »Sie müssen mich jetzt entschuldigen, ich habe noch Verpflichtungen, die mich rufen.« Er verschwand lautlos, wie er gekommen war und mit einer Geschwindigkeit, die sie immer wieder überraschte.
    Aiyana nahm ihre ganze Kraft zusammen und ging in Leonardos Zimmer zurück. Zornig sah sie zum Fenster hinaus. Wie konnte Leonardos Vater daran zweifeln, dass sich ihre Liebe erfüllen würde? Ihre Wut über die unglaubliche Behandlung ließ sie beinahe zerplatzen. Sie würde zu Moira gehen. Sie konnte auch allein auf sich aufpassen, brauchte keinen überheblichen Vampir als Kindermädchen. Sie würde dieses Gefängnis verlassen, um sich an einem anderen Ort zu verstecken. Moira besaß eine große Wohnung und Platz genug, um sie aufzunehmen. Sie setzte sich aufs Bett und nahm ihr Handy.
    Moira antwortete sofort.
    »Moira du musst mir helfen.«
    »Wo steckst du?« Moiras Stimme klang besorgt. »Aiyana, geht es dir gut?«
    Ihre Stimme zitterte. »Ich bin bei Leonardo, aber ich möchte nicht hierbleiben. Es geht mir nicht so gut.« Sie konnte Moira nicht die Wahrheit sagen, ohne zu viel zu verraten.
    »Ist Leonardo nicht da?« Moiras Stimme klang wütend. »Männer haben keine Ahnung, wenn es um Krankheiten geht.«
    »Er ist nicht da.«
    »Typisch. Lässt dich allein und krank in seiner Wohnung verrotten. Gib mir die Adresse.«
    »Er wohnt im Trump Tower.«
    »Echt? Das ist unglaublich. Ich wollte mir immer eine von diesen Luxusresidenzen ansehen. Sag mir, in welchem Stock du bist.«
    »Im fünfzigsten.«
    »Ich bin in fünfzehn Minuten da.«
    »Du musst nicht hochkommen, ich warte in der Eingangshalle auf dich.«
    »Schade, aber gut, ich werde da sein.«
    »Danke Moira.« Aiyana fühlte sich erleichtert. Sie stand auf, taumelte und fiel zu Boden. Energisch rappelte sie sich auf. Sie brauchte Leonardos Vater nicht, um sich zu schützen. Sie würde allein zurechtkommen, auch wenn sie sich im Moment krank fühlte. Ihre Schwäche würde auch wieder verschwinden. Entschlossen verließ sie das Zimmer und ging leise den Gang entlang. Leonardo hatte ihr erklärt, dass Vampire ein sehr feines Gehör hatten. Sie hörte das Klingeln von Flaschen, flüchtete in den Raum, der neben ihr lag. Jemand schlurfte vorbei und verschwand in Richtung Küche. Sie verharrte in ihrem Versteck. Farbige Punkte erschienen vor ihren Augen. Ein brokatüberzogener Sessel stand neben ihr, sie setzte sich, um kurz durchzuatmen, erhob sich aber gleich wieder und setzte ihren Weg fort. Angespannt schlich sie den Gang entlang bis zum Ausgang. Der Aufzug stand bereits da. Sie überwand ihre Schwäche und betrat mit klopfendem Herzen den Glaskasten. Mit ihrem Rücken drückte sie sich an die kühle Wand und atmete erleichtert auf. Im Erdgeschoss empfing sie die überfüllte Eingangshalle. Sie ging über den glänzenden Marmorboden und sah erleichtert Moira, die ihr eilig entgegenkam.
    »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Moira, ich wollte dich nicht erschrecken.«
    »Schon vergessen.« Sie lächelte und betrachtete den Wasserfall, der vom sechsten Stockwerk aus hinunterfiel. »Hörst du dieses beruhigende Plätschern? Es löscht alle Probleme.« Sie packte Aiyana am Arm. »Von wegen Probleme. Komm, wir müssen uns beeilen. Mein Auto steht in der ersten Seitenstraße und ich habe bestimmt einen Strafzettel. Aber nachdem ich deine Stimme gehört hatte, entschied ich mich für den kürzesten Fußweg. Wenn wir von hier stadtauswärts fahren, sind wir in zehn Minuten bei Doktor Moller.«
    Aiyana beachtete die prächtige Einganshalle mit keinem Blick. »Moira, ich werde nicht zum Arzt gehen.«
    »Lass uns zum Wagen gehen, dort kannst du dich hinlegen und wir besprechen in Ruhe, wie es weitergeht.« Sie verließen den prunkvollen Ort und traten auf die vom Autolärm tosende 5. Avenue. Bei der ersten

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