Fesseln der Unvergaenglichkeit
weiterzuführen.
Eikshe warf ihm ununterbrochen fragende Blicke zu.
Er beschloss, Eikshe zu informieren, wo er Mrs. Miller schon getroffen hatte. »Mrs. Miller, wir haben uns beim Notfall Ihrer Freundin getroffen. Ich hoffe, es geht ihr besser.«
»Ja danke, sie ist wieder gesund.«
Eikshe lächelte. »Doktor Weser ist sehr gründlich und meistens erfolgreich mit seinen Behandlungen.«
Falko drehte sich zu Eikshe. »Ihre Freundin, ich glaube, sie hieß Aiyana Dealtry, hatte eine Ohnmacht. Ich habe sie als Notarzt untersucht, aber eine Einweisung schien glücklicherweise nicht nötig zu sein.«
»Sie ist von allein wieder gesund geworden?« Eikshe sah Mrs. Miller argwöhnisch an.
»Ja, sie hat ihre Schwäche plötzlich überwunden.«
»Wie schön.« Eikshe sah Falko wütend an. Er reagierte nicht. Er konnte sich die überraschende Heilung auch nicht erklären. Er war dabei gewesen, als Eikshe mit ihrem Ritual Aiyana ihre Kräfte entzogen hatte. Wie konnte es möglich sein, dass Aiyana ihre Schwäche und ihre Schmerzen so schnell überwunden hatte?
Mrs. Miller gab Eikshe und ihm je ein Formular. »Hier sehen Sie die Liste mit den Fragen, die ich Ihnen gern stellen möchte. Wir haben am Telefon vereinbart, dass Mr. Weser die medizinischen Fragen beantwortet, und Sie Mrs. Seal, uns einen Überblick über den gemeinsamen Klinikalltag geben könnten.«
Mrs. Millers Formular zitterte in ihrer Hand. Fahrig häufte sie Blätter aufeinander. Eine furchtbare Ahnung ergriff Falko. Es gab Menschen, die auf Manipulationen nicht reagierten. Mrs. Miller wusste Bescheid über ihn. Sie hatte gesehen, wie er versucht hatte, zu ihrer Freundin vorzudringen.
Mrs. Miller holte tief Luft und sah ihn an, als müsste sie einen Achttausender besteigen. »Gern würde ich mit der Frage beginnen, wie herzchirurgische Eingriffe vor 50 Jahren abliefen.« Sie sah kurz auf, bevor sie sich nervös wieder über ihr Blatt beugte, als ob die lächerlichen Fragen ihr Sicherheit geben könnten. Mit gepresster Stimme ging sie alle Punkte durch. Als sie bei der letzten Frage ankam, bei der es um den hybriden Operationssaal und seine Vorteile ging, hatte Falko seinen Entschluss gefasst. Bevor er den Raum verließ, würde er herausfinden, ob sie etwas gesehen hatte. Er würde die Wahrheit aus ihr herauszupressen. Wenn sie wirklich die seltene Begabung besaß, si ch dem vorübergehenden Ausschalten ihres Geistes zu widersetzen, musste er handeln. Falko lehnte sich zurück und überließ das Gespräch Eikshe und Mrs. Miller, die darüber diskutierten, ob die Visite oder die Operationen den Anfang des Interviews bestreiten würden.
Mrs. Miller erhob sich. »Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich bitte an. Ansonsten treffen wir uns in zwei Wochen um vier Uhr hier im Fernsehstudio. Das Aufnahmeteam wird Sie dann über den genauen Ablauf informieren.« Mrs. Miller sah zum Ausgang. Sie schien es eilig zu haben. Falko und Eikshe standen auf und folgten ihr. Kurz vor der Tür, legte Falko ihr von hinten eine Hand über ihre Lider und erstickte mit der anderen den Schrei, den sie ausstieß.
»Spinnst du? Was machst du?« Eikshe stand mit einem Satz neben ihm. »Was ist in dich gefahren?«
»Sei vorsichtig. Sie hört uns«, zischte Falko durch die Zähne.
»Woher weißt du das?«
»Ich erklär es dir später. Zuerst werde ich dir beweisen, dass sie mich sieht. Beobachte sie.«
Falko beugte sich über Mrs. Millers Hals. Ihr Blut roch verlockend und beinahe vergaß er seinen Plan und überlegte, von ihr zu kosten. Seine Gier erwachte und seine Zähne vergrößerten sich.
»Was soll ich sehen?« Eikshes Stimme hielt ihn zurück.
»Ihr Geist ist wach. Du kannst die Todesangst in ihren Augen sehen, wenn ich ihren Hals mit meinen Zähnen berühre.« Falko glitt über den Hals von Mrs. Miller. Sie wich nicht zurück, aber das hatte er auch nicht erwartet. Ihre weiche Haut gab unter ihm nach, als er mit seinen Zähnen darüberstrich. Er achtete darauf, sie nicht zu verletzen.
Er hielt inne und sah Eikshe an.
Eikshe nickte. »Ihre Augen haben geblinzelt und ihre Pupillen sind wild hin und her gefahren. Sie hat gesehen, was du gemacht hast.«
Falko wartete, bis sich seine Fangzähne zurückgezogen hatten, bevor er sich an die reglose Frau wandte. »Mrs. Miller, Sie haben etwas gesehen, dass Sie nicht hätten sehen dürfen. Sie scheinen eine besondere Begabung zu haben.« Er strich ihr über ihre Lider.
Sie taumelte.
Er verschloss ihren Mund, bevor sie
Weitere Kostenlose Bücher