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Fesseln des Herzens

Fesseln des Herzens

Titel: Fesseln des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Farrell
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Weg abzukommen. Doch als der Mond hinter der dunklen Wolkendecke wieder hervorlugte, sah er, dass er dem Pfad noch immer folgte, und trieb sein Pferd weiter zur Eile an. Die dahinjagenden Hufe rissen dicke Klumpen Erde aus dem Boden und schleuderten sie ihm gegen den Rücken, was ihn allerdings nicht weiter kümmerte. Er wollte nur so schnell wie möglich ankommen.
    Der Mond, der ihn bisher auf seinem Weg begleitet hatte, verblasste und wurde von der aufgehenden Sonne verdrängt. Bevor die Dunkelheit erneut hereinbrach, erreichte der Leibwächter die Burg Woodward. Deren Zinnen leuchteten im Licht der Abendsonne, als seien sie mit Blut bestrichen worden.
    Diesmal bereiteten ihm die Wachen keine Schwierigkeiten und ließen ihn gleich zum Baron vor. Natürlich musste er auch diesmal an Abernathy vorbei, aber der sah in diesem Fall über ihre persönliche Rivalität hinweg und brachte ihn sogleich zu seinem Herrn.
    »Welche Neuigkeiten habt Ihr für mich?«, fragte Woodward, während er über den mittlerweile wohlgerundeten Bauch einer Frau strich, die zu seiner Linken stand. Wahrscheinlich seine Mätresse. Die eigentliche Burgherrin, die Fellows nur zu gut bekannt war, war nicht zugegen.
    Henrys Herz raste. Die Furcht, bei Woodward in Ungnade zu fallen, schnitt ihm wie ein Messer ins Fleisch.
    »Euer Attentäter hat versagt und ist gefasst worden«, antwortete er.
    Woodwards Miene verfinsterte sich augenblicklich. »Es war nur einer von ihnen. Die anderen haben mir bereits berichtet, was geschehen ist.«
    »Dann wisst Ihr gewiss auch schon, dass Ravencroft nicht tot ist.«
    Ein Moment der Stille entstand, und Woodwards Miene verdunkelte sich zusehends.
    »Hinaus mit Euch!«, brüllte er plötzlich und schleuderte den Becher in seiner Hand von sich. »Geht alle! – Ihr nicht, Fellows!«
    Die Frau neben ihm zuckte zusammen, dann stahl sie sich mit gesenktem Kopf davon. Dasselbe galt für die anderen Anwesenden. Diener und Soldaten, Abernathy eingeschlossen, zogen sich gemeinsam zurück.
    Henry Fellows blieb vor Woodward stehen und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass Angst in ihm aufstieg. Was würde jetzt kommen?
    »Wie konnte das passieren?«, fragte Woodward, während er von seinem Stuhl aufsprang, und zwar so abrupt, dass das Möbelstück ins Wanken geriet.
    »Euer Schütze hat das Herz Ravencrofts verfehlt. Jetzt ist er in der Obhut der Schäferin, die einst auch meine Herrin rettete. Sie hat ihn von dem Bolzen befreit und ihm das Leben gerettet.«
    Woodward kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Es schien, als fragte er sich, ob er diese Frau kannte.
    »Sie ist das Weib, das sich auf der Tauffeier zwischen Euch und die Baroness gestellt hat«, half ihm Henry auf die Sprünge.
    Offenbar konnte sich Woodward noch bestens daran erinnern. »Das Bauernmädchen? Dieses Weib ist imstande, einen angeschossenen Mann zu retten?«
    »Sie kennt sich sehr gut mit den Heilkünsten aus.«
    »Also ist sie eine Hexe!«, platzte es aus Woodward heraus. »Wisst Ihr, was auf meinen Ländereien mit Hexen geschieht? Man ersäuft sie oder wirft sie ins Feuer.«
    »Aimee ist zu unwichtig, als dass Ihr Euch mit ihr abgeben solltet. Weitaus wichtiger ist, dass Ihr Ravencroft beseitigt. Es steht außer Frage, dass er Euren Mann verhören wird, sobald er genesen ist.«
    »Was sollte mich das kümmern?«, gab Woodward leichthin zurück.
    »Was, wenn der Kerl nun die Baronin beschuldigt?«, fuhr Fellows ihn daraufhin an, und auf einmal stiegen Zweifel in ihm auf. Würde Woodward sein Versprechen wirklich halten? »Vergesst nicht, Ihr hattet eine Abmachung mit Nicole of Ravencroft!«
    »Daran müsst Ihr mich nicht erinnern!«, gab Woodward aufbrausend zurück. »Ich werde mein Wort halten – gesetzt den Fall, Ravencroft ist tot. Wenn mein Mann schon nicht dazu in der Lage ist, solltet Ihr es selbst besorgen. Es sei denn, Ihr habt eine andere Idee.«
    Fellows blickte sein Gegenüber erschrocken hat. Er wusste, dass sein Herr nicht einfach so zu töten war, das hatte ja nicht einmal ein Schütze geschafft.
    Außerdem, würde sein Arm stark genug sein, den Dolch gegen George of Ravencroft zu führen? Würde das Begehren nach dessen Weib ausreichen, um ihn zum Mörder zu machen? Was, wenn er versagte?
    Henrys Innerstes krampfte sich zusammen, und erneut packte ihn das schlechte Gewissen. War es diese Frau wert, so tief zu sinken? Doch dann schob er die kleine Stimme beiseite, die begonnen hatte, ihn schwanken zu lassen. Nicole

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