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Fesseln des Herzens

Fesseln des Herzens

Titel: Fesseln des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Farrell
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»Wenn du dich still verhältst und keine Mätzchen machst, wirst du sogar die Gelegenheit haben, mit ihm zu sprechen.«
    Da es ausgeschlossen war, dass Ravencroft sie auf diese Weise zurück in seine Burg holen wollte, musste es sich um Woodwards Leute handeln.
    Diese Erkenntnis und die daraus resultierende Furcht ließ Aimees Glieder wieder ein wenig erstarken.
    Als einer der Männer ihr nahe genug war, riss sie das rechte Bein hoch und versetzte ihm einen Tritt in sein Gemächt.
    Der Mann stöhnte auf und sackte augenblicklich zusammen.
    »Verdammte Hure«, zischte er zwischen den Zähnen hervor, während er die Hände auf seine Männlichkeit presste. »Dir werde ich …«
    »Nichts wirst du!«, rief der Mann, der den Trupp offenbar anführte. »Das Weib gehört allein dem Baron. Der wird schon wissen, was er mit ihr zu tun hat!«
    Der Mann, der sich nun wieder aufrappelte, warf Aimee einen hasserfüllten Blick zu. Doch weil er sich nicht mit seinem Anführer anlegen wollte, trollte er sich, während die anderen die Schäferin zurück in den Sattel des Rappen hoben.
    Im nächsten Augenblick stießen auch die vier Reiter zu ihnen, und gemeinsam preschten sie durch den Wald.
     
    John hatte die Reiterschar bemerkt und auch Aimees Schrei gehört. Als er herumgewirbelt war, um herauszufinden, was geschah, hatte er gesehen, wie einige Männer die Schäferin von ihrem Pferd gezerrt hatten.
    So würden ganz gewiss nicht die Soldaten des Barons mit ihr umgehen. Zunächst wollte ihn sein Herz dazu verleiten einzugreifen, doch was konnte er schon gegen Bewaffnete ausrichten?
    Also entschied er sich, zu warten und das Einzige zu tun, was ihm in seinen Augen richtig erschien.
    So schnell er konnte, lief er zur Burg, um dem Baron Bescheid zu geben.

[home]
    20 . Kapitel
    B egleitet von St. James und einigen anderen Soldaten, sprengte Ravencroft in Richtung Rosenturm. Dabei passierte er einige Felder, auf denen die Bauern nun wieder ihrem Tagwerk nachgingen, doch er würdigte sie keines Blickes und reagierte auch nicht auf die Grüße der Männer, die ihn erkannten.
    Seit dem Geständnis des Verräters waren zwei Stunden vergangen, zwei Stunden voller Zweifel und Sorge um Aimee.
    Schlimme Gedanken kamen in ihm auf, Gedanken an das, was Woodward mit Aimee anstellen würde, sobald er ihrer habhaft wurde. Doch er drängte sie beiseite.
    Wahrscheinlich wird sie auf der Weide sein und mir lachend entgegengelaufen kommen, versuchte Ravencroft sich zu beruhigen, während er sein Pferd weiter vorantrieb.
    »Mylord, seht!«, rief St. James plötzlich. Er zügelte sein Pferd und deutete zur Seite. Auch der Baron brachte sein Pferd nun zum Stehen.
    Eine Gestalt kam auf sie zugerannt. Im ersten Moment konnte Ravencroft nur erkennen, dass es sich um einen Burschen handelte, der vor lauter Eile beinahe sich selbst überholt hätte.
    Erst als er ihm entgegenritt, erkannte er, dass es sich um John, den Hütejungen, handelte, der im nächsten Moment stolperte und vor seinem Pferd auf die Knie fiel. Die Hufe des Tiers wirbelten knapp vor dem Kopf des Burschen auf, so dass er vor Angst beinahe starr wurde.
    »Was ist los?«, fragte Ravencroft, während ihn ein ungutes Gefühl beschlich.
    »Mylord«, keuchte John vollkommen außer Atem und krümmte sich zwischendurch, als würde er so besser Luft bekommen. Eingeschüchtert knüllte er seine Mütze zwischen den Händen. »Ich fürchte … ich habe … schlechte Nachrichten für Euch … Aimee …«
    Ravencroft verspürte einen Stich in seinem Herzen, und die Angst umfing ihn wie eine eiserne Kralle.
    »Sprich«, sagte er knapp, denn mehr Worte kamen ihm nicht über die Zunge.
    »Kurz nachdem Aimee mich abgelöst hat, ist sie von ein paar Männern entführt worden.«
    Diese Worte ließen Ravencrofts Herz stocken.
    »Wann ist das genau passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht vor einer halben Stunde, aber es könnte auch länger her sein. Ich bin sofort losgelaufen.«
    Ravencroft versuchte anhand der Entfernung zum Turm und der Geschwindigkeit eines rennenden Jungen abzuschätzen, wie lange der Vorfall zurückliegen könnte. Die Sorge, die seinen Magen zusammenkrampfen ließ, erschwerte ihm das Denken, aber nach einer Weile kam er zu dem Schluss, dass seither gewiss mehr als eine Stunde vergangen war.
    »Kannst du uns zeigen, wo sie hingeritten sind?«, fragte er, worauf der Hütejunge nickte.
    »Sie sind gen Westen.«
    In Richtung der Baronie Woodward, ergänzte Ravencrofts Verstand. Aber

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