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Fesseln des Herzens

Fesseln des Herzens

Titel: Fesseln des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Farrell
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erwartete keine Gnade von ihrem Gemahl, vielmehr hatte sie begonnen, mit dem Leben in dieser Burg abzuschließen.
    »Sprich, Weib!«, fuhr er sie an. »Welches finstere Komplott hast du mit Woodward ausgeheckt?«
    »Ich verstehe nicht, was Ihr meint«, entgegnete sie und betrachtete weiterhin ihr Spiegelbild.
    Ihre Gleichgültigkeit war für den Baron wie ein Funke, der trockenes Heu entflammte. Er stürzte auf Nicole zu und packte sie am Arm.
    »Du weißt es und wirst es mir auf der Stelle sagen, wenn du nicht in dieselbe Zelle willst, in der der Verräter gesessen hat!«
    Daraufhin zeigte Nicole immerhin einen leichten Anflug von Entsetzen. Allerdings nicht wegen der Drohung, sondern wegen der Tatsache, dass George of Ravencroft seinen Dolch bei sich trug und wirkte, als wollte er ihn jeden Augenblick gegen sie führen.
    »Mein Vater wird Euch bestrafen lassen, wenn Ihr mir etwas antut!«, fauchte sie.
    Ravencroft lachte spöttisch auf. »Keine Sorge, ich werde die Hand nicht gegen dich erheben, Mylady. Vielmehr interessiert es mich, was dein Vater dazu sagen wird, dass du mich betrogen hast!«
    »Fellows ist ein besserer Liebhaber, als Ihr es je sein werdet«, entschlüpfte es ihr zornig, doch das rührte den Baron nicht mehr.
    »Auch er wird seine Strafe bekommen, sobald ich seiner habhaft werde. Aber zuvor wirst du mir sagen, was Woodward mit Aimee vorhat.«
    Nicole lächelte ihren Gemahl eisig an. »Ihr sorgt Euch also um Eure kleine Hure?«
    Ravencroft musste sich ungemein beherrschen, angesichts dieser Worte nicht doch die Waffe zu ziehen.
    »Du weißt also Bescheid! Woodward hat es getan, um mich aus der Burg zu locken, nicht wahr? Er will, dass ich gegen ihn ziehe, damit er die Gelegenheit erhält, mich zu vernichten.«
    Während er sprach, konnte er in Nicoles Augen die Bestätigung sehen.
    »Nun denn, du kannst dich freuen, ich werde tatsächlich gegen ihn ziehen. Allerdings anders, als er es erwartet. Und sollte ich Henry Fellows noch einmal wiedersehen, werde ich ihn mein Schwert schmecken lassen!«
    Bei diesen Worten zuckte die Baronin zusammen. Ravencroft empfand darüber allerdings keine Freude.
    »Ich werde Aimee befreien, und wenn ich zurückkehre, werde ich dich fortschicken. Dein Vater hat gewiss Verständnis dafür und wird dich in ein Kloster schicken.«
    »Das könnt Ihr nicht tun«, entgegnete sie. »Immerhin habe ich Euch eine Tochter geschenkt. Die Ehe ist rechtsgültig.«
    »Das mag sein, aber als mein Weib solltest du mich nicht an meine Feinde verraten!«
    Darauf wusste Nicole nichts mehr zu erwidern. Jede Erklärung ihrerseits würde für ihn keine Bedeutung haben.
    »Dafür wollte ich dir ein gutes Leben an meiner Seite schenken«, fuhr er fort. »Doch du hast mir nach dem Leben getrachtet. Das werde ich dir nie verzeihen. Sobald ich Aimee zurückhabe, wirst du deine Strafe erhalten!«
    Damit stieß er Nicole heftig zurück, so dass sie gegen eine Truhe an der Wand prallte. Den Fluch, den sie ihm daraufhin hasserfüllt hinterherschickte, beachtete er nicht mehr, als er aus der Tür stürzte.

[home]
    21 . Kapitel
    E s war das erste Mal, dass Aimee die Baronie Woodward betrat. Die Dörfer dort hatten ihre eigenen Hebammen, außerdem hatte sie auch sonst nichts an diesen Ort gezogen.
    Von den Dörfern, die es hier gab, sah sie nur ein paar Strohdächer jenseits der Felder, durch die sich dunkle Pflugscharten zogen und von denen ein feuchter, erdiger Geruch ausging.
    Die Burg, die sich aus dem Morgennebel vor ihnen erhob, sah sie jedoch deutlich, und Aimee konnte sich angesichts ihres gespenstischen Aussehens eines Schauderns nicht erwehren. Noch nie zuvor hatte sie eine solch tiefgreifende Furcht verspürt! Ihre Hände und Beine zitterten, und ihre Zähne klapperten, so dass sie es schon bald nicht mehr vor ihren Häschern verbergen konnte.
    Sie erinnerte sich noch sehr gut an den Hass in Woodwards Gesicht, als sie ihn auf der Tauffeier zurechtgewiesen hatte. Er würde ihr gegenüber ganz sicher keine Gnade walten lassen.
    Die Torwachen wussten offenbar Bescheid, denn das Gitter öffnete sich, noch bevor sie die Brücke überhaupt erreicht hatten.
    Als ihre Pferde auf den Hof trabten, versammelten sich die Soldaten. Ein paar Dienstboten waren auch darunter, aber die suchten rasch mit eingezogenen Köpfen das Weite, als Woodwards Hauptmann erschien.
    »Willkommen auf der Burg des Barons Woodward!«, rief er den Neuankömmlingen zu und breitete spöttisch die Arme aus. »Ich hätte nicht

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