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Fesseln des Herzens

Fesseln des Herzens

Titel: Fesseln des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Farrell
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mich gleich tötet, nachdem ich meine Pflicht getan habe.
    Eine Wahl hatte sie allerdings nicht.
    Also umfasste sie das Kruzifix und drückte ihre Lippen auf den aus Silber geschnittenen Jesus. Danach ließ sie sich vom Baron und seinen Wachen in die Gemächer der Mätresse geleiten.
     
    Ein Lächeln zog über Ravencrofts Gesicht, als ihm klarwurde, dass er die richtige Stunde für sein Eintreffen bei Woodward gewählt hatte. Die Wachablösung am Burgtor stand kurz bevor. Die Männer, die sich die Nacht mit Kartenspielen und halbherzigen Wachgängen um die Ohren geschlagen hatten, blinzelten die Passanten aus müden Augen an und schöpften keinerlei Verdacht, als die vermeintlichen Händler auf ihren Pferdewagen in die Feste einzogen.
    Ravencroft hatte die Burg bisher nur von außen gesehen, denn Besuche bei seinem Nachbarn hatte es nicht gegeben. Nicht, dass der Wille dazu nicht da gewesen wäre. Woodward hatte ihn einfach nicht sehen wollen und lieber Botschaften auf Pergament mit ihm ausgetauscht.
    Nun musste George zugeben, dass die Burg die Größe seines Anwesens bei weitem übertraf.
    Das Dorf Bracebrigde an ihrem Fuße war nur der Wohnort der Bauern und Tagelöhner. Woodward Castle sah wie eine kleine Stadt aus, die aus zwei Ringen bestand. Im ersten gab es Händler und Wohnhäuser, die teilweise direkt an die dicke Außenmauer gebaut waren und deren Inhaber sich somit die Errichtung einer Wand gespart hatten.
    Im zweiten Ring, der ebenfalls von einer, wenngleich dünneren Mauer umgeben war, erhob sich die Feste des Barons. Für das Herz einer äußerlich so imposant erscheinenden Burg fiel sie recht klein aus, doch bald schon erkannten die Männer, dass sie wie auch die beiden Mauerringe einen befestigten Hof hatte, der gewissermaßen den dritten Ring bildete.
    Weiß ich wirklich, worauf ich mich da einlasse?, fragte sich Ravencroft, als der Hufschlag ihrer Rösser über das Pflaster hallte.
    Mit einem stummen Blick verständigten sich er und St. James, der sich daraufhin zurückfallen ließ und den Wagenlenkern Bescheid gab, dass sie sich bereithalten sollten.
    Als sie schließlich das Burgtor erreicht hatten, war es so weit.
    »Halt, was wollt Ihr hier?«, fragte einer der Wächter und trat den Fuhrwerken in den Weg.
    Ravencroft riss sich seine Lumpen vom Leib und gab sich damit zu erkennen.
    »Wir wollen holen, was mir gehört!«, rief er und setzte den Wächter mit einem schnellen Schwertstreich außer Gefecht.
    Wie eine schwarze Wolke entströmten seine Soldaten nun den Wagen. Noch bevor die Torwächter die Garde rufen und die Schließung der Tore veranlassen konnten, war das kleine Heer auf dem Burghof. Die Flügel des Raben bedeckten die Feste, und der Kampf begann.
    Die Garde Woodwards war allerdings schneller auf den Beinen, als Ravencroft erwartet hatte. Offenbar hatte der Baron seine Leute auf diesen Moment vorbereitet, ohne zu wissen, wann er eintreffen würde.
    Wenig später war der Hof voller Kämpfer. Geschosse wurden abgefeuert, Armbrustbolzen flogen durch die Luft, und Schwerter klirrten.
    Ravencroft ritt seinen Leuten voran und erweckte allein durch seine schwarze Kleidung und den wehenden Mantel den Eindruck, der Teufel persönlich zu sein. Mit seinem Schwert köpfte er vom Pferd herunter kurzerhand die ersten Angreifer, wobei es sich die Nachfolgenden zweimal überlegten, ob sie sich nicht besser einen anderen Gegner suchten.
    Ravencrofts Hauptanliegen war allerdings nicht die Unterwerfung der feindlichen Truppen. Sein Ziel war der Kerker. Indem er das Durcheinander des Kampfgetümmels ausnutzte, stürmte er weiter auf den Burgeingang zu.
    Dort warteten neben der Leibgarde des Barons auch jene Männer auf ihn, die ihm gefolgt waren.
    Es überraschte Ravencroft nicht, Henry Fellows unter den Soldaten zu sehen, und auch den Anführer kannte er. Abernathy war bei ihrem letzten Kampf noch ein sehr junger Mann gewesen.
    »Willkommen in Woodward, Baron!«, rief dieser spöttisch. »Verabschiedet Euch am besten schon mal von der Sonne, denn Ihr werdet sie nicht wiedersehen.«
    »Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher«, entgegnete Ravencroft, und obwohl er Henrys Blick spürte, würdigte er ihn keines Blickes. »Gebt die Schäferin heraus, und wir können uns diesen Kampf und das Blutvergießen sparen.«
    »Euch wird doch nicht etwa die Feigheit überkommen, Ravencroft. Wenn Ihr das Weib wollt, müsst Ihr an uns vorbei.«
    Etwas anderes hatte der Baron auch nicht erwartet. Inzwischen

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