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Fesseln des Herzens

Fesseln des Herzens

Titel: Fesseln des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Farrell
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Graupelze verschlagener geworden waren. Es war genau, wie Aimee gesagt hatte. Wahrscheinlich würden ihnen nur die alten und unerfahrenen Tiere vor die Armbrüste laufen. Aber vielleicht war ihnen das Jagdglück ja doch noch hold.
    Nachdem die Jagdgesellschaft eine Weile vergeblich nach den Wölfen Ausschau gehalten hatte, überlegte der Baron, dass es vielleicht besser wäre, die Schar zu teilen.
    »Wir nähern uns von zwei Seiten, vielleicht gelingt es uns so, die Tiere aus ihren Verstecken zu treiben«, erklärte er seinen Begleitern. »Wenn wir sie bloß von einer Seite verfolgen, werden sie nur tiefer in den Wald rennen.«
    Da von den Waidleuten kein Widerspruch kam, teilte sich die Schar. Während der Baron mit Henry und zwei weiteren Getreuen gen Westen ritt, nahmen sich der Jagdmeister und die anderen Männer die Gegenrichtung vor. Aber auch das machte sie nicht erfolgreicher.
    Die Wölfe schienen zu ahnen, dass sie hinter ihnen her waren, und hielten sich in ihren Verstecken, bis die Gefahr vor-über war.
    »Unsere kleine Schäferin ist weiser, als wir alle denken«, murmelte Ravencroft ungeduldig, während er versuchte, in dem dichten Blattwerk etwas zu erkennen.
    »Vielleicht haben wir die falsche Richtung eingeschlagen, Herr«, merkte Henry an. »Oder die Wölfe sind einfach nur weitergezogen.«
    »Eine falsche Richtung gibt es bei einer Jagd nicht«, gab der Baron zurück, während er den Blick durch das Dickicht schweifen ließ.
    Plötzlich ertönte ein Rascheln neben ihnen, und als sie zur Seite blickten, trat ein Wolf zwischen dem Blattwerk hervor, ein steinaltes Tier, dessen Fell beinahe weiß war. Während er die Reiter mit seinem verbliebenen bernsteingelben Auge musterte, hob er die Lefzen und entblößte seine gelben Zähne.
    Der Baron fand es seltsam, dass sich das Tier angesichts der Reiter aus seiner Deckung herauswagte. Die Hunde waren inzwischen ein ganzes Stück von hier entfernt, ihr Gebell hallte jedoch gut hörbar durch den Wald.
    »Seht an, da haben wir ja einen von ihnen!«, sagte Ravencroft und spannte seine Armbrust.
    Als wüsste der Wolf, was der Baron vorhatte, drang ein bedrohliches Knurren aus seiner Kehle.
    Langsam wendete Ravencroft sein Pferd, um sich in eine günstige Schussposition zu bringen.
    Der Wolf verfolgte seine Bewegungen und zog den Nacken ein. Aber er machte noch immer keine Anstalten wegzulaufen. Der Baron hob nun die Armbrust an die Schulter. Kurz visierte er die Brust des Wolfes an, dann legten sich seine Finger um den Abzug.
    Da ertönte plötzlich ein leises Pfeifen. Es war kaum lauter als die Atemzüge des Wolfes. Ravencroft blickte sich um, in der Annahme, dass es aus dem Wald kam, von dem anderen Trupp. Im selben Augenblick traf ihn auch schon ein harter Schlag und schleuderte ihn nach vorn.
    Ein rasender Schmerz durchzuckte seinen Leib, und sein Kopf wurde augenblicklich leer. Während er die anderen aufschreien hörte, verriss er die Armbrust, und der Bolzen, der sich daraus löste, verschwand irgendwo im Blattwerk.
    Der Schmerzensschrei, mit dem der Baron aus dem Sattel fiel, vertrieb den alten Wolf. Das Tier stürmte mit langen Sätzen ins gegenüberliegende Gestrüpp und war im nächsten Moment verschwunden.
    »Der Baron ist getroffen!«, rief Nicolas St. James, einer der Männer, die bei Ravencroft geblieben waren, und eilte sogleich zu seinem Herrn.
    Nach einer Weile folgte ihm Henry.
    Die anderen Männer rissen derweil die Schwerter aus den Scheiden und stürmten los. Rufe ertönten, wilde Drohungen wurden ausgestoßen, Schritte raschelten durch das Gebüsch.
    Der unbekannte Angreifer schien sich allerdings rasch und behende zu bewegen, denn die Männer wurden seiner nicht habhaft.
    Als sie auf die andere Gruppe trafen, die sich noch nicht allzu weit von ihnen entfernt hatte, riefen einige Männer den anderen zu, was geschehen war. Sie trieben ihre Pferde nun sogar ins Gebüsch, während aufgeregtes Hundegebell ihnen folgte.
    Ravencroft bekam davon nur beiläufig etwas mit. Der Bolzen in seiner Schulter verursachte ihm dermaßen große Schmerzen, dass sich seine Sinne trübten. Blut färbte sein Hemd rot und floss durch sein Wams.
    Hilfesuchend reckte er eine Hand nach oben.
    »Der Bolzen muss aus der Wunde raus«, sagte Henry und versuchte, seinen Groll zu unterdrücken. Wer auch immer gefeuert hatte, ob nun Woodwards Männer oder jene, die er in der Schenke in Bracebridge angeworben hatte, hätte besser zielen sollen.
    »Hilf mir, Nicolas«,

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