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Fesseln des Schicksals (German Edition)

Fesseln des Schicksals (German Edition)

Titel: Fesseln des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Gallaga
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hier kompliziert werden.»
    «Danke für den Hinweis, ich werde ihn mir zu Herzen nehmen.»
    Richard und Scott wandten sich gerade zur Tür, als Klaus Fritz Scott mit dem Ellenbogen rammte und aus dem Weg schob.
    «Hey, was soll das?», protestierte Scott, als eines seiner Bücher auf den Boden knallte.
    «Der Gang gehört nicht dir, Yankee», fuhr Klaus ihn an.
    Richard warf Scott einen Seitenblick zu.
    «Ist schon in Ordnung», sagte dieser ruhig, aber Klaus baute sich drohend vor ihm auf.
    Richard, der vermeiden wollte, dass es zu einem Streit kam, hob beschwichtigend die Hände. «Lass gut sein, Klaus.»
    Klaus runzelte die Stirn, warf Scott einen letzten bedrohlichen Blick zu und ging weiter. Offensichtlich war seine unerklärliche Abneigung Scott gegenüber nicht ausgeprägt genug, um sich auch mit Richard anzulegen.
    Richard ließ Klaus nicht aus den Augen, bis dieser im Flur verschwand. Danach wandte er sich wieder Scott zu, der sich gerade nach seinem Buch bückte. «Die Leute hier sind wirklich freundlich», murmelte dieser und richtete sich auf.
    «Bei Klaus solltest du aufpassen. Er gehört nicht zu den Menschen, die eine Beleidigung vergessen. Besser, du gehst ihm aus dem Weg», riet Richard ihm.
    «Aber wir wohnen in einem Zimmer! Außerdem habe ich absolut nichts getan, was ihn beleidigen könnte. Jedenfalls bis jetzt noch nicht.»
    In nächster Zeit schien Klaus ihm aus dem Weg zu gehen. Auch Scott mied ihn, so gut er konnte. Wenn sein Plan aufging, würde er ohnehin in wenigen Wochen nach Hause zurückkehren, und dieser vierschrötige Kerl müsste ihm nicht vorher noch unnötig die Nase brechen.
    ***
    Einen Monat später hatte Scott einen Teil seines Plans bereits durchgeführt. Die ersten Prüfungen fielen genauso aus, wie er es beabsichtigt hatte. Seine Noten waren schlecht. Jetzt fehlte nur noch ein letzter Anstoß, und er hätte sein Ziel erreicht.
    Nach dem Gottesdienst in der Kapelle hatten die Studenten für den Rest des Morgens frei. Trotzdem durfte Scott nicht in die Stadt fahren, in der Bucht rudern oder am Fluss spazieren gehen. Wegen seiner schlechten Examina und eines gescheiterten nächtlichen Ausbruchsversuchs vor zwei Tagen musste er zur Strafe auf seinem Zimmer bleiben, bis der Rat über seine Zukunft entschieden hätte. Kurz vor dem Mittagessen wurde er von Leutnant Paul Sebastian abgeholt, der sich gezwungen gesehen hatte, ein Extrabüchlein für die von Scott begangenen Regelverstöße anzulegen. Scott sollte sich beim Superintendenten melden.
    Für jedes andere Mitglied der Marineakademie wäre es schmachvoll gewesen, einem Ausschluss entgegensehen zu müssen, aber für Scott war dies der glücklichste Moment, seit er an diesem furchtbaren Ort mitten im Nirgendwo angekommen war. Wenn die Dinge sich so entwickelten, wie er hoffte, würde man ihn noch an diesem Nachmittag hinauswerfen, und er würde nach Hause zurückkehren. Er würde seine Freunde sehen und wieder an die Universität gehen.
    Als ihn der persönliche Adjutant des Superintendenten in das Büro bat, musste Scott sich wirklich bemühen, nicht zu lächeln und die Aufregung zu verbergen, die Besitz von ihm ergriffen hatte. Fast schon schmeckte er die Süße des Triumphs auf der Zunge. Noch fünf Minuten, und er wäre frei.
    Es war nicht das erste Mal, dass Scott in das mit schmalen gewachsten Holzplatten verkleidete Büro gerufen wurde. Seine Weigerung, an den Seiten der Gänge zu laufen und pünktlich zu erscheinen, war zu seinem persönlichen Kreuzzug geworden und hatte ihn schon des Öfteren hierhergeführt. Er erkannte den Geruch nach Pfeifenrauch, der die höchste Autorität der Akademie stets begleitete. Darum bemüht, ernst und zerknirscht zu wirken, hob er den Blick kaum vom blauroten Teppich, der den Fußboden bedeckte, und trat so vor den Schreibtisch.
    «Kadett O’Flanagan, hier ist jemand, der mit Ihnen sprechen möchte», teilte ihm der Superintendent mit und deutete auf eine Person, die mit dem Rücken zu ihnen vor dem Fenster stand und schweigend hinausblickte.
    Erst als der Superintendent sie allein ließ, vernahm Scott eine schrecklich vertraute Stimme, die ihn aufblicken ließ.
    «Hallo, Scott.» Scotts Knie wurden weich, und der süße Geschmack auf seiner Zunge bitter.
    «Vater!»
    Erst jetzt drehte Raymond O’Flanagan sich um. Niemals hätte Scott damit gerechnet, dass sein Vater im Vorfeld über den Ausschluss informiert werden würde. «Wie ich sehe, hast du nicht vor, die Chance zu nutzen, ein

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