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Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Titel: Fesselnde Entscheidung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Sterne
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und erkundigte sich nach seinem Gesundheitszustand. Er winkte nur ab, wollte nicht, dass sie seine Tränen in den Augen sah und verschwand schnell in seinem Büro.
In Gedanken stellte er sich seine kleine Elisa mit vier oder fünf Jahren vor. Sie hatte sich beim Spielen das Knie aufgeschlagen und er hatte sie getröstet. Sie war so ein süßes kleines Kind gewesen. Wo war die Zeit nur geblieben, fragte er sich gedankenverloren. Er blickte aus dem Fenster und sagte leise, „wo bist du nur, Elli?“

Dann kam ihm der Einfall, dass er sich noch mal beim Leiter der Ermittlungen, einem gewissen Norbert Kattl, über den aktuellen Stand erkundigen könnte. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, zog die Visitenkarte aus seiner Sakkotasche und hielt statt der gesuchten auf einmal die von Oskar in der Hand. Wütend zerriss er sie und warf sie auf den Boden. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er erinnerte sich an die mahnenden Worte des Chefarztes und versuchte, sich zu beruhigen. Schließlich hielt er die richtige Visitenkarte in der Hand und wählte die Nummer. Statt Herrn Kattl meldete sich sein Vertreter, ein gewisser Herr Baldin. Er erzählte Schulte von einer heißen Spur, einem möglichen Tatverdächtigen, dessen Namen und Adresse zwischenzeitlich bekannt war. Ein Kurierfahrer. Sie waren auf der Suche im weiteren Umfeld und waren sogar mit Wärmebildkameras unterwegs. Schultes Herz machte vor Freude einen Aussetzer.  

28. Kapitel - Freitag, 12.09.
     

    Als Elisa nächsten Morgen langsam die Augen aufschlug, musste sie sich erst mal orientieren. Sie hatte das Gefühl, von einem lauten Geräusch – es klang fast wie ein Hubschrauber – geweckt worden zu sein, konnte jetzt aber nichts mehr davon hören.
Das Erste was sie sah, war die Pistole direkt vor ihren Augen auf dem Nachttisch. Schlagartig fiel ihr die letzte Nacht ein. Hatte sie alles geträumt, oder war es wirklich passiert? Elisa konnte es nicht fassen. Sie lag auf der rechten Seite in seinen Armen, ihre Beine waren ineinander verschlungen, seine linke Hand ruhte auf ihrem nackten Busen. Sie fühlte sich unwohl, seine Nähe war ihr unangenehm. Gerade als sie sich aus seiner Umarmung lösen wollte, erwachte er und streckte sich. Er strich ihr über ihre Schulter und sie wich ein Stück von ihm weg.

„Alles okay?“ erkundigte er sich.
Sie antwortete nicht.
„Was ist los? Bereust du es?“
„Was heißt bereuen?“, zickte sie ihn an, „ich verstehe es nicht. … Wie konnte das passieren?“
Sie starrte die braun-beige, abblätternde Tapete mit ihren grafischen Blumen an. Unter allen Umständen wollte sie vermeiden, ihn anzusehen.
„Wie waren beide betrunken und ich hoffe, dass ich dich nicht überrumpelt habe.“
Nur zu gern hätte sie ihm die Schuld gegeben. Aber sie wusste, dass das eine Lüge gewesen wäre. Ihr Körper hatte es gewollt, sich nach ihm verzehrt. Sie hatte sich ihm freiwillig voll und ganz hingegeben. Aber wie konnte das sein?
„Ich verstehe das nicht“, wiederholte sie kopfschüttelnd, „ ich kann doch nicht mit dir ...“
„Die letzten Tage waren ziemlich scheiße. Wir haben ein bisschen Stress abgebaut.“

Unwillkürlich musste sie lächeln. Sie drehte sich von der Seite auf den Bauch, stütze dabei ihren Oberkörper auf ihre Ellenbogen und legte ihr Kinn auf ihren gefalteten Händen ab. Dabei schlang sie den Schlafsack eng um sich. Sie schaute nach unten und zählte die Löcher im grauen Laken. Im Blickwinkel sah sie, dass er nackt neben ihr lag. Sofort bereute sie, den Schlafsack so weit mit sich gezogen zu haben, weil sie ihn dadurch entblößt hatte. Sie konnte ihn partout nicht ansehen, schaute stur auf das Laken vor sich.

„Wie geht es jetzt weiter“, fragte sie nach einer Weile.
„Ich weiß, dass du früher oder später gehen wirst. So lange du aber da bist, will ich die Zeit mit dir genießen.“
Dieser Satz berührte ihr Herz. Ohne zu überlegen, drehte sie ihren Kopf zu ihm und blickte in seine schönen braunen Augen, vor denen sie vor kurzem noch so viel Angst gehabt hatte. Seine braunen Haare waren zerzaust, er lag auf der Seite und grinste sie an. Sie entdeckte auf seinem linken Oberarm ein herzförmiges Muttermal. Spontan dachte sie, dass sie ihn daran immer würde wieder erkennen. Ihre Kratzspuren von ihrem Kampf im Park waren immer noch auf seinen Armen zu sehen. Sie musste schluckte. Wie konnte das alles sein? Was war auf einmal mit ihnen beiden passiert?

Ihr Blick glitt an ihm herab. Sein schlanker Körper

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