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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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Glas Wein.
    Ab und zu werfe ich ihm einen verstohlenen Seitenblick zu, doch wenn er aufsieht oder den Kopf bewegt, schaue ich eilig auf die bunten Bildchen meiner Illustrierten.
    Ich fange noch immer an zu zittern wenn ich daran denke, dass er mich nackt gesehen hat. Nackt ! Und wie er mich angesehen hat! Meine Knie verwandelten sich in Schaumgummi, und ich musste mich am Türrahmen festhalten, um nicht umzufallen.
    Viel schlimmer war seine Reaktion auf mich, oh mein Gott! Er hat natürlich nicht gesagt »Du bist so schön, Gwen« (wir sind hier nicht in einem kitschigen Liebesroman, ehrlich). Er hat auch keine Erektion gekriegt (jedenfalls keine für mich sichtbare) oder ist über mich hergefallen. Er stand einfach so da, die Hände in die Hosentaschen geschoben, und hat einen Mundwinkel hochgezogen. Einen Mundwinkel! Er hat gelacht. Also, nicht richtig gelacht, er wirkte aber amüsiert. Und das ist ehrlich gesagt nicht die Reaktion, die ich mir von einem Mann erträume, wenn er mich nackt sieht. Nicht mal von einem wie ihm!
    Ich glaube, das war der peinlichste Moment in meinem Leben, und mit dieser winzigen Geste hat er mein Selbstbewusstsein in einen finsteren Keller katapultiert. Ich bin wahrscheinlich so weiß wie seine Wand geworden und nach der ersten Schockstarre ins Bad zurück geflüchtet, um mich in das Handtuch zu wickeln. Leider war es nicht breit genug, um gleichzeitig meine kleinen Brüste sowie meine Scham zu bedecken, also entschied ich, dass meine Brüste sowieso nicht besonders sehenswert sind. Dafür hoffentlich nicht so amüsant wie meine unrasierte, stoppelige ... na ja, das halt.
    »Würdest du mir bitte meine Klamotten reichen?«, rief ich dann durch einen Türspalt und streckte wie Doris Day in einem alten Film meinen nackten Arm ins Schlafzimmer. Er ließ mich verdammt lange warten, bevor ich endlich so etwas wie Stoff in meiner Hand fühlen konnte. Jeans und Pullover. Und wo war meine Unterwäsche? Gütiger Himmel, die lag noch auf dem Sessel ... ich wollte gar nicht wissen, ob er schon an meinem Slip geschnuppert hatte oder was man sonst so als Liebhaber von Kink mit fremder Damenunterwäsche macht (Kopfkino aus. Aus, sagte ich!).
    Ich traute mich nicht, nachzufragen, also schlüpfte ich ohne was darunter in Jeans und Pullover und trat mit möglichst wütendem Gesichtsausdruck zurück in das weiße Schlafzimmer. Das leer war.
    Nun sitze ich hier im Flieger, in der ersten Klasse, neben dem berühmten Schriftsteller, der tatsächlich fünf Autogramme geben musste bevor wir Platz nehmen konnten, und bin auf dem Weg nach Hause. Auf meine Frage, was er um alles in der Welt in Newcastle zu tun habe, antwortete er lapidar »Recherche«. Na klar, weil Newcastle Upon Tyne die sexieste Stadt Englands ist oder was? Unglaublich.
    Ich fühle mich verfolgt. Und zutiefst gedemütigt. Wie kann man mit so einer winzigen Gesichtsregung so viel ausdrücken? Niemals werde ich Cat das erzählen, das ist peinlicher als ihr Vibrator. Was habe ich mir überhaupt dabei gedacht, als ich sein Angebot angenommen habe? Und was habe ich davon gehabt? Nicht einmal John Karry habe ich getroffen, obwohl er mich damit überhaupt erst gelockt hat. Ich muss absolut wahnsinnig sein.
    Er liest ein Buch. Ich beobachte ihn verstohlen aus den Augenwinkeln beim Lesen und sehe, dass sein Mundwinkel ab und zu amüsiert zuckt. Offenbar ist es ein lustiges Buch. Und ein ... oh mein Gott!
    Fassungslos und mit aufgerissenem Mund starre ich auf seinen Schritt. Er ist hart! Er hat eine Beule in seiner Hose, weil er neben mir sitzt und in aller Öffentlichkeit einen Sexroman oder so was liest! Mir wird heiß, unter meinen Achseln bildet sich Feuchtigkeit. Nervös beiße ich auf meine Nägel und setze mich so hin, dass ich zumindest vor der Stewardess verbergen kann, was er da tut. Himmel, ist das peinlich! Sie wird denken, dass ich ...
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Ich zucke zusammen und schüttle hastig den Kopf, ohne ihn anzusehen. »Alles gut. Ich habe ein bisschen Flugangst.«
    »Ah ja.«
    Ich kann ihn schmunzeln hören. Ehrlich, ich bin mir sicher, dass er grinst, während er das sagt, obwohl ich ihn nicht ansehe. Der Gedanke an das, was sich da gerade in seiner Hose abspielt, ist mir unangenehm, doch es ist noch ein seltsames weiteres Gefühl dazugekommen. Ein merkwürdiges Ziehen in meinem Unterleib, das sich zwischen meinen Beinen fortsetzt. Liebe Güte, Gwen, reiß dich zusammen! Du wirst dich doch nicht von einer Erektion aus

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