Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
beseitigen.
Mit roten Wangen kehre ich später zu ihm zurück und stelle fest, dass er mich mit breitem Grinsen erwartet.
»Das war deutlich schneller, als ich erwartet habe, Kleines«, sagt er leise und steht auf, um auf mich zuzugehen. Erschrocken bleibe ich mit angehaltenem Atem stehen. Unter seiner Hose entdecke ich eine Erektion, die so groß zu sein scheint, dass mir ... oh Gott. Mir wird schwindelig. Woher kann er wissen, was ich gerade getan habe? Das ist nicht möglich! Ich habe mich gewaschen, mein erhitztes Gesicht gekühlt und sogar Make-up aufgelegt. Es ist unmöglich, dass er weiß, was ich ... es sei denn, er wäre in mein Zimmer gekommen. Hätte ich das nicht gehört? Oder sonst wie bemerkt? Kann es sein, dass ich so weggetreten war, dass ich das nicht mitbekommen habe?
Sein Gesicht ist viel zu nah an meinem, während er tief durch die Nase einatmet. Ich zittere am ganzen Körper und fühle mich ertappt, unfähig, etwas zu sagen.
»Es hat mich alle Beherrschung gekostet, nicht zu dir rüberzugehen und diesen göttlichen kleinen Hintern einzunehmen. Ich mag es, dass du es auf dem Bauch liegend tust, denn das bedeutet, dass du gern von hinten genommen wirst. Ist es nicht so?«
Seine Hand fährt durch mein Gesicht, das ich durch die Berührung automatisch in seine Richtung drehe. Ich presse die Lippen fest aufeinander und schließe die Augen.
»Woher weißt du ...?«
»Das spielt keine Rolle, Gwen. Ich werde mich jedenfalls heute nicht mehr aufs Schreiben konzentrieren können.« Oh, gut. Super. Ich nämlich auch nicht. Also könnten wir ... Himmel, was denke ich denn hier?
»Dann sollten wir uns jetzt auf den Weg machen.«
Ich blinzle irritiert. »Auf den Weg wohin?«
»Wir gehen einkaufen. Heute Abend werde ich dir einen Teil meiner Inspirationen zeigen. In den Klamotten kann ich dich nicht mitnehmen, also brauchst du was zum Anziehen.«
16
I ch fühle mich hoffnungslos verloren, wie ein Waisenkind, das von seinen Eltern im Wald ausgesetzt wurde. Wie sonst soll man sich vorkommen, wenn man in alten Jeans und einem Sweatshirt mit ausgeleierten Bündchen bei Harvey Nichols steht und von den blasierten Verkäuferinnen mit Verachtung gestraft wird?
Hilfesuchend schaue ich mich nach Adrian um, der mich mit den Worten »Warte hier« hat stehen lassen und irgendwohin verschwunden ist. Ich knete nervös meine Finger und bete, dass er so schnell wie möglich zurückkommt, bevor diese misstrauische Verkäuferin mich des Hauses verweist. Du liebe Zeit, er hätte mir vorher sagen können, wo wir hingehen! Meine Haare sind zu einem nachlässigen Pferdeschwanz zusammengebunden, ich trage Sneakers und Socken! Schlimmer wäre bloß mein Pyjama oder Flipflops gewesen. Ich fühle mich gedemütigt, und das war schon zu dem Zeitpunkt so, als wir in den von ihm bestellten Wagen des Hotels stiegen.
Endlich höre ich seine Stimme, die mich seltsamerweise sofort beruhigt. Er geht mit sicheren, langen Schritten, aufrecht und stolz, und mein Herz macht einen Hüpfer, als ich ihn entdecke. Ihm folgt eine dünne, blasse Blondine in einem roten Kleid, das gar nicht zu ihrer Hautfarbe passt. In den Händen trägt sie einen Notizblock und einen Bleistift, und als sie sieht, dass Adrian auf mich zugeht, erstarrt ihr Gesicht kurzfristig zu einer Maske. Sekunden später fängt sie sich und schenkt mir ein entsetzlich falsches Lächeln, das ich zähneknirschend erwidere.
»Das ist die Dame, um die es geht. Wir benötigen ein paar alltagstaugliche Kleider, Unterwäsche, Schuhe, Strümpfe, und ein weißes Abendkleid.«
Ein weißes Abendkleid? Im Leben nicht!
»Entschuldige bitte, aber in Weiß sehe ich aus wie ...«
Er ignoriert meinen Einwand, ohne die Augen von mir zu nehmen, und spricht einfach weiter. »Ich erwarte, dass die Sachen umgehend geändert werden, damit wir sie gleich mitnehmen können. Das ist doch wohl möglich?«
»Ja, natürlich, Mr Moore.« Die Blondine sieht noch verwirrter aus als ich, was mich innerlich grinsen lässt. Der Blick, den sie mir zuwirft scheint zu fragen, welche Drogen ich dem Mann verabreicht habe, dass er sich mit einer wie mir abgibt. »Wenn Sie mir dann bitte folgen möchten ...?« Sie winkt mir und geht auf eine Reihe von Umkleidekabinen zu, jede Einzelne größer als unser Bad in Newcastle und mit einem dunkelbraunen, dicken Vorhang versehen. Adrian setzt sich auf einen Ledersessel vor den Kabinen, legt einen Knöchel auf seinem Knie ab und lächelt erwartungsvoll.
»Du bist
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