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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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Gesichtsausdruck, seine ganze Haltung waren von Aufrichtigkeit und Wärme geprägt und – Himmel, was sah er gut aus! Ich fühlte meinBlut rascher durch meine Adern kreisen, fühlte Hitze in mir aufsteigen und tausend dunkle Schmetterlinge durch meinen Bauch flattern.
    »Wir haben uns doch vor kurzem kennengelernt, aber einfach nicht die Zeit gefunden, uns wirklich miteinander bekannt zu machen«, sagte er mit dem Anflug eines maliziösen Lächelns. Trotz der versteckten Andeutung spürte ich, dass er auf keinen Fall mehr DETAILS über unseren erotischen »Zusammenstoß« am Strand preisgeben würde.
    »Ich freue mich, dass uns der Zufall abermals zusammengeführt hat, und wir weiteres jetzt nachholen können. Vincent Delano ist mein Name.«
    »Sehr angenehm. Ich heiße Christine Danzer«, antwortete ich mechanisch.
    Als er mir die Hand gab und ich meine schmale Rechte in die seine legte, war es wie ein elektrischer Schlag. Das Kribbeln pflanzte sich unter meiner Haut fort und ließ erneut die dunklen Schmetterlinge auffliegen, glitzern und prickeln – tief in mir drin. Er musste es gespürt haben, denn erst nachdem ich mich wieder gefangen hatte, stellte mir Vincent die Dame aus dem Club vor. Diese hatte mich die ganze Zeit von oben bis unten leicht spöttisch gemustert.
Mich taxiert
, dachte ich. Sie reichte mir nicht die Hand, sondern nickte nur.
    »Mara Noire und ich kennen uns schon eine kleine Weile …«
    Als sie nun auf Französisch ein paar der üblichen Floskeln von sich gab, sie hoffe, dass ich hier einen schönen Aufenthalt hätte und so weiter, bemerkte ich in ihrer rauen Stimme einen fremdartigen Akzent, den ich nicht zuordnen konnte. Slawisch? Griechisch? Vergebens versuchte ich mich gegen den Sog zu wehren, in den ihr Ton und Vincents Ausstrahlung mich hineinzerrte.
    »Ich glaube, ich muss gehen«, sagte ich und fühlte mich gleichzeitig schrecklich dumm und unglaublich kraftlos. Als sei ich in den Bann einer sehr starken Anziehungskraft gekommen, die ich noch nicht ganz ausloten oder für mich nutzen konnte. »Ich habe noch viel zu erledigen …«
    »Nein, nein, das müssen wir feiern«, erklärte Vincent sehr bestimmt. »Ihre Erledigungen können garantiert ein wenig warten«, meinte er und strahlte mich an. Mein ohnehin schwacher Widerstand bröckelte unter seinem Blick.
    »Mara, Champagner?« Vincents Hand, die meinen Arm umschloss,um mich zu einer Sitznische zu führen, fühlte sich seltsam richtig an, angenehm. So angenehm, dass es mich nicht einmal störte, dass er Madame Noire ebenfalls einlud. Seine Wärme ging auf mich über, kribbelte über meine Haut und ließ mich jeden Argwohn vergessen. Ohh! Ich musste wirklich aufpassen, dass mein Gehirn nicht zu Pudding wurde. Außerdem war Mara ja genau die Person, zu der ich Kontakt haben wollte, Vincent eigentlich nebensächlich.
    In der Nische gelang es mir nur mit Mühe, den Blick von Vincent abzuwenden und erst einmal auf Mara Noire zu richten. Ihre Finger mit den purpurgolden lackierten langen Nägeln schlossen sich um die Sektflöte, als der Champagner gebracht wurde. Nur an den Händen konnte man ihr Alter sehen. Ungefähr zumindest – sie mochte Anfang, vielleicht sogar Mitte 50 sein. Entgegen meines ersten Eindruckes – als sie mich mit leisem Spott taxiert hatte – war die dunkelhaarige Frau sehr freundlich, entgegenkommend und fast herzlich. Sowohl sie als auch Vincent plauderten so charmant, einnehmend und beschwingt mit mir, dass ich mich mehr und mehr entspannte.
    Und das, obwohl eine winzige Stimme in meinem Inneren immer wieder probierte, meine Aufmerksamkeit zu erregen und mich veranlassen wollte, auf der Hut zu sein. Schließlich war zumindest Vincent zum Mordzeitpunkt in den Dünen gewesen.
In der Nähe
, flüsterte mein Verstand, sorgte aber dafür, dass ich mein Lächeln beibehielt und das Gespräch nicht zum Stocken brachte. Im Gegenteil. Ich erzählte von meiner Arbeit als Übersetzerin wissenschaftlicher Texte und freute mich über das Interesse der Beiden. Als Mara Noire meinte, im Nebenjob würde ich doch gewiss modeln, errötete ich, widersinnigerweise geschmeichelt. Doch ich musste verneinen. Woraufhin die schwarzhaarige Frau ungläubig die Brauen hochzog und den Kopf schüttelte.
    »Wie viele Sprachen beherrschen Sie denn?«, fragte Vincent mit lebhaftem Interesse.
    »Vier«, antwortete ich. »Deutsch, Französisch, Niederländisch und Englisch.« Ich sah ihn einen Moment zu lange an, fühlte mich von seinem

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