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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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verriet. »Ich lag falsch … Es sieht phantastisch aus und ist eindeutig Claires Handschrift, ich erkenne das Muster.«Er näherte sich mir und streckte verlangend die Hand aus. Um das Muster zu berühren.
    Sogleich war Mara Noire zur Stelle und versetzte ihm einen spielerischen Klaps auf die Finger. Offenbar hatte auch sie seine ursprüngliche Absicht erkannt. »So nicht, mein Bester! Du darfst sie anschauen, mehr aber keinesfalls. Jedenfalls vorerst nicht …«
    Bei diesen besitzergreifenden Worten lief ein süßer Schauder über meinen Rücken. Gleichzeitig regte sich in mir rebellischer Protest. Es war doch wohl nicht etwa geplant, mich wie ein Geschenk von einem zum anderen zu reichen, womöglich noch Frauen und Männern gleichermaßen …?
    Trotz dieser Gedanken richtete ich mich wieder auf. Mein Stretchkleid zurechtziehend, wusste ich, dass meine Wangen nach wie vor in Flammen standen. Aber es half alles nichts: Insgeheim erregte mich selbst diese Vorstellung. Allerdings, stellte ich bei fest, nur, solange auch Vincent darin eine Rolle spielte. Sei es, dass er zuschaute oder dass er mich einem Mann zuführte – oder einer Frau – den oder die ich dann auf sein Geheiß hin befriedigen musste.
    Ich hatte keine Ahnung, ob ich diese lebhaften Tagträume auch wirklich erleben, mein Kopfkino in Realität umsetzen wollte. Aber leugnen konnte ich sie nicht.
    »Es steht dir gut, wenn du rot wirst«, raunte Claire mir zu, indem sie mich am Arm nahm und wieder in die relative Abgeschiedenheit der Nische zurückzog. »Ich dagegen sehe dann aus wie eine Tomate.« Sie kicherte. »Geil gemacht mit Gunter! Wobei, so übel ist er gar nicht. Für so nen alten Sack. Vielleicht probierst du ihn mal aus, er hat einiges drauf …«
    Ich schluckte leicht, zog es aber vor, ihr weder zu sagen, dass Gunter es genau darauf angelegt hatte, auf meine Aufmerksamkeit, noch dass mich der Gedanke an ihn und die anderen verunsicherte.
    »Verstehe«, sagte Claire, indem sie aufmerksam in mein Gesicht schaute, »das geht dir alles ein bisschen zu schnell?« Sie lachte und strich mir vertraulich über den Rücken. »Lass dir alle Zeit die du brauchst. Du wirst unsere Regeln und Strukturen schnell durchschauen. Und großen Erfolg haben – bei beiden Geschlechtern.« Sie lachte mich an. »Keine Sorge, ich bin nicht eifersüchtig und auch nicht neidisch.«
    Ich senkte leicht verlegen den Kopf. Offensichtlich war ich wirklichleicht zu durchschauen. Als ich wieder aufschaute, zwinkerte Claire mir zu und hob abermals ihr Glas. Mara Noire unterhielt sich noch mit Gunter.
    »Claire, darf ich dich was fragen?«
    »Natürlich, nur los.«
    »Du spielst sozusagen auf beiden Seiten, oder?«
    »Ja, wobei ich nicht die klassische Switcherin bin. Ich bin, wie du sicher schon vermutet hast, persönliche Zofe und Sklavin von Lady Mara – daneben genieße ich es aber auch sehr, Neulinge wie dich hart anzupacken oder irgendjemanden, egal ob Mann oder Frau, auf Verlangen meiner Herrin auszupeitschen, die betreffende Person lustvoll zu quälen, sie zum Höhepunkt zu bringen …«
    Ich atmete tief durch, rief mir mein Initationserlebnis in farbigen, plastischen Bildern ins Gedächtnis zurück und sagte scheu: »Das hast du bei mir fast geschafft.« Wobei das für mich nicht das Wichtigste war, dachte ich, behielt diesen Gedanken aber für mich. Er gehörte nur mir allein.
    Sie lächelte verklärt. »Ja, ich weiß. Und ich habe dich wirklich schön gezeichnet. Unser kleines Intermezzo hat mir gut gefallen und mich heiß gemacht …«
    »Dabei hatte ich zuvor noch nie was mit einer Frau«, murmelte ich.
    Die rotlockige Polizistin lachte schallend auf, so dass sich mehrere Köpfe zu uns herumdrehten.
    »Wie süß! Ja, das bist du wirklich, bezaubernd süß, naiv, und einfach klasse«, gluckste sie. Ihr Lachen verebbte und dann näherte sich ihr Gesicht dem meinen. »Wenn ich dich auf den Geschmack gebracht habe, umso besser. Möglicherweise reifst du zu einer Frucht heran, die es wert ist, dass meine Herrin und ich sie uns teilen …«
    Meine Wangen erglühten abermals.
    Da wechselte oder eher – modifizierte Claire das Thema, indem sie leichthin meinte: »Aber ich denke, es ist an der Zeit, dass ich dir ein wenig erkläre, wie es bei uns zugeht. Du hast vielleicht vermutet, dass wir ein ganz normaler«, sie kicherte, »BDSM-Club sind?« Unter hochgezogenen Augenbrauen sah sie mich an.
    »Ich habe eigentlich gar nichts vermutet«, sagte ich leise. »Jedenfalls nicht

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