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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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führte mich durch den ausgedehnten Raumkreis. Claire ging an meiner anderen Seite, einen Schritt hinter uns. Ganz bescheiden,fast demütig kam sie mir vor. Wieder vernahm ich anerkennendes Gemurmel ringsum, beifällige Bemerkungen, die allesamt auf mich gemünzt waren. Die Schatten der geschickt platzierten Beleuchtung ließen die Gesichtszüge der meisten Gäste im Dunkeln, ohne sie selbst ganz zu verbergen. Das verstärkte noch die geheimnisvolle Aura, in die der gesamte Raum getaucht war. Ich fühlte mich beinahe wie eine vorgeführte Prinzessin.
    Es fiel mir gar nicht leicht, einen klaren Kopf zu behalten, dabei hatte ich noch keinen Tropfen Alkohol getrunken … leicht benebelt nahm ich am Rande wahr, dass einige der Möbel irgendwie … ungewöhnlich wirkten, ein wenig bizarr. Aber man konnte nicht sofort erkennen, was hinter ihnen steckte und welchem Zweck sie dienten – dienen konnten.
    Mara Noire führte mich geradewegs zu einer Empore, auf der es gleich zwei intime Nischen gab. Wir setzen uns hin und Claire, die mich vor wenigen Stunden dominant ausgepeitscht und gestreichelt hatte, servierte uns in devoter Haltung Champagner. Sie trug eine schwarze Dienstmädchenuniform mit einem sehr kurzen Rock und schwarzen Strümpfen.
    Diesen Kontrast genoss ich sehr, ich fand das seltsam erregend – und Claire offenbar auch, denn sie nutzte einen Moment, in dem Mara Noire nicht hinschaute, um mir versteckt zuzugrinsen.
    »Meine Liebe, Alain hat vollkommen recht. Ich bin sehr froh, dass du gekommen bist, Christine …« Sanft, fast zärtlich sprach Mara meinen Namen aus und hob ihr Glas, um mit mir anzustoßen.
    »Es macht mich ein bisschen verlegen, dass mich alle so anschauen«, gestand ich.
    »Wieso? Du bist sehr hübsch, hast einen anmutigen schlanken Körper, und wir sind stolz, dass du dich entschieden hast, unserer kleinen Gemeinschaft beizutreten. Freude, Spaß und Sinnlichkeit sind unsere Ziele, unser Lebenselixier. Du passt ausgezeichnet zu uns …«
    »Ich glaube das nicht!« Ein leicht angetrunkener älterer Herr, korpulent aber nicht unattraktiv, mit etwas verrutschter anthrazitfarbener Lederkrawatte, hatte die Empore erreicht und laut genug gesprochen, um das allgemeine Gemurmel zu übertönen.
    Mara erhob sich blitzartig aus unserem kleinen Tête-à-Tête und glich einem zustechenden Skorpion.
    »WAS glaubst du nicht, teuerster Gunter?«, flötete sie, liebenswürdig,doch mit stählernem Unterton. Ihre ganze Gestik ließ lauernde Wachsamkeit erahnen.
    »Dass diese … diese Mademoiselle Danzer unsere Aufnahmeprüfung bestanden hat! Niemals! Das sieht doch jeder!«, behauptete der Mann namens Gunter. Sein Französisch klang nicht nur wegen des Alkohols ein wenig schwerfällig. Offenbar ein Flame. »Sie ist Ihr Günstling, Sie haben sie einfach ohne Probe eingeschmuggelt.«
    »Eine äußerst unangebrachte, verleumderische Unterstellung, Gunter.« Mara Noires Stimme klang jetzt eisenhart.
    »Ich glaube nur, was ich sehe, und einen Beweis dafür, dass Sie oder Claire diesem MÄDCHEN«, er betonte das Wort verächtlich, »unser Erkennungszeichen nicht einfach so um den hübschen Hals gelegt haben, besitzen Sie nicht!«
    Adrenalin strömte durch meine Adern. Ich war STOLZ darauf, die Spuren meiner gelungenen Initiationsprobe zu tragen, und das würde ich verdammt noch mal auf der Stelle … An diesem Punkt meiner vor Zorn rot glühenden Gedanken hielt es mich nicht mehr in meiner Nische auf dem Samtsofa, sondern ich sprang heraus und baute mich wenige Schritt vor dem Korpulenten auf.
    »Und ob es einen Beweis gibt!«, blitzte ich ihn an. Ohne seine Entgegnung abzuwarten, drehte ich mich temperamentvoll um, zog mein schwarzes Kleidchen hoch und streckte meinen wohlgerundeten Hintern raus. Ich trug nur einen winzigen Stringtanga, der nichts verbarg.
    Bewunderndes »Aaaah!« und »Oooh!« klangen aus den Schatten – und ein Applaus, der nun noch begeisterter ausfiel als zuvor.
    Auch Gunter sah gierig auf meinen von Striemen gezeichneten Po, wurde aber in seiner Betrachtung gestört.
    »Und, Gunter?« Obwohl Maras scharfe Worte ihm galten, war ich es, die sie stolz betrachtete. »Nimmst du die Anklage zurück und entschuldigst dich?«
    Der Korpulente senkte den Kopf und schien zusätzlich noch mehrere Zentimeter zu schrumpfen »Selbstverständlich, ich war im Irrtum, bitte verzeiht. Du auch, Mädchen … ich meine, Mademoiselle Danzer.« Seine Stimme klang unsicher, doch in seinen Augen funkelte etwas, das ihn

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