Fessle mich!
Gleichzeitig klammerte er sich Halt suchend an seinem halb leeren Glas fest. Langsam, aber unerbittlich wanderte Macys Fuß vor und zurück, hin und her, und Leo konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken.
Auch Eric war mutiger geworden. Er hatte alles Salz von Chloes Schlüsselbein geleckt und war dabei, nicht ganz unbeabsichtigt, ein Stück vom rechten Weg abgekommen. Nach einem scharfen Tadel und einem Klaps begab er sich folgsam wieder auf den richtigen Kurs, der ihn unweigerlich tiefer in Chloes Dekolleté führte.
Macys Kurs bedurfte keiner Korrektur. Nun hatte sich auch ihr zweiter Fuß einen Weg in Leos Hosenbein gebahnt. Ihre Sohlen fühlten sich glatt und erfrischend kühl gegen Leos raue und erhitzte Haut an und er spürte, wie sich alle seine Sinne auf die Stelle konzentrierten, an der Macy ihn berührte. Es war beinahe lächerlich, wie schnell es dieser Frau – ach was, diesem Kobold in Menschengestalt – gelang, ihn in höchste Erregung zu versetzen! Und auf so einfache Weise! Was eine andere Frau mit den herkömmlichen Mitteln der Verführung nach Stunden erreicht hätte, brachte Macy in wenigen Minuten zu Wege. Sie war frech, abenteuerlustig und absolut nicht schüchtern, wenn es darum ging, ihren Kopf durchzusetzen. Das war so typisch für sie – und genau das schätzte Leo an ihr.
Er gab sich einen Ruck. Zeit, die Partie mitzubestimmen, ermahnte er sich. Bisher hatte er sie gewähren lassen, aber jetzt war er an der Reihe. Ihr klammheimlicher Flirt unter der Tischplatte war dabei ein vielversprechender Anfang. Zum gleichen Zeitpunkt als Erics Kopf in Chloes tiefem Ausschnitt verschwand, hatten Macys Füße nämlich genau den richtigen Punkt zwischen Leos Schenkeln erreicht.
Mit einem triumphierenden Lächeln tauchte Eric wieder auf. Er kippte den Tequila hinunter und senkte dann den Mund auf Chloes Lippen, um die Limone auszusaugen. Eric wäre allerdings nicht Eric, wenn er es dabei belassen hätte. Kaum hatte er den letzten Tropfen aus der Frucht gequetscht, ließ er sie fallen und presste seine Lippen stürmisch auf Chloes Mund. Das Publikum raste.
In diesem Augenblick sah Macy in Leos Augen.
9. KAPITEL
Vor sechsunddreißig Stunden hatten sie sich geliebt. Jetzt saßen sie einander gegenüber und Leo beobachtete, wie Macy einen Happen gebratenen Reis auf zwei Stäbchen zum Mund führte. Er musste mit ansehen, wie ihre spitze rosa Zunge zwischen ihren Lippen hervorschoss, sich genüsslich wölbte und den Bissen in Empfang nahm und wie sich die vollen Lippen um die Essstäbchen schlossen. Und bei alledem fühlte Leo sich mit erschreckender Deutlichkeit an die Szenen erinnert, die sich vor eben jenen sechsunddreißig Stunden zugetragen hatten.
Aber Macy war noch nicht fertig. Als Nächstes griff sie nach einem Schweinerippchen. Sie knabberte und nagte daran, bis nur noch der blanke Knochen übrig war. Dann leckte sie sich genießerisch die Soße von Lippen und Fingern. Anschließend fischte sie eine Riesengarnele von einer Platte auf dem Tisch, hob sie mit spitzen Fingern hoch, bog den Kopf in den Nacken und schloss die Lippen gierig um das saftige Fleisch. Leo konnte den Blick nicht von ihr lösen. Sein Herz pochte und er fühlte sich ein wenig benebelt. Während Macy scheinbar ungerührt aß, massierten ihre Fußsohlen unter dem Tisch ununterbrochen die pulsierende Schwellung zwischen Leos Schenkeln.
Gerade öffnete sie den Mund ganz weit und schluckte die fleischige Garnele auf einmal hinunter. Der Anblick war mehr, als Leo ertragen konnte. Mit seiner Beherrschung war es endgültig vorbei. Er hatte sich eben noch so weit im Griff, dass er darauf verzichtete, den Tisch umzuwerfen und sich auf Macy zu stürzen. Stattdessen griff er über die Tischplatte, wobei er beinahe alles Geschirr heruntergefegt hätte, packte Macy bei der Hand, riss sie vom Stuhl und führte sie in eine ruhige Ecke der improvisierten Tanzfläche. Sie leistete keinerlei Widerstand.
Leos Timing war perfekt. Sydney war in eine Unterhaltung mit Ray vertieft, die übrigen Gäste tanzten oder beschäftigten sich anderweitig mit ihren Partnern. Niemand hatte Macys kleines Kunststück und seine Auswirkungen auf Leo bemerkt. Damit das auch so blieb, führte Leo sie so, dass er ständig mit dem Rücken zu den anderen Paaren tanzte, und zog Macy ganz eng an sich. Ihre Körper schmiegten sich aneinander, als wären sie füreinander geschaffen. Maßgeschneidert, dachte Leo und erschrak über die eigenen Gedanken. So weit
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