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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Papierkram erledigen, außerdem hat das Indian Rock PD Kringle überprüft. Und Rodney geht es gut, schließlich erstatten Meg und Brad jeden Tag Bericht. Nicht zu vergessen, dass wir in den letzten drei Tagen unseren Rentierkumpel zweimal besucht haben.“
    Offenbar wollte Ginger unbedingt hilfsbereit sein – oder sich einfach nur einmischen. „Wie geht’s deiner Mutter?“
    „Ich will nicht über meine Mutter reden.“
    „Aha, Verdrängung “, hielt Ginger ihr vor. „Früher oder später wirst du dich mit ihr treffen müssen, allein schon, um das Kapitel abzuschließen.“
    „Du musst wirklich damit aufhören, dir diese Pseudo-Therapeuten im Fernsehen anzuschauen, wenn ich nicht zu Hause bin“, gab Olivia zurück. „Außerdem ist meine liebe Rabenmutter momentan im Kittchen.“
    „Ist sie nicht. Brad hat ihr einen Anwalt besorgt und veranlasst, dass sie in eine noble Therapieeinrichtung nach Flagstaff verlegt wird.“
    Fast hätte Olivia die einzige rote Ampel in Stone Creek überfahren. „Woher weißt du das?“
    „Rodney hat es mir bei unserem letzten Besuch erzählt. Er hat Brad und Meg gehört, wie sie sich in der Scheune unterhalten haben.“
    „Und dir fällt jetzt erst ein, mir davon zu erzählen?“
    „Ich wusste, du würdest das nicht gern hören. Außerdem kommt ja noch dazu, dass du in Tanner verliebt bist.“
    Olivia griff nach ihrem Handy und drückte die Kurzwahltaste für die Nummer ihres hinterhältigen Bruders, der den harten Kerl spielte und sich weigerte, in Tennessee die Kaution für ihre Mom zu bezahlen. Er hatte keinem von ihnen auch nur ein Wort davon gesagt, dass er Delia nach Arizona bringen wollte. Wenn die Zwillinge davon gewusst hätten, wäre Olivia längst von ihnen darauf angesprochen worden.
    „Ist Mom in einer Klinik in Flagstaff?“, fragte sie, kaum dass Brad sich gemeldet hatte.
    „Woher weißt du das?“, fragte er verwundert und zugleich schuldbewusst.
    „Das ist unwichtig. Es reicht, dass ich es weiß.“
    Brad seufzte schwer. „Okay, ja. Mom ist in Flagstaff. Ich wollte es dir und den Zwillingen nach Weihnachten sagen.“
    „Wieso der plötzliche Sinneswandel?“, herrschte Olivia ihn an, weil sie sich über diese Tatsache ärgerte, aber auch darüber, dass Ginger recht hatte. Wenn sie das Kapitel abschließen wollte, musste sie ihre Mutter besuchen. Nach dem zu urteilen, was Ashley bei einem solchen Besuch erlebt hatte, war das ungefähr so angenehm, wie zu einem ausgehungerten Grizzlybären in den Käfig gesperrt zu werden.
    „Sie ist unsere Mutter“, erklärte Brad nach langem Schweigen. „Ich wollte mich von ihr abwenden, so wie sie es mit uns gemacht hat, aber letztlich konnte ich das nicht.“
    Olivias Augen brannten, und sie war froh, dass sie auf den Parkplatz der Klinik einbiegen konnte, weil die Tränen ihr fast die Sicht nahmen. „Ich weiß, was du getan hast, ist richtig“, sagtesie, während Ginger mitfühlend ihre Schulter anstieß. „Aber ich werde mich erst mal an den Gedanken gewöhnen müssen, dass Mom nach so vielen Jahren auf einmal praktisch um die Ecke lebt.“
    „Mir geht’s nicht anders“, erklärte Brad. „Es ist eine langfristige Sache, Liv. Die Prognosen für ihre Genesung sehen nicht gut aus.“
    Olivia saß reglos in ihrem Wagen, der nun auf ihrem Stammplatz vor der Klinik stand. Das Handy hielt sie so verkrampft fest, dass ihr die Finger wehtaten. „Soll das heißen, sie muss sterben?“
    „Wir müssen alle irgendwann sterben“, antwortete er. „Was ich sagen will: Der Begriff Therapieeinrichtung ist nur eine hochtrabende Bezeichnung, hinter der sich die beste geschlossene Anstalt verbirgt, die es gibt. Sie könnte hundert Jahre oder älter werden, aber wahrscheinlich wird sie Palm Haven niemals verlassen.“
    „Heißt das, sie ist verrückt?“
    „Das heißt, sie hat sich um ihren Verstand gesoffen und gekokst, Letzteres natürlich nur, wenn sie genug Geld zusammengekratzt hatte. Und das heißt nichts anderes, als dass sie tatsächlich verrückt ist.“
    „Mein Gott!“
    „Sie stellen sie neu auf ihre Medikamente ein, und sie wird jetzt wieder regelmäßig essen. So schnell habe ich nicht vor, sie zu besuchen. Für Mac ist das das erste Weihnachtsfest, und ich habe vor, mir das durch nichts vermiesen zu lassen.“
    Becky vom Empfang stand am Seiteneingang der Klinik und winkte sie zu sich.
    „Ich muss jetzt Schluss machen“, sagte Olivia und zeigte Becky mit einem Nicken an, dass sie auf dem Weg war.

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