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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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wohnen.“
    „Ich wünschte, alle Weihnachtsbäume müsste man im Topf kaufen, damit man sie anschließend irgendwo einpflanzen kann“, erklärte die Kleine. „Dann müssten sie nicht sterben.“
    „Das würde ich mir auch wünschen.“
    „Meinst du, Bäume haben Gefühle?“, fragte sie plötzlich.
    Ginger hatte sich weit genug zur Seite bewegt, dass Olivia im Rückspiegel etwas sehen konnte. Sie entdeckte Tanner, wie der das erste Pferd über die Rampe aus dem Anhänger und hinüber zur renovierten Scheune führte.
    „Ich weiß nicht“, antwortete sie mit einiger Verspätung. „Aber auf jeden Fall sind es Lebewesen, und sie verdienen es, gut behandelt zu werden.“
    Zum Glück schlug die Unterhaltung daraufhin eine andere Richtung ein, auch wenn das Thema Baum nicht ganz aus Olivias Kopf verschwinden wollte. Von Bäumen kam sie auf Weihnachtsbäume, das brachte sie zu Kris Kringle mit seinem Verkaufsstand auf dem Supermarktparkplatz, und dann war sie bei Rodney angekommen, der es sich in Brads Scheune auf der Stone Creek Ranch gut gehen ließ. Die ganze Zeit über dachte sie nicht an Tanner. Jedenfalls so gut wie gar nicht.
    „Tante Tessa ist hübsch, findest du nicht auch?“, fragte Sophie auf einmal, während links und rechts am Straßenrand windschiefe Bäume vorbeihuschten.
    „Da hast du völlig recht“, stimmte Olivia ihr zu und kam sich wegen ihrer Kleidung und ihrer Frisur mit einem Mal fehl am Platz vor. Tessas lockiges Haar, das fast genauso dunkel warwie Tanners, hatte im Wind geflattert und sich um ihre Schultern gelegt. „Aber ich kann mich nicht daran erinnern, sie mal im Fernsehen gesehen zu haben.“
    „Wir haben dir für Weihnachten die erste Staffel von California Women auf DVD besorgt“, verriet Sophie. In ihren Augen war ein schelmisches Funkeln zu sehen. „Es soll aber eine Überraschung sein.“
    Sophie und Tanner hatten ein Weihnachtsgeschenk für sie gekauft? Lieber Himmel, was sollte sie ihnen denn im Gegenzug schenken? Sie hatte bislang ja noch nicht mal was für Mac eingekauft, von Brad, Meg, Ashley und Melissa ganz zu schweigen. Und dann waren da noch die Angestellten und die anderen Tierärzte in der Klinik.
    „Ist aber nichts Großes“, versicherte Sophie ihr, da sie offenbar Olivias Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte.
    Vielleicht Früchtekuchen? überlegte Olivia ratlos. Vielleicht die Sorte, die in einer schönen, farbenfrohen Blechdose angeboten wurde, mit einem Haltbarkeitsdatum jenseits der Apokalypse? Wer ihn nicht essen wollte, konnte ihn immer noch als Türstopper benutzen.
    „Warum guckst du so ernst?“, wollte Sophie wissen.
    „Ich überlege nur was“, gab sie zurück, während sie den Stadtrand erreichten. Im Baumarkt gab es diesen Früchtekuchen, sie hatte das Display gesehen, als sie auf der Suche nach dem Baumschmuck für Charlie Brown gewesen war. Aber welcher Trottel würde schon in einem Baumarkt Backwaren kaufen?
    Das war ein Job für Super-Ashley, die Frau mit dem Nudelholz in der Hand und mit dem mit Mehl gesprenkelten Haar. Olivia würde sie in der Mittagspause besuchen, um sich zum einen bei ihr ein Kleid für den Tanz auszuleihen, damit sie sich die Peinlichkeit ersparen konnte, später ihren Nichten und Neffen erzählen zu müssen, dass sie das Kleid nur ein einziges Mal getragen hatte. Zum anderen würde sie ihre Schwester überreden, sich etwas Beeindruckendes auszudenken, damit Olivia sich für das Geschenk der Quinns revanchieren konnte.
    „Das ist cool“, rief Sophie, als Olivia einige Minuten später vor der Stone Creek Middle School anhielt. „Das ist fast so, als hätte ich eine Mom.“
    Nachdem sie diese Bemerkung regelrecht in den Raum gestellt hatte, verabschiedete sie sich noch rasch von Ginger, dann stieg sie aus und tauchte inmitten der anderen Kinder unter, die sich auf dem Rasen tummelten.
    Mit zitternden Fingern hielt Olivia das Lenkrad umschlossen, während sie sich ihren Weg durch das Chaos aus ankommenden und abfahrenden Wagen bahnte.
    „Wir haben noch eine halbe Stunde, bevor du in der Klinik sein musst “, sagte Ginger und strich mit ihrem buschigen Schwanz an Olivias Gesicht entlang, während sie nach vorn auf den Beifahrersitz zurückkehrte. „Lass uns zum Weihnachtsbaumstand fahren und mit Kris Kringle reden. Wir müssen wissen, ob mit ihm alles in Ordnung ist, bevor du ihm Rodney zurückgibst.“
    „Kommt nicht infrage“, entgegnete Olivia entschieden. „Ich muss vor der Sprechstunde noch einen Stapel

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