Fettnaepfchenfuehrer Frankreich
Desserts.
Was können Sie besser machen?
Wer in Paris essen geht, sollte sich vorher mit ein paar einfachen Grundregeln vertraut machen. Angefangen bei durchaus eleganter Kleidung bis hin zum angemessenen Trinkgeld gibt es für alles Tipps und Tricks, die den Abend zu dem machen, was er werden soll: ein entspannter Genuss.
Die Fischers haben sich tapfer geschlagen und sind trotzdem in alle Fettnäpfchen getreten, in die man in dieser Situation treten kann. Was fehlte, war eine gewisse, fast spielerische Höflichkeit, die das Hin und Her zwischen Gast und Kellner zu einem äußerst angenehmen Miteinander hätte werden lassen können. Und die die Franzosen bis zur Perfektion beherrschen. Dazu aber waren die Fischers erstens physisch nicht mehr in der Lage und zweitens sprachlich nicht ausreichend qualifiziert. Selbst Paula konnte nach ein paar Wochen Frankreich noch nicht wissen, dass eine terrine keine Suppe, sondern eine Pastete ist. Dazu muss man mehrfach in Restaurants gewesen sein und die entsprechenden Vokabeln gelernt haben. Mit anderen Worten: Der nicht Französisch sprechende Tourist wird in Pariser Restaurants seine Schwierigkeiten haben.
In diesem Fall hätte Manni trotz aller Erschöpfung und Ungeduld höflich und auf Englisch nach einer Erklärung der einzelnen Gerichte fragen können. Sicher wäre der Kellner zu einer knappen Antwort bereit gewesen. Manni aber war zu stolz und zu hungrig, um sich auf längere Auseinandersetzungen mit dem Kellner einzulassen. Die Enttäuschung für die Damen war dann zwar groß, aber die Entschädigung durch eine crème brûlée umso schöner. Fand jedenfalls Familienhäuptling Manni.
Kleiner Restaurantknigge
Zunächst einmal: In Frankreich werden Sie platziert. Suchen Sie also immer zuerst nach dem zuständigen Keller und lassen Sie sich von ihm an Ihren Platz führen. Sobald Sie aus dem Menü etwas ausgesucht haben, rufen Sie den Kellner. Aber Vorsicht: Auf keinen Fall sollten Sie dies mit einem unpersönlichen Allô! oder dem altmodischen Garçon! tun, so wie es Manni selbstsicher tat. Das erste benutzt man am Telefon und das zweite ist inzwischen diskriminierend, da heutzutage viele Bedienungen weiblich sind. Am besten Sie machen mit einem Excusez-moi oder einem S’il vous plaît auf sich aufmerksam.
Lassen Sie sich vom Kellner oder von der Kellnerin beraten , welchen Wein Sie zu welchem Gericht am besten nehmen sollten. Das schafft nicht nur eine gute zwischenmenschliche Basis, sondern ist in der Tat eine sinnvolle Empfehlung. Falls Sie während des Essens Wünsche haben, verständigen Sie sich mit Ihrem Kellner über Blickkontakt oder Handzeichen. Vermeiden Sie ein In-den-Raum-hinein-Rufen tunlichst. In französischen Restaurants herrscht eine entspannte und sinnliche Stimmung, die nicht unnötig gestört werden sollte. Das Gleiche gilt für den Akt des Bezahlens. Rufen Sie Ihre Bedienung auf keinen Fall mit einem banalen Payer! (Bezahlen!) oder weitaus schlimmer mit J’aime payer! (Ich liebe das Bezahlen!) herbei. Entscheiden Sie sich für die simpelste, aber eleganteste und professionellste Variante: L’addition, s’il vous plaît (Die Rechnung, bitte). Damit beweisen Sie Stil und Höflichkeit.
Den Akt des Bezahlens übernimmt eine Person. Die Rechnung wird meist auf einem Tellerchen oder Plastiktablett gebracht, Sie legen den passenden Geldschein auf diesen Teller und warten, bis der Kellner ihn mitnimmt. Wenn er dann mit dem Wechselgeld zurückkommt, lassen Sie etwas für ihn da, üblich sind knapp zehn Prozent. Sie sollten auf keinen Fall anfangen, die Gesamtsumme kleinlich auseinanderzudividieren. Laden Sie ein oder lassen Sie sich einladen, aber seien Sie konsequent. Und falls es sich um eine größere Gruppe handelt, teilen Sie die Gesamtrechung einfach durch die Zahl der Anwesenden. Und auch hier gilt: Seien Sie großzügig! Sprechen Sie grundsätzlich weder mit dem Kellner noch mit anderem Servicepersonal über Geld. Das ist ein ausgesprochenes Tabu. Essengehen ist in Frankreich ein Luxus, den man rundum genießen möchte.
15. Noch schnell über die Ampel
Wie Manni zum Neandertaler wird
Das Kapitel Paris war für die Fischers nun fast abgeschlossen und MannisVorurteile den Franzosen gegenüber hatten sich wieder einmal bestätigt. Die Aussicht, endlich diesen Ameisenhaufen Paris hinter sich zu lassen und in der Bretagne frische Luft, Natur und Ruhe zu tanken, beflügelte ihn. Nur raus hier, war sein einziger Gedanke. Er verließ das Hotel
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