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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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hatten. »Ich hätte zwar gerne noch eine Führung gemacht ... Sie bieten dort auf dem Platz vor der Kirche stündlich Führungen in allen Sprachen an, aber ich dachte, das kann ich euch nicht antun«, sagte Eva belustigt. »Womit du ausnahmsweise mal recht hast«, war Mannis witzelnde Antwort. Auf ihrem Weg bergab liefen sie auf den früheren Stadtmauern entlang, und auch hier gab es zahlreiche Restaurants. »Wieso gibt es überall Crêpe?«, wollte Manni wissen. »Wegen Pfannkuchen muss man doch nicht gleich ein Restaurant aufmachen.« »Crêpes sind doch eine Spezialität der Bretagne, falls dir das noch nicht aufgefallen ist«, meinte seine Frau. »Es gibt übrigens auch salzige Crêpes.« Also ließen sie sich in einer Crêperie nieder, mit Blick aufs Meer.
    »Die sind ja verhältnismäßig billig«, freute sich Eva. »Na ja, man kann ja schließlich nicht zehn Euro für einen Pfannkuchen verlangen. Auch nicht hier«, warf Manni fachmännisch ein. »Vielleicht denken die, dass man mehrere isst«, gab Anton zu bedenken. »Papperlapapp! Ein Getränk und ein Pfannkuchen pro Person«, bestimmte Manni sofort. »Mann, bist du geizig«, warf Anton ihm vor. »Ich möchte bloß nicht, dass ihr hier in Frankreich zu dick werdet«, entgegnete Manni. »Ich sehe gar keine salzigen Crêpes auf der Karte«, sagte Eva. Paula musste das bestätigen. »Ich frage mal nach ... Vous n’avez pas de crêpes salées? « (Haben sie keine salzigen Crêpes?) » On a des crêpes au beurre salé « (Wir haben Crêpes mit salziger Butter), gab die Bedienung kurz zurück. »Es gibt welche mit salziger Butter«, übersetzte Paula. »Das klingt sehr fettig, ich nehme einen Salat«, sagte Eva. »Ich nehme einen mit Schokolade«, sagte Anton. »Ich finde das klingt sehr gut mit salziger Butter«, sagte Paula. »Na, wenn du meinst«, sagte Manni. »Ich will mich mal der Spezialistin anschließen.« Von einem Crêpe wurden sie tatsächlich nicht satt und die »dünnen Dinger«, wie Manni sie nannte, waren auch nicht so richtig sein Ding. »Ein süßer Teig mit salziger Butter. Und das als Mahlzeit! Das verkaufen die doch sicher nur den Touristen und essen selbst den Hummer.« Die Bedienung kam erneut. » L’addition, s’il vous plaît « (Die Rechnung, bitte), sagte Paula, ebenso kurz angebunden. » C’est tout? « (Ist das alles?), fragte die Bedienung nach. » Oui «, betonte Paula nachdrücklich. Ziemlich hungrig standen sie vom Tisch wieder auf und redeten sich ein, dass es eigentlich viel zu heiß sei, um noch einen Pfannkuchen zu essen. Als sie fast wieder am Stadttor angekommen waren, konnte Manni nicht mehr widerstehen und kaufte allen eine große Portion Pommes rot-weiß. Da weiß man, was man hat.
    Was ist diesmal schiefgelaufen?
    Die Fischers haben gut daran getan, diesen magischen Ort zu besichtigen. Der Klosterberg ist trotz seiner etwa 3,6 Millionen Touristen jährlich unbedingt eine Reise wert. Und wenn man sich hinaufgequält hat, sollte man unbedingt auch die Klosteranlage besichtigen. Sie ist berühmt für ihren schönen Kreuzgang; seine mit normannischer Ornamentik ausgestalteten Spitzbogenarkaden ruhen auf schlanken Säulen. Außerdem zu besichtigen lohnt sich La Merveille, ein Trakt mit gotischen Gebäuden, zu denen auch der eindrucksvolle Rittersaal des Ordens gehört. Wer Zeit hat, über Nacht zu bleiben, wird den Ort etwas ruhiger und mit weniger Touristen erleben. Die Touristen kommen allerdings das ganze Jahr über. Der Mont-Saint-Michel liegt in der gleichnamigen Bucht, die sich bei Ebbe vollkommen entleert – 14 Kilometer zieht sich das Wasser von der Küste zurück, nach sechs Stunden und 20 Minuten erobert sich die Flut »mit der Schnelligkeit eines Pferdes im Galopp« (Victor Hugo) das Land zurück. Durch die Straße, die direkt an den Berg heranführt, ist der natürliche Ablauf von Ebbe und Flut gestört, da das Wasser den Berg nicht mehr vollständig umspülen kann. Der Berg droht auf Dauer zu verlanden. Eine Renaturierung ist schon lange geplant – eine Stelzenbrücke soll dem Wasser die Möglichkeit geben, den Berg wieder ungehindert zu umspülen.
    In der Crêperie ist den Fischers ein markanter Fehler unterlaufen: Die salzigen Crêpes, für die die Bretagne so berühmt ist, heißen galettes . Sie werden aus blé noir (dunklem Mehl) hergestellt. Dieses dunkle Mehl hat nichts mit Vollkornmehl oder gar Schwarzbrot zu tun. Es ist Buchweizenmehl und wird zu einem salzigen Galette-Teig verarbeitet. Diese

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