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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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von Fred in Maries Straße einbog. Paula saß auf dem Beifahrersitz und schaute sich verträumt die nächtliche Stadt an, Marie war hinten schon fast eingeschlafen. » On se roule une pelle? « (wörtlich: Rollen wir eine Schaufel?), fragte Fred Paula plötzlich. Was das wieder bedeutete? Wahrscheinlich wollte er einen Joint bauen. Sollte sie das jetzt machen? » Pourquoi pas « (Warum nicht), sagte sie. »Aber ich habe das noch nicht so oft gemacht, ich kann’s nur versuchen.« Fred schaute sie glücklich an. Marie war plötzlich wieder hellwach. » Alors, bonne nuit « (Also, gute Nacht), sagte sie und sprang etwas überstürzt aus dem Auto. Paula war irritiert. » Alors, une autre fois « (Ein andermal), sagte Paula zu Fred und lief Marie hinterher: »Attends moi!« (Warte auf mich!) Fred war leicht vor den Kopf gestoßen – das hatte leider nicht geklappt.
    Was ist diesmal schiefgelaufen?
    Ein paar Ausdrücke hat Paula falsch interpretiert: Der verrückte Fred wollte nicht mit Paula einen Joint rauchen, wie sie vermutet hatte. Rouler une pelle ist eine Redewendung und heißt so viel wie »knutschen«: die Zungen rollen. Eigentlich ist das kein schöner Ausdruck, für uns klingt das vollkommen unromantisch. Der verrückte Fred hatte wohl seine Verliebtheit hinter einer pseudo-coolen Fassade zu verstecken gesucht. Paula hätte das trotzdem kapieren können, wenn sie nicht schon einen anderen Ausdruck falsch verstanden hätte: transport amoureux . Das heißt so viel wie »Liebesrausch«. Man kann sich im Französischen überallhin transportieren lassen – eben auch in das Land der Liebe. Hier hatte Fred seine Verzückung für Paula bereits klar und offen ausgesprochen, was an dem vielen Alkohol und den Joints liegen musste, denn normalerweise sind Franzosen nicht so direkt. Im Französischen kann man nicht nur Waren, sondern auch Menschen transportieren. Es gibt sogar einen transport poétique , was so viel bedeutet wie: Verzückung oder ein rauschhafter Zustand durch einen poetischen Text.

    Redewendungen oder »Das brennende Spültuch«
    filer à l’anglaise (wörtlich: sich auf Englisch empfehlen) – die Biege machen, ohne sich zu verabschieden
    il y a un cheveu (wörtlich: es gibt ein Haar) – die Sache hat einen Haken
    malheureux comme les pierres (wörtlich: unglücklich wie die Steine) – todunglücklich
    il pleut comme une vâche qui pisse (wörtlich: es regnet wie eine Kuh, die pisst) – es regnet in Strömen
    il y a du monde au balcon (wörtlich: da sind Leute auf dem Balkon) – sie hat Holz vor der Hütte
    Und wie sehr sich in Frankreich (fast) alles um das Thema Essen oder Kochen dreht, zeigen folgende Redewendungen:
    tomber dans les pommes (wörtlich: in die Äpfel fallen) – aus den Latschen kippen
    le panier à salade (wörtlich: der Salatkorb) – die grüne Minna: die Polizeiwanne/der Polizeibus
    on ne peut pas faire d’omelette sans casser des œufs (wörtlich: man kann kein Omelette machen, ohne Eier zu zerschlagen) – wo gehobelt wird, fallen Späne
    je suis chocolat (wörtlich: ich bin Schokolade) – ich bin angeschmiert
    laisser quelqu’un en carafe (wörtlich: jemanden in der Karaffe lassen) – jemanden im Stich lassen
    mettre les pieds dans le plat (wörtlich: die Füße in den Teller stellen) – ins Fettnäpfchen treten
    la moutarde lui monte au nez (wörtlich: der Senf steigt ihm in die Nase) – ihm platzt der Kragen
    il est soupe au lait (wörtlich: er ist Milchsuppe) – er geht gleich in die Luft
    le torchon brûle entre eux (wörtlich: das Spültuch brennt zwischen ihnen) – der Haussegen hängt schief.

26. AbenteuerSupermarkt
    Wie Katja Paula an der Kasse verteidigt
    » Paula, tu pourrais faire des courses aujourd’hui? « (Paula, könntest du heute einkaufen gehen?), fragte Claudine ihre Gasttochter, die noch verschlafen am Frühstückstisch saß, von dem wie immer längst alle aufgesprungen waren. Dass die keine Bauchschmerzen bekamen bei der Hektik, wunderte Paula sich. Heute hatte sie beschlossen, sich nicht anstecken zu lassen und den Tag ruhig anzugehen. Dann übernahm sie eben auch den Einkauf, was soll’s. » Okay, pas de problèmes « (Okay, kein Problem), schickte sie entspannt zurück. » Tu sais ce qu’il faut? « (Du weißt, was wir brauchen?), rief Claudine ein wenig in Eile. » Oui, oui! « Das konnte ja wohl nicht so schwer sein. Kurz darauf war Claudine irgendwohin verschwunden. Und Paula saß allein in der großen Küche und freute sich über

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