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Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt

Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt

Titel: Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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sein oder eine Sevillana , etwas Schwunghaftes, Rhythmisches. Auf jeden Fall etwas Fröhliches und Mitreißendes. Wenn Sie das schaffen und dazu ein paar wenige Quadratmeter Tanzfläche freischaufeln können, dann wird Ihre fiesta ein hundertprozentiger Erfolg werden: ¡Feliz fiesta!

    Wenn Sie ein Tango-Fan sind: Behalten Sie diese Vorliebe einfach für sich und leben Sie sie in anderem Rahmen aus. Melancholie und Schwermut sind nicht die passenden Hintergründe für eine fröhliche fiesta . Böse Zungen behaupten, dass es bei uns so viele Tangueros gibt, weil wir Deutschen von Haus aus zur Schwermut neigen. Wie dem auch sei. Wenn Sie unsicher sind, überlassen Sie einfach Ihren Gästen die Musikauswahl.

    Geburtstage werden in Spanien übrigens sehr oft nicht zu Hause, sondern in der Bar gefeiert. Das Geburtstagskind lädt die Gäste dann auf eine oder mehrere Runden Getränke und Tapas ein. Oder man trifft sich in der Diskothek. Dann bezahlt jeder seinen Eintritt selbst und das Geburtstagskind lädt zu den Getränken ein.

    Cava – spanischer Sekt nach Champagnermethode
    Hervorragenden einheimischen Sekt gab es in Spanien immer schon. Bis 1986 hieß er champán , also Champagner. Mit dem EU-Beitritt Spaniens war es damit vorbei. Seitdem heißt spanischer Sekt, der nach Champagnermethode gekeltert wird, cava [ ka wa] und kommt wie eh und je zum größten Teil aus Katalonien. Cava wird in unterirdischen Kellern gereift, weil kühle Temperaturen der Hefelagerung am besten zuträglich sind. Die Bezeichnung D.O. garantiert die Qualität des echten Cava und unterscheidet ihn von anderen Schaumweinen ( vinos espumosos ).
    Insgesamt 159 Gemeinden in Spanien sind für die Produktion von Cava zugelassen. Für ihn gelten vergleichbare Anforderungen wie für den französischen Champagner. Die minimale Lagerdauer auf der Hefe beträgt für alle Cavas neun Monate, für Cavas mit Jahrgangsangabe zwei Jahre, für Gran Reservas 30 Monate. Letztere erreichen das Preisniveau französischer Qualitätsmarken.
    Der Cava ist ein katalanischer Exportschlager. 96 % der Produktion kommt aus der Weinbauregion Penedès südlich von Barcelona. Man kann die großen Kellereien wie Freixenet [fresche net ] oder Codorníu [kodor niu ] bei Sant Sadurní d’Anoia auch besichtigen. Der auf Kreidefelsen gebaute Ort ist von unzähligen Reifekellern untergraben. Mehr als 200 Cava-Hersteller haben dort ihre Heimat. Kleine Bahnen transportieren die Trauben und Flaschen auf Schienen unter der Erde. Seit 1941 produziert Freixenet schon sein führendes Produkt, den Cava Carta Nevada , und seit 1974 den Cava Cordón Negro .
    Mit mehr als 200 Millionen Flaschen jährlich ist Spanien nach Frankreich der zweitwichtigste Exporteur für Qualitätsschaumwein weltweit. Die Geschmacksbezeichnungen des Cava beziehen sich auf den Zuckergehalt: brut – extra brut – brut natural hat wenig bis gar keinen Restzucker, schmeckt aber nicht sauer, sondern leicht und spritzig. Auch extra seco (katalanisch extra sec ) und seco ( sec ) sind trocken. Süßer schmeckt der halbtrockene Cava, semi seco ( semi sec ), oder dulce ( dolç ), süß.

13. Madrider Büroalltag
    oder: »Soll ich dir was mitbringen?«
    In Toms Madrider Softwarefirma ist das Betriebsklima gut, der Umgangston locker und freundschaftlich. Alle Kollegen duzen sich, sogar der Junior-Chef wird geduzt und mit Vornamen angesprochen. Nur der Senior – die Angestellten nennen ihn auch den patrón – wird mit usted (Sie) und don Alejandro angesprochen.
    Am Vormittag sieht Tom den Junior-Chef mit Loli Sánchez in der Kaffeeküche zusammenstehen. Der Chef hat sogar den Arm um Loli gelegt. Tom sagt nur schnell ¡hola! und verzieht sich dann schnell wieder.
    »Sag mal«, fragt er seine Kollegin Tere später, »hat der Chef was mit Loli?« »Ja, kann man so sagen«, gluckst Tere. Hm, denkt Tom. Das hätte es in seiner deutschen Firma so nicht gegeben. Da sind die Spanier also weniger diskret. Aber wieso findet Tere das eigentlich so amüsant? »Was ist daran eigentlich so furchtbar lustig?«, fragt er Tere. »Die beiden sind miteinander verheiratet«, prustet sie. Jetzt kommt Tom sich schon ein bisschen doof vor. »Warum heißt sie denn dann anders als er?«, will er wissen. Auf dem Schild am Empfang, wo Loli arbeitet, hat er gelesen: Lola Sánchez Olea. Sein Chef heißt aber Álex García González. Wie passt das zusammen? Tere klärt ihn auf, dass Männer wie Frauen in Spanien ihre beiden Nachnamen einfach

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