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Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt

Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt

Titel: Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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Katalanische wurde verboten, Orts- und Personennamen wurden hispanisiert.
    Seit 1978 sind nun alle Beschränkungen aufgehoben und die Regionalregierung tut alles, um das Katalanische zu fördern. Ziel ist es, dass alle Bürger Kataloniens, Valencias und der Balearen Katalanisch, auch wenn es nicht ihre Muttersprache ist, zumindest als Zweitsprache lernen und beherrschen. Dass die nicht katalanisch sprechenden Einwohner Kataloniens aber gar nicht alle Katalanisch lernen und auch nicht unbedingt wollen, dass ihre Kinder Katalanisch lernen, darin besteht heute der wesentliche Sprachenkonflikt. Denn 90 % des Schulunterrichts in Katalonien wird bereits auf Katalanisch gehalten, ebenso die meisten Vorlesungen an den Universitäten. Zumindest für den öffentlichen Dienst sind Katalanischkenntnisse erforderlich. Deshalb fühlen sich die Nicht-Katalanen, zumeist Spanier aus anderen Regionen des Landes, in Katalonien benachteiligt und werfen den Katalanen Nationalismus vor.
    Der stecke auch hinter der Entscheidung des Regionalparlaments (im August 2010) in Barcelona, den Stierkampf ab 2012 abzuschaffen, behaupten viele Spanier. Den Katalanen gehe es gar nicht um den Tierschutz. Die Entscheidung sei kein bisschen ethisch, sondern ausschließlich politisch motiviert.

    Was können Sie besser machen?
    Zurück zu den rubias del bote : Natürliche Blondheit kommt in Spanien viel seltener vor als in Deutschland oder Skandinavien, klar, deshalb gilt wahrscheinlich auch helles Haar als besonders attraktiv und sexy. Ist die kolumbianische Sängerin Shakira nun dunkelhaarig ( natural ) oder blond ( del bote ) schöner? Reine Geschmackssache, aber ein sehr wichtiges Thema in den Klatschspalten der Yellow Press. Die wenigsten Frauen im realen Umfeld mögen natürlich direkt darauf angesprochen werden. Verkneifen Sie es sich also, die blonde Rezeptionistin Ihres Hotels nach ihrer eigentlichen Haarfarbe zu fragen.
    Um von modischen Äußerlichkeiten wieder zu wichtigeren Themen zu kommen: Auch den spanischen Regionalismus betrachtet man als Ausländer am besten ohne Wertung. Am vernünftigsten ist es, wenn man den Status quo so, wie er eben ist, akzeptiert. Es ist Sache der Spanier, die Grenzen des Regionalismus zu definieren, nicht unsere. Bei Streitgesprächen ist es unbedingt ratsam, neutral zu bleiben und sich auf keine Seite zu schlagen. Das ist wie beim Fußball: lieber neutral und außen vor bleiben, als sich als Real Madrid-Fan zu outen und damit in Barcelona anzuecken oder umgekehrt als Barça-Fan in Madrid Prügel zu beziehen – natürlich nur bildlich gesprochen. Nicht-Einmischung ist auf jeden Fall die klügste Haltung in Bezug auf das Regionenthema. Wenn Sie eine Finca auf Ibiza (Eivissa) ► kaufen oder ein Haus am Meer in Dénia, dann kommen Sie um die Basics der katalanischen Sprache sowieso nicht herum. Machen Sie also, wie gesagt, zum einen nicht den Fehler, die Regionalsprachen als Dialekte abzutun, zum anderen sich als Ausländer in die inneren Angelegenheiten der Spanier einzumischen und für oder gegen Regionalsprachen und Autonomiebestrebungen einzutreten. Zumal es um weit mehr als ein sprachliches Thema geht, wenn man nur daran denkt, dass z.B. die Hochburg der gegen Franco kämpfenden Republikaner in Katalonien lag.

    Eivissa (spanisch Ibiza ) war wie alle Balearen-Inseln schon im 13. Jahrhundert katalanisch. Damals gab es noch keine spanische Nation, denn die wurde erst Ende des 15. Jahrhunderts nach der Vermählung der »Katholischen Könige« Isabella von Kastilien und Fernando von Aragón und der Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Arabern gegründet. Das Königreich Spanien löste das Königreich Mallorca ab, aber die katalanische/mallorquinische Sprache hat bis heute überlebt und wird auch in Zukunft überleben.

    Neben der Neutralitätshaltung können Sie besonders punkten, wenn Sie sich ein paar Sätze der jeweiligen Regionalsprache aneignen. Damit machen Sie sich ganz leicht Freunde. Katalanisch ist, wie Sie im Wissenskasten gelesen haben, eine romanische Sprache, die mit Spanisch so verwandt ist wie mit Französisch oder Italienisch. Die Aussprache ist aber lange nicht so schwierig wie im Französischen, das schaffen Sie auch ohne sprachliches Supertalent. Sprechen Sie die Wörter so, wie sie geschrieben werden. Versuchen Sie es, wenn Sie nach Barcelona, an die Costa Brava, nach Valencia, Alicante, nach Andorra oder auf die Balearen reisen. Wir listen Ihnen einige Basics des Katalanischen

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