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Feucht in Oel - Geheime Genuesse

Feucht in Oel - Geheime Genuesse

Titel: Feucht in Oel - Geheime Genuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Fessel
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und nippte am Drink. Die Schärfe trieb ihr die Tränen in die Augen und linderte gleichzeitig die Katersymptome.
    »Besser?«
    »Besser. War es so schlimm, wie es hier aussieht?«, fragte Lina und deutete auf das Durcheinander in der Wohnung.
    Sandra lächelte geheimnisvoll. »Auf einer Skala von 1 bis 10 war der gestrige Abend eine glatte 11.«
    »Ach du grüne Neune! Was ist denn passiert?«
    »Ab wann?«
    »Als Barbara sich nach den Feinheiten der Sextechniken erkundigt hat, mit denen ich ihren Ehemann gebumst habe.«
    »Hihi. Süße, du siehst das total falsch, aber egal. Du hast dann jede Menge Sekt in dich reingeschüttet und ab dem dritten Glas laut ›Noch!‹ gerufen, wenn es wieder leer war. Wir haben uns weggeschmissen und dir dann eine Weile nur Wasser zu trinken gegeben. Damit du uns nicht über den Jordan gehst.«
    »Wei ... ter?«
    »Dann haben wir Pizza kommen lassen und uns über die Malsitzung unterhalten. Dein Augenzeugenbericht war besonders interessant.«
    »Mein ... was? ... Oh je.«
    »Keine Ahnung?«, fragte Sandra.
    »Keine.«
    »Also, hör zu. Wir saßen auf der Couch. Du bist mit einer Sektflasche in der Hand auf den Couchtisch geklettert, hast dich lasziv darauf geräkelt, getanzt wie ein Gogo-Girl, an der Flasche genuckelt und die Analszene nachgespielt. Wenn ich dein Lallen richtig verstanden habe, fandst du es rattenscharf, Santiago und Babs dabei zuzusehen und dir dazu einen ... zu ... ja, zu ›rubbeln‹ war dein Wort.«
    Linas Unterlippe bebte. Vor Scham heulte sie auf der Stelle los.
    »Aber nein, nein, Lynn«, sagte Sandra, sprang auf sie zu und nahm sie in die Arme. »Es ist total O.K.! Um ehrlich zu sein, hat es mich richtig angetörnt, dass du uns heimlich beobachtet hast. Ich denke, den anderen ging es gleich. Du bist wirklich wahnsinnig sexy – und die geborene Komikerin – wenn du betrunken bist.«
    »Es tut mir so leid!« Lina brauchte mehrere Minuten, um ihrem Heulkrampf zu entkommen. Nichts hätte ihr diese Situation leichter machen können. Mit einem verheirateten Mann geschlafen zu haben, dessen Frau sich nach ihren Bettgeheimnissen erkundigte, war schon peinlich genug – ihr Verhalten danach aber nicht zu entschuldigen.
    Sandra reichte ihr ein Taschentuch und streichelte sie. »Lina, ernsthaft. Wir hatten dank dir gestern den Spaß unseres Lebens. Als du dann mit ausgestreckten Gliedmaßen vom Tisch gesprungen bist und einen Bauchfleck auf die Couchpolster am Boden hingelegt hast, war die Bude am Rocken. Wir haben schon gedacht, jetzt müssen wir den Krankenwagen holen, aber du bist einfach aufgesprungen, hast dich kurz an der rechten Seite gerieben und dann weiter deine Show abgezogen. Santiago brauchte seinen Asthmaspray, denn vor Lachen konnte er gar nicht mehr ordentlich atmen. Mann, Mann, Mann, für die Nummer hättest du Eintritt verlangen können und wir hätten ihn bezahlt, aber ehrlich. Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der gleichzeitig betrunken, rattig scharf und irre lustig sein kann. Wer hätte gedacht, dass so ein Rockstar in meiner kleinen Schnecke steckt.« Sandra drückte ihr einen Kuss auf die nasse Wange.
    »Santiago und Babs sind mir nicht böse?«
    »Die beiden sind absolut hin und weg von dir. Ich sollte ihnen deine Nummer geben, sie wollen die nächsten Tage unbedingt was mit dir unternehmen.« Sandra riss die Augen auf, starrte Lina aus nächster Nähe an und tönte mit tiefem Bass: »Un-Be-Dingt! Klar?« Lina lachte und wischte sich die Tränen vom Gesicht.
    »Und was ist dann noch passiert?«, fragte Lina, der die Information fehlte, wie sie aus ihren heißen Sachen in den rosa Pyjama gekommen war, »irgendwelche Penetrationen, von denen ich wissen sollte?«
    »Nichts. Versprochen. Irgendwann waren deine Batterien leer und du bist von einem Moment auf den anderen auf der Couch eingeschlafen. Die beiden sind dann gegangen und ich hab dich ins Bettchen gebracht.«
    Lina schämte sich für ihr Benehmen. Hamburg hatte ihr Leben in eine Achterbahnfahrt verwandelt. Noch nie hatte sie so viele Hochs und Tiefs in so kurzer Zeit. Doch andererseits fühlte es sich richtig an. Sie erlebte. Sie lebte.

    ***

    Sandra musste tags darauf geschäftlich nach Amsterdam. Auf Vermittlung ihres Agenten sollte sie dort ihre Bilder in einem Event ausstellen – und wenn möglich verkaufen. Sandra beschrieb es als eine Art Erotikmesse, nur »noch viel heißer«. In Live-Shows würden die Stars der Szene ihre Künste präsentieren, vom »normalen«

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