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Feucht in Oel - Geheime Genuesse

Feucht in Oel - Geheime Genuesse

Titel: Feucht in Oel - Geheime Genuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Fessel
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habe. Aber du hast mir auch weh getan. Jedenfalls hab ich am nächsten Tag versucht, dich anzurufen, aber du bist nicht rangegangen. Ich hab es wieder und wieder versucht und gedacht, du bist sauer auf mich. Einen Tag darauf hab ich mir dann ernsthaft Sorgen gemacht und bin zu deinem Haus gefahren. Alles stand offen und da bin ich rein...«
    »Herr Bonamente, der Hausfriedensbruch, den Sie gerade gestehen, gesellt sich zu Nachstellung und Widerstand gegen die Staatsgewalt«, sagte Schneider.
    »Ist schon in Ordnung, das braucht nicht verfolgt zu werden. Sandro stand meine Tür immer offen«, fiel ihm Lina ins Wort und schämte sich ob ihres Freudschen Versprechers.
    »Na gut, dann erzählen Sie mal weiter, Herr Bonamente.«
    »Ich bin rein und hab nach dir gerufen. Ich hab überall gesucht. Dein Handy lag neben der Massagebank. Verdammt, Lina, ich hab gedacht, du bist mit dem Porsche an die nächste Wand gefahren! Ich hab echt den Kopf verloren deswegen!« Sandro vergrub sein Gesicht in den Händen und schluchzte.
    »Oh Sandro«, flüsterte Lina.
    »Ich denke, ich kann Sie nun alleine lassen«, sagte Schneider zu Lina. »Soll ich im Nebenraum aufpassen oder wollen Sie privat weiterreden?«
    »Privat, bitte.«
    »Alles klar.« Kriminalhauptkommissar Schneider stand auf und verließ den Raum. Lina reichte Sandro ein Taschentuch. Er schnäuzte sich und sah Lina mit geröteten Augen an.
    »Was ist dann passiert?«, bemühte sich Lina, die ganze Geschichte zu erfahren.
    »Ich bin zur Polizei und hab dich vermisst gemeldet. Ich bin die Gegend abgefahren und hab alle Krankenhäuser angerufen. Jeden Tag, eine Woche lang. Dann bin ich wieder zur Polizei. Die haben gesagt, du lebst, aber wo du bist, ist geheim. Ich hab das nicht geglaubt. Ich kenne das aus Italia . Menschen werden entführt und die Polizei lügt. Deine Familie hat viel Geld.«
    »Entführt? Sandro, das ist wirklich abenteuerlich. Aber egal. Weiter?«
    »Also bin ich wieder und wieder zur Polizei. Dann hat mir ein junger Polizist gesagt, dass es da einen Notar gibt, der mehr weiß. Also bin ich zu Moosbauer. Der hat nur gegrinst und gesagt, er darf mir nicht einmal sagen, ob er dich überhaupt kennt. So ein Schwein. Ich hab geglaubt, er ist der Kopf der Bande.«
    Lina wusste nicht, ob sie Sandro an die Gurgel gehen oder ihn umarmen sollte. Er war so typisch südländisch, dieser gutaussehende Hitzkopf. Doch wie hätte sie wissen sollen, dass er so sehr an ihrem Wohlergehen interessiert war, dass er Kopf und Kragen für sie riskierte?
    »Und dann bist du ... beim Notar eingebrochen?«
    »Woher...«
    »Nur so eine Vermutung. Herr Moosbauer hat mich vom Einbruch informiert, bei dem nur eine Akte durchsucht wurde – meine.«
    »Aber ich musste wissen, was los ist! Lina!«
    »Ach du liebe Güte. Und so hast du herausgefunden, dass ich hier bin.«
    »Ich hab die Adresse von Sandra Gärtner mit dem Vermerk ›geheim‹ gefunden. Da bin ich ins Auto und hab zwei Tage auf der Straße gewartet.«
    »Du hast zwei Tage lang die Wohnung beschattet?«
    »Ja, und dann bin ich zur Polizei. Die haben in Frankfurt angerufen und mit gesagt, sie können nichts tun. Da bin ich so wütend geworden. Gestern hab ich dann deinen Porsche aus der Tiefgarage fahren sehen und hab mich drangehängt.«
    »Weiter?«
    »Ich hab hundert Meter entfernt geparkt und eine Frau in Ledersachen mit Sonnenbrille beobachtet, die ausstieg und dann verschwand. Ich bin ihr nach, hab sie aber verloren.«
    »Das war ich.«
    »Was? Aber du trägst doch nicht solche Sachen. Aber dieser Haarschnitt ... ja, DU warst das. Madonna, was ist nur mit dir passiert, Lina?«
    »Das ist eine lange Geschichte.« Lina fragte sich, was Sandro wohl davon halten würde, dass sie mit Piercing in der Muschi vor ihm saß und die Tage zuvor einen guten Teil aller Möglichkeiten, wie und mit wem man Sex haben kann, ausgeschöpft hatte. Sie war eine andere Frau als die, die aus Frankfurt geflohen war.
    »Und dann hast du gewartet, bis die Frau wieder zum Porsche kam?«
    »Ja, und dann ist das Miststück ... oh entschuldige ... ich bin nur so wütend gewesen ... und dann bist du mir davongefahren. Mein Rabbit geht nicht so schnell.«
    Linas Wut legte sich. Die Geschichte war plausibel, heillos romantisch und typisch südländisch. Wer sonst wäre auf eine mafiöse Entführungstheorie gekommen, wenn nicht ein kopfloser Gigolo? ›In einem Golf Rabbit‹, dachte Lina. Ihr platzte ein Lacher heraus.
    »Was? Wie?«, rief

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