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Feuer der Götter: Roman (German Edition)

Feuer der Götter: Roman (German Edition)

Titel: Feuer der Götter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Simon
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hob sie die Brauen.
    »Nicht weil du so viel schöner bist …«
    »Sondern?« Sie fasste sich an ihre auffällige Nase.
    »Sondern weil sie … weil alle Frauen im Vergleich zu dir entsetzlich langweilig sein müssen.«
    Für einen langen Augenblick vergaß sie, wo sie war. Hörte nichts mehr, nur noch das Pochen ihres Blutes. Sah nur noch diese Lavaaugen, in denen die Glutsprengsel leuchteten. Ihre Fingerspitzen berührten seinen Unterarm. Er hob die Hand, unendlich langsam, und berührte sanft wie ein Hauch ihre Wange. Naave schmiegte sich in ihre Wärme, und da lächelte er.
    »Royia?« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Die Sonne geht gleich unter.«
    »Und dann?«
    »Dann ist mein Geburtstag vorbei. Heute früh bei Sonnenaufgang, zur Endenden Finsternis vor neunzehn Jahren, wurde ich geboren. Hier bei uns in der Stadt macht man es so, dass der liebste Mensch einem etwas schenkt. All die Jahre habe ich nie etwas bekommen, ich hatte ja keinen Menschen mehr. Aber plötzlich ist da wieder jemand …« Sie hob die Hand und legte sie an seine Wange.
    »Was möchtest du haben, das ich dir geben kann?«
    Zaghaft ließ sie die Finger über seine Haut wandern, den Hals hinab. Ihr Zeigefinger glitt seine Brust hinunter. Sicherlich glühte ihr Gesicht.
    »Dich. Du weißt, wie ich es meine?«
    Er schluckte. Sein Blick wurde glasig. »Sicher. Du musst dir aber im Klaren sein, dass du dich, nun … erschrecken könntest. Es könnte sein, dass du schreiend vor mir davonläufst.«
    Ihr Auflachen klang ein wenig bitter. »Was soll mich denn jetzt noch erschrecken? Außerdem habe ich meinem Vater schwören müssen, nie mehr wegzulaufen. Bei Tique habe ich es geschworen. Und Tique lebt. Ich kann also gar nicht vor dir weglaufen.«
    Rücklings ließ er sich auf das Bett fallen und zog sie mit sich. Naave kreuzte die Arme auf seiner Brust und legte das Kinn darauf. Ewig könnte sie so liegen und mit den Augen die Linien seines Gesichts und seiner Feuerzeichnung nachfahren. In seiner berückenden Andersartigkeit schwelgen. Seine Hände glitten ihren Rücken hinab und begannen den Stoff ihres Kleides zu raffen. Wie von selbst hob sich ihr Becken, um ihm zu helfen, ihn hochzustreifen.
    »Noch kannst du flüchten«, sagte er.
    »Ich will aber nicht«, erwiderte sie rauh.
    Sie streckte sich, um ihn zu küssen. Er packte ihren Hinterkopf, um sie an sich zu ziehen. Seine festen Lippen waren warm; seine Zunge heiß. Dann schob er sie an den Schultern ein Stück fort. Wirkte er … hilflos? Es machte nichts, dass er zögerte, konnte sie doch die Zeit nutzen, länger in seinem Anblick zu schwelgen. Hier beginnt, was ich nie zu hoffen gewagt hätte, dachte sie berückt. Das Leben war plötzlich wie ein funkelnder Schmuckstein. Royia könnte sie nun fortschieben, könnte aufstehen und gehen, und dennoch wäre sie froh um diesen kurzen Augenblick. Und die Gewissheit, dass er nicht gehen würde, dass er vielmehr noch näher zu ihr kam, machte sie trunken vor Glück. Jäh fuhr er herum, sie umschlingend, und kam auf ihr zu liegen. Naave starrte gebannt auf die Glutpunkte in seinen Augen. Sie bewegten sich, leuchteten auf, als befände sich dahinter eine eigene kleine Welt voller tanzender Leuchtwesen. Dann schloss er die Augen, senkte den Kopf und liebkoste ihren Hals und durch ihr Kleid hindurch ihre Brustwarzen, die wohlig zu schmerzen begannen. Als er die Bänder seines Schurzes löste, versteifte sie sich in der Erinnerung an die Männer, unter denen ihre Mutter gelitten hatte. Doch nur für einen winzigen Augenblick. Das hier war anders, völlig anders. Sein Feuer schien auf sie überzuspringen, ihren ganzen Körper zu erhitzen. Sie dachte, dass der Regen, der dort draußen niederprasselte, auf ihrer Haut verdampfen würde. Ihre Fingernägel gruben sich in seinen Rücken, fuhren vor Wonne die Narben entlang. Sein großer Leib erzitterte, als er sich seinen Weg in sie suchte. Ein Stich fuhr durch ihren Unterleib.
    »Das hat weh getan«, erkannte er.
    Naave kniff die Augen zusammen, blinzelte eine Träne weg. Was waren diese Schmerzen gegen seine? Sie wollte alles spüren, alles, was dazugehörte. Sie ermunterte ihn weiterzumachen, und er senkte sich weiter in sie. Bald fühlte sich alles richtig an, und sie wiegte sich mit ihm im Gleichklang, genoss die Gier, die sie erfasste. Das alles war so neu, so beängstigend, zugleich schmerzlich und schön. Und dass er es war, der all das in ihr auslöste, war kaum zu ertragen.
    Unter den Fingern

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