Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
Szenerien steckengeblieben.«
    »Kimball hatte recht, als er sagte, daß Ihr einen großen Einfluß auf Anthonys Werk haben würdet.« Er schlug wütend mit seiner Gerte auf seine linke Handfläche. »Ich hatte gedacht, daß Heien das eigentliche Problem wäre —

    daß er nach ihrem Tod zurückkehren würde zu einer Malerei im Erhabenen Stil, die den idealen Vorstellungen von Kunst entspricht. Aber wie konnte er das, wenn er tagtäglich mit Euren törichten weiblichen Ansichten von Kunst konfrontiert wurde? Wie schade, daß dieser dumme Poet, den ich auf Euch angesetzt habe, mit seinen Bemühungen so wenig Erfolg hatte.«
    Das war wieder so ein Schock, auf den sie nicht gefaßt gewesen war.
    »Ihr habt Frederick dazu angeheuert, mich zu verführen?«
    fragte sie ungläubig.
    »Nicht etwas so Formales. Ich machte ihn lediglich darauf aufmerksam, wie romantisch rote Haare doch wären und wie reich Ihr eines Tages sein würdet. Den Rest übernahm dann seine eigene glühende Phantasie.« Frazier schüttelte den Kopf. »Wenn Ihr ihn geheiratet und Euch eine eigene Wohnung genommen hättet, wäre das hier jetzt nicht nötig. Das ist ganz allein Eure Schuld.«
    »Das ist wohl das Verrückteste, was Ihr bisher gesagt habt.« Rebecca legte die Hand auf den mit Wasser ge-füllten Krug, den sie zum Säubern ihrer Pinsel benützt hatte, und spannte die Muskeln an. »Kein Wunder, daß Ihr ein so schlechter Maler seid. Euer Urteilsvermögen ist erbärmlich, und Ihr besitzt überhaupt keinen Sinn für die Wahrheit. Euer >Leonidas< ist ein grausames Machwerk. Ich bin schon mit zehn ein besserer Künstler gewesen als Ihr.«
    Nun war es um seine Beherrschung geschehen. Sie hatte mit ihren Worten das erreicht, was sie meinte, zu ihrem Vorteil ausnützen zu können: Er verlor die Fassung.
    Als er wütend über sie herfallen wollte, schrie sie so laut, wie sie konnte, in der Hoffnung, daß sich vielleicht ein Schäfer oder ein Wanderer in ihrer Nähe befand, die ihren Schrei hörten. Zugleich hob sie den rechten Arm und schleuderte Frazier den Krug entgegen, der ihn im Gesicht traf, so daß ihm das Wasser in die Augen spritzte.
    Während er vor Schmerz aufheulte, schnellte sie vom Boden hoch und rannte nach rechts, weg von ihm, und nachdem sie von der kleinen Felsenterrasse, auf der sie gesessen hatte, heruntergesprungen war, lief sie auf das Birkenwäldchen zu.
    Sie hatte gerade die ersten Bäume an dessen Rand erreicht, als er sich von seinem Schock erholte und ihr nachrannte. Es dauerte nur Sekunden, bis er sie mit raschen, langen Schritten eingeholt hatte, wieder nach ihr griff und ihren Schal zu fassen bekam. Sie ließ ihn von den Schultern heruntergleiten und rannte weiter, obwohl sie wußte, daß ein Entkommen für sie jetzt unmöglich war. Einen Moment später packte er sie beim Arm und schwang sie herum. Das Blut lief ihm aus einer Schnittwunde an der Stirn, und seine sonst so hübschen Züge waren nun eine vor Wut verzerrte Fratze. Sie schrie abermals und fuhr ihm mit ihren zu Klauen gespreizten Fingern ins Gesicht. »Verdammtes Biest!« schnaubte er und gab ihr einen so wuchtigen Hieb mit der Faust in den Magen, daß sie zu Boden stürzte. Sie schlug mit dem Hinterkopf auf einen Stein auf, und der Hieb gegen den Bauch hatte ihr den Atem genommen, so daß sie nun halb betäubt und nach Luft ringend vor ihm auf der Erde lag.
    Er ragte über ihr auf, und sie war nun erbärmlich hilflos, da sie zwar sehen und hören, aber keine Kraft zu einer Gegenwehr mehr hatte, solange sie nicht genügend Luft bekam. Sie war diesem Verrückten jetzt ausgeliefert, und in ein paar Sekunden würde sie zu dieser vom Felsen in den Abgrund hinunterstürzenden Frau werden, die sie schon seit vielen Monaten in ihren Alpträumen gewesen war.
    Sir Anthony deutete nach vorn. »Das da ist Skelwith Hill.
    Skelwith Crag, also die Seite des Hügels, die der Fluß zu einer Steilwand abgeschliffen hat, befindet sich hinter dem Birkenwäldchen.«
    In diesem Moment hörten sie den gellenden Schrei einer Frau und kurz darauf die bellende Stimme eines Mannes.
    »Gütiger Himmel! Rebecca!« Kenneth hieb seinem Pferd die Sporen in die Seiten und sprengte im Galopp den Hügel hinauf. Er erreichte noch vor seinem Begleiter das Wäldchen und barg den Kopf am Hals des Pferdes, um nicht von einem Ast aus dem Sattel geworfen zu werden, während das Tier im. halsbrecherischen Tempo zwischen den Bäumen hindurchjagte und Rebecca abermals schrie.
    Er kam fast am Rand des

Weitere Kostenlose Bücher