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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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machte.
    Der elegante >Taugenichts< Malcolm war Lord Fra-zier, ein ziemlich bekannter Gesellschaftsmaler; der zweite, etwas kleinere und stämmigere Mann George Hampton, Graveur und Besitzer einer der bekanntesten Druckereien von England; und die kokette Lavinia, die am Morgen Sir Anthony Modell gestanden hatte, wurde Kenneth nun als Lady Claxton vorgestellt. Kenneth beschränkte sich darauf, die drei mit ein paar kurzen gemurmelten Worten zu begrüßen, um sie dann um so genauer zu studieren.
    Diese Leute mußten Heien Seaton gut gekannt haben.
    Nachdem die drei ein paar Minuten lang über Nich-tigkeiten geredet hatten, sagte Malcolm Frazier: »Ich hatte gehofft, dein neues Waterloo-Gemälde besichtigen zu können, um zu sehen, welche Fortschritte es inzwischen gemacht hat.«
    Sir Anthony zuckte mit den Achseln: »Ich hatte seit deinem letzten Besuch kaum Zeit, daran zu arbeiten. Aber du kannst es natürlich besichtigen, wenn dir sosehr daran liegt.« Er bot Lavinia seinen Arm an.
    Bevor die Gruppe das Büro wieder verlassen konnte, erschien Rebecca Seaton unter der Tür. Sie hielt auf der Schwelle an, als sie der Besucher ansichtig wurde, und wischte sich eine der ihr wirr in die Stirn hängenden rotbraunen Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Wie geht es denn unserer bestaussehenden Künstlerin von London?«
    begrüßte Lord Frazier sie mit lauter Stirn-; me.
    »Keine Ahnung«, erwiderte sie. »Wie soll ich denn wissen, wie Ihr Euch fühlt, Lord Frazier?«
    Er nahm ihr diesen versteckten Hinweis auf seine Eitelkeit nicht übel, sondern sagte lachend: »Ihr seid die einzige Frau, die ich kenne, die sich weigert, Kompli- j mente entgegenzunehmen.«
    »Wenn Ihr sie nicht so freizügig überall verteilen würdet, wäre ich vielleicht dazu bereit, eines davon für mich zu behalten«, erwiderte Rebecca mit süßer Stimme, während sie Lavinia und George Hampton mit Handschlag begrüßte.
    Als die Besucher nun das Büro verließen, um Sir Anthonys neueste Werke zu besichtigen, schloß Rebecca die Tür hinter ihnen und sagte zu Kenneth: »Wie ich sehe, habt Ihr bereits die ersten Mitglieder des Seaton-Salons kennengelernt.«
    Er zog die Brauen in die Höhe. »Sir Anthony sprach zwar davon, daß man sein Haus als Versammlungsort benützen würde; aber ich habe das für einen Scherz gehalten.«
    »Mein Vater würde sich tagsüber niemals von einem Besucher bei der Arbeit stören lassen, sieht es aber gern, wenn sich am späten Nachmittag Leute bei ihm einfinden, die seine Werke besichtigen und mit den Kunden oder Modellen plaudern wollen, die er gerade porträtiert.
    Zuweilen kann das sehr lästig werden.« Sie schaute sich jetzt suchend im Raum um. »Habt Ihr hier eine Katze gesehen?«
    »Eine Katze?«
    »Ein kleines Tier mit vier Beinen, einem Schnurrbart und einem Schwanz.« Sie blickte hinter den Schreibtisch ihres Vaters. »Diese Büro ist eines seiner Lieblingsverstecke.«

    Kenneth dachte nach. Obwohl er sich die meiste Zeit hindurch auf Sir Anthony und dessen Ausführungen konzentriert hatte, glaubte er, eine Sekunde lang aus den Augenwinkeln einen Schatten bemerkt zu haben, der durch das Zimmer huschte. Er stand auf, ging zum Schrank, in dem die Kontobücher und Schreibsachen aufbewahrt wurden, bückte sich und blickte nun in ein Paar gelbe Augen, die sich langsam öffneten und ihn unverwandt ansahen.
    »Ich glaube, daß sich Euer vierbeiniger Freund hier unter dem Schrank versteckt hat.«
    Rebecca kam jetzt zu ihm und ließ sich neben ihm auf ein Knie fallen. »Komm heraus, Ghostie!« rief sie mit lockender Stimme. »Es wird Zeit für dein Abendbrot!«
    Es dauerte eine Weile, bis das Tier unter dem Schrank hervorkroch und sich dann ein paarmal streckte. Es war ein hagerer, etwas struppiger grauer Kater mit zerfetzten Ohren und einem unnatürlich kurzen Schwanz. Rebecca machte nun ein paar girrende Geräusche in ihrer Kehle, ehe sie das Tier auf den Arm nahm. Es war für Kenneth interessant, zu beobachten, wie nun ihr bisher so schroffes Gesicht plötzlich einen ganz weichen, Ja, fast verliebten Ausdruck annahm.
    »Ghostie — ein seltsamer Name für eine Katze«, sagte er.
    »Eigentlich heißt er >Gray Ghost<.« Sie streichelte dem Kater nun den Rücken, der diese Liebkosung mit einem lauten, tiefen Schnurren belohnte. »Wir haben ihn so getauft, weil er wochenlang wie ein grauer kleiner Geist um unser Haus herumzuschleichen und an unserer Küchentür zu betteln pflegte. Ich habe ihm dann jedesmal etwas zum Fressen

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