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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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„Pläne?“
    „Lüsterne Damen denken meistens nicht daran, dass die Affäre schon bald zu Ende gehen könnte. Hast du daran gedacht? Was erwartest du von ihm?“
    Sie konnte nicht glauben, dass sie diese Unterhaltung mit einer adligen Dame führte, die eine vollkommen Fremde für sie war. Sie wusste, Lady Horton wollte sie warnen. Aber das interessierte sie nicht. „Ich will nichts. Es gibt keine Affäre. Er ist ein Straßenräuber …“
    Ein Lächeln legte sich um die schmalen Lippen Ihrer Ladyschaft. „Er ist ein Mann, der zu tiefer Leidenschaft fähig ist. Ich wünschte, ich hätte das Glück gehabt, so einen Mann zu heiraten.“
    Grace runzelte die Stirn. „Ich erwarte nicht, dass er mich heiratet, falls das Ihre Frage an mich ist. Ich würde ihn niemals darum bitten, ich würde einen Antrag nicht annehmen. Ich will nicht heiraten. Momentan ist es mir sogar gleichgültig, wenn ich in einen Skandal gezogen werde.“
    Lady Hortons Augen funkelten fröhlich. „Miss Hamilton, ich gebe Ihnen den guten Rat, Ihre Erwartungen nicht zu niedrig zu schrauben.“
    Grace fand Devlin am Rand der Klippe, von wo aus er, eine brennende Zigarre zwischen den Zähnen, gedankenverloren auf die wilde Brandung hinabsah.
    Er wandte sich um, obwohl sie meinte, kein Geräusch gemacht zu haben. Sie spürte das Gewicht seines Blicks auf ihrem Körper, während er auf sie zuging.
    „Gott, du bist so schön.“
    Ihr Hals wurde eng. Seine Worte klangen ehrlich, und sie wollte sie gerne glauben. Er sagte genau das, was sie jetzt brauchte.
    Sie brauchte ihn wieder. Brauchte ihn, damit er sie ihre Fehler und Schwächen vergessen machte.
    „Ich möchte von hier fort“, erklärte sie schlicht. Als die Zigarre aus seinem vor Überraschung verzogenen Mund fiel, über den Rand der Klippe und hinunter ins Meer wehte, spürte sie eine Welle der Genugtuung. Sie hatte einen Straßenräuber schockiert. Einen Piraten. Dann überkam sie wachsendes Unbehagen – vielleicht hatte er Angst, dass sie eine … eine Zukunft mit ihm wollte. Aber das wollte sie auch überhaupt nicht. Sie besaß keine Zukunft. Im Hier und Jetzt leben, hatte er gesagt. Das würde sie von nun an tun.
    „Nimm mich mit zurück in deine Welt. Ich möchte sie erleben, mit allem, was dazugehört.“

14. KAPITEL
    Devlin ballte seine Hände zu Fäusten und ging auf dem Fliesenboden der Halle auf und ab, während Grace ihre Handschuhe anzog und anschließend vor dem Spiegel stehen blieb, um den Sitz ihrer Haube zu überprüfen. Aus ihrem Gesicht war jegliche Farbe gewichen, ihre Augen waren umschattet, und sie starrte ihr Spiegelbild voll kühler Entschlossenheit an.
    Obwohl sie nach dem Treffen mit ihrer Großmutter am Boden zerstört war, hatte Grace ihn angefleht, die Gräfin nicht zur Rede zu stellen. Mit knirschenden Zähnen hatte er ihr zugestimmt, aber nur, weil er ihr nicht noch mehr Kummer bereiten wollte.
    „Ich will einfach nur mit dir nach Hause fahren“, hatte Grace ihn gebeten.
    Er hatte knapp genickt. „Was auch immer du möchtest, Süße.“ Doch er wusste, dass er die Sache nicht auf sich beruhen lassen konnte. Das durfte nicht sein.
    Diese verdammte Hexe, Lady Warren.
    Draußen im Hof luden einige Diener ihre Koffer in den Wagen, der sie zum Anleger bringen würde.
    Rings ums Haus peitschte der Wind um die Bäume. Das Meer würde unruhig sein, und er hatte Grace den Rat gegeben, lieber noch zu warten.
    „Du bist nicht besonders seefest, Liebste“, hatte er sie mit sanfter Stimme erinnert.
    Sie hatte ihn kläglich angelächelt. „Wie taktvoll, Devlin. Du willst damit sagen, dass ich mich übergeben werde.“
    „Die Wellen werden hoch und der Wind heftig sein. In einem Augenblick wirst du hinauf zum Himmel blicken, und im nächsten Moment werden wir in ein dunkles Wellental stürzen. Wir können bleiben und abwarten, ob sich das Wetter bis morgen ändert.“
    Beim Gedanken an hohe Wellen wurde ihr Gesicht bleich. Doch obwohl sie ihre Angst durch ihr Zittern verriet, bestand sie auf der Abreise. „Nein, ich will heute noch fort. Ich kann es nicht ertragen, hier auch nur eine Minute länger zu bleiben. Ich gehöre nicht hierher. Ich will hier nicht sein.“
    Grace trat vor ihm durch die Tür nach draußen. Der Wind zerrte an ihrer Haube – er löste einige der Bänder und wehte sie nach oben, sodass sie rosafarben vor dem grauen Himmel tanzten.
    Auf der riesigen Veranda vor der Eingangstür blieb sie stehen und schaute sich um. „Ich habe mir geschworen,

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