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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verunglückten Eheabenteuer absolut nicht peinlich. Jacky sah keine Notwendigkeit, sein Verhalten zu entschuldigen. Solange er sich amüsierte, fand er, war es okay, sich so zu verhalten, wie es ihm passte.
    »Wenn du nicht heiraten möchtest und kein Geld brauchst, um welchen Gefallen handelt es sich dann?«
    Eine weitere kurze Pause. »Ich habe jemanden kennengelernt. Ich führe sie morgen Abend zum Essen aus; und ich will so richtig Eindruck schinden, deshalb habe ich mir gedacht, dass du mir vielleicht deinen Jaguar bor…?«
    »Falsch gedacht«, erwiderte Jaclyn trocken; sie ließ ihn nicht einmal ausreden. »Niemals.«
    »Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein.«
    »Nein. Deine Vorstellung von vorsichtig bedeutet, dass du die Tür zumachst nach dem Aussteigen. Aber du würdest entweder den Zündschlüssel stecken lassen, und der Wagen würde gestohlen werden, oder du würdest ihn zu Schrott fahren – oder du würdest darin eine Sexnummer abziehen. Nein!«
    »Ich würde den Zündschlüssel nicht stecken lassen«, erwiderte Jacky protestierend. Zumindest war er ehrlich genug, die anderen beiden Möglichkeiten nicht zu leugnen.
    »Meine Antwort lautet dennoch Nein. Wenn du mit einem Jaguar zu deinem Date fahren willst, dann musst du dir einen mieten.«
    »In dem Fall bräuchte ich aber ein Darlehn.«
    »Nein.«
    »Jaclyn, mein Kleines …«
    Er war hartnäckig. Er hielt sie am Telefon noch zwanzig Minuten lang fest, indem er verschiedene Argumentationsstrategien durchprobierte, doch sie blieb hart. Nein, es sei ihr egal, ob seine heiße neue Freundin sich womöglich als die »Richtige« entpuppen könnte, wenn er ihr nur mächtig imponierte. Nein, sie glaube nicht, dass es ihm das Herz brechen würde, diese große Liebe zu verlieren. Nein, sie würde sich nicht darauf einlassen, selbst wenn er ihr anböte, den Jaguar komplett reinigen und durchchecken zu lassen, bevor er ihn ihr zurückgab. Sie hatte keinen Zweifel an seinem Angebot – nur daran, dass er sein Versprechen wirklich halten würde. Als sie das Telefonat schließlich beendete, war sie so erschöpft, dass sie fast brüllte, als sie jeden neuen Vorschlag von ihm abschmetterte.
    Jetzt war sie wirklich fix und fertig. Falls das Telefon heute Abend noch einmal läutete, sollte sie der Teufel holen, wenn sie dranging oder zurückrief – außer Madelyn rief an, natürlich.
    Oder vielleicht Eric.
    Nein, das würde er bestimmt nicht tun, das wusste sie mit Sicherheit. Nächste Woche … vielleicht. Sie musste sich an ihren Entschluss halten und abwarten …
    Das Einzige, was ihre zermürbten Nerven zu beruhigen vermochte, waren ein paar Stunden HG - TV . Sie machte es sich bequem, um sich ein paar Folgen von Auf der Suche nach einem neuen Haus anzusehen; sie wollte raten, welche Person welches Haus kaufen würde; in der Regel lag sie mit ihrem Tipp richtig, wenngleich das Ergebnis sie manchmal schier umhaute.
    Sie konzentrierte sich gerade auf die dritte Folge, als ihr Handy läutete. Allein das Klingen bewirkte, dass sie sich anspannte, denn sie benutzte das Handy fast ausnahmslos beruflich. Langsam ging sie dran und schaute auf das Display. Bishop Delarney . Wieso um alle Welt sollte der anrufen? Sie nahm den Anruf an.
    »Tag, Bishop. Stimmt was nicht?«
    »Im Empfangssaal ist ein Mord passiert«, erwiderte er unumwunden. »Ich weiß nicht, wer es ist, aber ich dachte, nun, schließlich haben wir Sie mit Carnivore Edwards dort zurückgelassen.«
    Nach einer Schrecksekunde, in der sie die Nachricht verdaute, machte sich Übelkeit in ihrer Magengegend breit. »Um Himmels willen! Meinen Sie Melissa …« Sie konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen. Das wäre ja grauenvoll, wenn Melissa angegriffen und ermordet worden wäre; sie war das naheliegendste Opfer in Anbetracht des Tatorts. »Sind Sie sich sicher, dass es Mord war?«
    »Das hat ein Freund von mir gehört. Er war gerade mit dem Auto auf dem Heimweg und wollte diese Route nehmen, aber die Straße war abgeriegelt, und so musste er einen Umweg machen. Er hielt an, um sich in der nächsten Tankstelle zu erkundigen, und da hat man ihm gesagt, es sei angeblich eine Frau ermordet worden.«
    »Wann? Um wie viel Uhr?« Vielleicht hätte im Empfangssaal heute Abend eine Veranstaltung stattfinden sollen, aber wenn eine geplant war, so hatte Melissa nichts davon erwähnt. Es ließ sich nie voraussagen, was passierte, wenn eine Gruppe von Leuten sich traf. Sie hoffte, dass in dem Saal an dem Abend wirklich ein

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