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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Event stattgefunden hatte, denn dann standen die Chancen besser, dass Melissa nichts passiert war.
    »Hab’s noch nicht in Erfahrung bringen können. Einzelheiten um elf.«
    Jaclyn hatte nicht vorgehabt, so lange aufzubleiben, aber jetzt musste sie wohl, wenn sie wissen wollte, wer die Tote war. Sie und Bishop spekulierten dann noch ein paar Minuten lang, was passiert sein könnte, doch das war unproduktiv, da beide schlichtweg keine Ahnung hatten. Nachdem sie aufgelegt hatte, schaltete Jaclyn auf sämtliche Lokalsender um, doch überall lief nur das normale Programm, die Nachricht wurde nicht einmal unten am Bildschirmrand eingeblendet. Ein Mord war in Atlanta keine Riesenmeldung, außer es hatte eine bedeutende Persönlichkeit damit zu tun – oder das Verbrechen war besonders grausam.
    Um drei viertel zehn läutete es bei ihr an der Tür. Sie war so nervös, dass sie mit hämmerndem Herzen auf die Füße sprang. Wer um alle Welt würde so spät abends …?
    Sie schaute an sich hinunter und schnappte sich einen Pulli aus dem Schrank am Eingang, um ihre offensichtliche Blöße zu bedecken. Während sie durch den Spion spähte, zog sie ihn sich über den Kopf.
    Eric?
    Zweifelsohne war er einer der Männer, die da auf ihrer Veranda standen. Plötzlich traf sie die Erkenntnis, weshalb er da war, wie ein Schlag – allerdings tausend Mal fester als der Schlag, den Carrie Edwards ihr verpasst hatte. O Gott. Meine Güte. Madelyn. Ihrer Mutter war etwas passiert. Der Mörder …
    Sie fingerte am Schloss herum und riss die Tür auf. Ihre Lippen fühlen sich taub an, als sie in sein Gesicht starrte. »Mom?«, fragte sie ihn mit dünner, angespannter Stimme. »Ist mit meiner Mom alles in Ordnung?«
    Eric und die anderen Männer sahen einander an. »Soweit uns bekannt ist, schon«, erwiderte er. Sie brach vor Erleichterung fast zusammen und musste sich am Türrahmen abstützen.
    »Das ist Sergeant Garvey«, sagte Eric, womit er den anderen Mann vorstellte. »Dürfen wir hereinkommen? Wir würden Ihnen gern ein paar Fragen zu Carrie Edwards stellen.«
    Sie war so leichenblass gewesen, als sie die Tür aufgerissen hatte, dass er meinte, sie würde jeden Moment in Ohnmacht fallen. Noch immer wackelig auf den Beinen machte sie einen Schritt nach hinten. » Carrie? Ich meine, ja, kommen Sie herein. Also nicht meine Mom – und Melissa auch nicht. Oder? Hat Carrie Melissa umgebracht?« Sie faltete die Hände zusammen, als würde sie beten. Da stand sie in der kleinen Diele, mit riesigen blauen Augen in ihrem blassen, gequälten Gesicht.
    Sie sah so frisch gewaschen und natürlich aus – und so unverschämt sexy – wie gestern Abend auch, ging es Eric durch den Kopf; der Pulli verdeckte heute allerdings das ärmellose Oberteil. Als er und Garvey eintraten, bemerkte er den offen stehenden Schrank; einer der Kleiderbügel schwang noch leicht hin und her, und ihm wurde klar, dass sie den Pulli gepackt hatte, bevor sie ihnen aufgemacht hatte. Ein Teil von ihm bedauerte dies, denn er hätte gern noch einmal ihre Brüste gesehen. Der andere Teil war froh, dass sie sich etwas übergezogen hatte, weil er nämlich nicht wollte, dass Garvey ihre Brüste sah. Distanziert stellte er fest, dass Besitzdenken in Zusammenhang mit ihr nicht sonderlich sinnvoll war, doch damit wollte er sich später auseinandersetzen.
    Garveys scharfer Blick registrierte alles – jede Einzelheit des schicken Stadtdomizils bis hin zu Jaclyn selbst. Der Sergeant hatte jahrelang als Detective in ruppigen Gegenden gearbeitet, bevor er sich in Hopewell niederließ und befördert wurde. Wegen der Affäre, die Eric gerade mit Jaclyn gehabt hatte, war es unmöglich, ihm zu gestatten, sie allein zu verhören, was für Eric aber schon okay war. Ob sie nun schuldig oder unschuldig war, Garveys Anwesenheit bedeutete ein weiteres Paar Augen und jede Menge Spürsinn – und einen Zeugen, dass der Job auch ordentlich erledigt wurde.
    »Carrie Edwards wurde heute Nachmittag ermordet«, sagte er. »Wie haben Sie davon erfahren?«
    »Gar nicht«, erwiderte sie. »Nicht, dass es Carrie war, meine ich. Jemand hat mich angerufen« – sie gestikulierte mit der Hand in Richtung Wohnzimmer, was offensichtlich heißen sollte, dass irgendwo da drinnen das Telefon stand – und atmete tief durch. »Es tut mir leid. Setzen wir uns doch, bitte. Möchten Sie Kaffee? Ich kann eine Kanne aufsetzen.«
    »Nein, danke«, erwiderte Eric hastig, bevor Garvey noch Ja sagen konnte. Er wollte nicht

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