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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Glück sagen, wenn er von sieben bis sechs über die Runden kam. Er drehte die Klimaanlage auf.
    Nach einer Minute legte Garvey auf und verkündete unnötigerweise: »Keiner da.« Dann wählte er die andere Nummer, die Senator Dennison ihnen gegeben hatte. Nach einer weiteren Minute sagte er: »Ms. Boyne, hier ist Detective Wilder vom Polizeipräsidium Hopewell.«
    »Na, schönen Dank«, murmelte Eric, aber okay: Das war sein Fall, und der Sergeant wollte ihn die Sache abwickeln lassen.
    »Ich hätte gern einige Informationen in Sachen Carrie Edwards von Ihnen«, fuhr Garvey in aller Ruhe fort. »Bitte rufen Sie mich an unter …« Er machte eine kurze Pause, dachte nach und ratterte dann Erics Telefonnummer herunter.
    Die Nobelboutique, für die Taite Boyne als Einkäuferin tätig war, hatte vermutlich bereits zu, aber er wusste nicht recht, wie viel Zeit eine Einkäuferin in einem Geschäft verbrachte, für das sie die Waren kaufte. Sie ging nicht an ihr Handy, und wenn sie zu Hause war, dann ging sie dort auch nicht ans Telefon, es hatte also den Anschein, als wäre ihr Tag für heute gelaufen, außer Ms. Boyne rief doch noch in absehbarer Zeit zurück. Aber damit rechnete er eigentlich nicht.
    Und Garvey auch nicht, denn er sagte gähnend: »Meine liebreizende Braut wird sich freuen, wenn ich heute mal zu einer christlichen Uhrzeit nach Hause komme.«
    »Sie meinen wohl, Sie sind froh, zu einer christlichen Uhrzeit nach Hause zu kommen, damit Ihnen Ihre liebreizende Braut nicht die Eier absäbelt und sie Ihnen dann gebraten vorsetzt.«
    »Sie haben’s erfasst«, stimmte Garvey zu und ließ ein kleines Lächeln sehen wie immer, wenn er seine Frau erwähnte. »Rühreier sind eine schmierige Angelegenheit.« Eric beneidete den Sergeant nicht um die Frau – wahrlich nicht! –, aber er beneidete ihn um diese Beziehung. Er hoffte, eines Tages selbst eine Frau zu finden, die ihm nach jahrelanger Ehe noch ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Und da fiel ihm plötzlich Jaclyn ein, denn diese Beziehung war ein Treffer mitten ins Herz, bevor sie überhaupt noch richtig angefangen hatte – nicht dass er an Ehe oder dergleichen gedacht hätte, Gott behüte. Er fand nur, dass die Chemie total stimmte.
    »Ich kann solche Spinner wie den Senator nicht verstehen«, sagte er, denn der Gedankengang führte ihn automatisch zu dem Paar, das sie gerade verlassen hatten. »Wie kann ein Mann so blöd sein, eine solche Frau zu betrügen?«
    »Dasselbe habe ich mir auch gedacht. Klug, gutaussehend, nett, reich – was kann sich ein Mann mehr wünschen?«
    Natürlich hatten sie nicht die geringste Ahnung, was sich privat zwischen den beiden abspielte; sie kannten ja nur die Oberfläche. Jedenfalls fand Eric, dass der Senator ein Mistkerl war. Vielleicht hatte es ja damit zu tun, dass er in der Politik war – viele Politiker betrogen offensichtlich ihre Frauen. Aber er hatte Mrs. Dennison spontan so sehr gemocht, dass die Tatsache, dass der Senator sie betrog, ihn auf der Stelle ins Reich der größten Idioten auf Erden katapultiert hatte.
    Nach ihrer Rückkehr ins Polizeipräsidium Hopewell machten sie sich daran, ihre Nachrichten auf Band abzuhören und zu schauen, welche Berichte inzwischen eingetroffen waren. Das Präsidium brummte nicht gerade wie ein Bienenstock, aber es war noch immer viel los, und mindestens die Hälfte der Leute hatte noch einen Kommentar in Sachen morgendlicher Kaffeezwischenfall anzubringen. Ha-ha-ha . Als er an den Kaffee dachte, fiel ihm Jaclyn wieder ein. Eric erinnerte sich, dass er ihr versprochen hatte, den gesamten Inhalt ihres Aktenkoffers für sie kopieren zu lassen, und schlug sich geistig an die Stirn.
    Während Garvey an seinen Schreibtisch ging, rief Eric einen Angestellten in der Beweisaufnahme an, der ihm noch einen Gefallen schuldete. Eric ging gerade seine Nachrichten durch, als Garvey ihn zu sich beorderte.
    »Ich habe da was Interessantes von der Zulassungsstelle«, verkündete er. »Raten Sie mal, wer einen silbernen Mercedes besitzt.«
    Der Mercedes war ein wichtiger Hinweis. »Der Senator«, sagte Eric. »Kein Scheiß?«
    »Kein Scheiß. Der Fall ist somit noch heißer.« Ein reicher Politiker war schon heiß genug, das wussten sie beide.
    »Und somit wurde aus unserem ersten potentiellen Verdächtigen der potentielle erste Zeuge.« Was auch nicht unproblematisch war. Nun, da sie eine Spur hatten, konnten sie Jaclyn Fotos von diversen grauhaarigen Männern vorlegen, einschließlich vom

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